Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Oberliga Nordost, Staffel Süd 1993/94

Spielbericht

26. Spieltag - Samstag, 16.04.1994 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Chemnitzer SV 6:0 (4:0)

FC Erzgebirge Aue: Jörg Weißflog - Detlef Müller, Volker Schmidt, Mirko Reichel - Francis Makaya, Ronald Färber, Boris Lucic, Frank Wimberger - Mirko Ullmann (72. Jörg Leonhardt), Maik Faßl (72. Jan Schmidt), Daniel Sonner; Trainer: Lutz Lindemann

Chemnitzer SV: Jens Lämmel - Tino Wächtler (63. Jens Wende), Andreas Kahl, Steffen Büttner (53. Michael Jellen), Uwe Pohl, Andreas Müller - Sven Wende, Michael Jung, Torsten Gläser, Reno Achenbach - Volker Barthel; Trainer: Manfred Fuchs

Tore: 1:0 Daniel Sonner (2.); 2:0 Mirko Reichel (17.); 3:0 Mirko Ullmann (31.); 4:0 Torsten Gläser (Eigentor, 39.); 5:0 Daniel Sonner (65.); 6:0 Mirko Reichel (68.)

Schiedsrichter: Dirk Wagner (Burkhartshain)

Zuschauer: 1100

Gelbe Karte: Mirko Reichel / -

Vergebener Elfmeter: Ronald Färber (Foulelfmeter, 48., gehalten von Jens Lämmel) / -

Schützenfest der Veilchen

Ganz im Zeichen der Lila-Weißen aus dem Lößnitztal stand das Bezirksderby am 26. Spieltag in der Fußball-Amateuroberliga, Staffel Süd. Die Gastgeber führten den Chemnitzer SV beim 6:0 (4:0) regelrecht vor.

Eine der ganz wenigen gelungenen Aktionen des Chemnitzer SV. Reno Achenbach köpft vor dem Auer Boris Lucic. Foto: Kruczynski

Ein Spiel für die Galerie. Den Platzbesitzern gelang an diesem Tag einfach alles. Den Gästen vom Chemnitzer SV merkte man die Strapazen der letzten Woche (drei Spiele in sieben Tagen) deutlich an. "Nach unserem Sieg in Zeulenroda war die Spannkraft raus", wußte Gästecoach Manfred Fuchs um die Ursachen des Debakels. Dies schmälert aber in keiner Weise die hervorragende Leistung der Auer. Trainer Lutz Lindemann mußte verletzungsbedingt umbauen - für Amadou und Jan Schmidt agierten Mirko Reichel und Detlef Müller als Manndecker. Der Schwarzafrikaner Francis Makaya, der am Freitag einen Zweijahresvertrag beim FCE unterschrieb, spielte erstmals von Beginn an und machte ein Riesenspiel. "Ein roher Diamant, der behutsam geschliffen wird", weiß Lindemann um die Fähigkeiten des 18jährigen.

Der erste Auer Angriff im Spiel brachte das 1:0. Nach Reichels Flanke drückte Daniel Sonner bereits nach 70 Sekunden per Kopf den Ball ins kurze Eck. Ein 16-Meter-Schuß von Torsten Gläser (9.), von Weißflog sicher gehalten, blieb die einzige Ausbeute der Gäste bis zum Pausenpfiff. Ganz anders der Gastgeber. Eine Reichel-Flanke wurde immer länger und prallte vom Innenpfosten zum 2:0 ins Tor (17.). Auch das 3:0 leitete der stark formverbesserte Mirko Reichel ein. Seine gefühlvolle Eingabe von rechts außen verwertete Mirko Ullmann zu seinem 18. Saisontreffer. Vater des vierten Auer Tores war der überragende Makaya. Nachdem er drei Chemnitzer ausgespielt hatte, drückte Gläser seine scharfe Eingabe ins eigene Netz (39.). Damit waren die Chemnitzer endgültig nur noch zu Statisten verurteilt, denn in der zweiten Halbzeit zeigte sich das gleiche Bild.

Aue drückte permanent, Chemnitz kam kaum noch über die Mittellinie. Nach einem Foul von Torwart Lämmel an Makaya verschoß Färber sogar noch einen Elfmeter (48.) für die Gastgeber. Mit den Toren zum 5:0 (Sonner, 65.) und 6:0 (Reichel, 68.) nahm die Partie den Charakter eines Schützenfestes an.

Trainer Lutz Lindemann: "Ich habe die Mannschaft aufgefordert, mit einer würdigen Leistung die Regionalliga abzusichern. Es hat Freude gemacht, zuzuschauen."

Manfred Fuchs: " Wir konnten heute nicht Paroli bieten. Aues Sieg ist auch in dieser Höhe verdient." Lothar Bösecke, Freie Presse, 18.04.1994