Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

3. Liga 2008/09

Spielbericht

2. Spieltag - Samstag, 02.08.2008 - 15:30

FC Carl Zeiss Jena - FC Erzgebirge Aue 3:2 (0:2)

FC Carl Zeiss Jena: Carsten Nulle - Carsten Sträßer, Tim Petersen, Felix Holzner (32. André Schembri), Robert Müller - Torsten Ziegner (90. Tim Wuttke), Marco Riemer, Naoya Kikuchi, Niels Hansen - Sebastian Hähnge, Salvatore Amirante (77. Nils Petersen); Trainer: Henning Bürger

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Marc Hensel, Tomasz Kos, Thomas Paulus, Fabian Müller - Mohamed El Berkani (61. Benjamin Baltes), Jan Hochscheidt (77. Fatih Yigitusagi), Skerdilaid Curri, Daniyel Cimen, Arne Feick - Kenny Schmidt (46. Sebastian Glasner); Trainer: Heiko Weber

Tore: 0:1 Arne Feick (28.); 0:2 Arne Feick (39.); 1:2 Salvatore Amirante (59.); 2:2 Salvatore Amirante (66.); 3:2 Sebastian Hähnge (77.)

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)

Zuschauer: 8320

Gelbe Karte: Marco Riemer (82., Foulspiel), Carsten Nulle (84., Rudelbildung), Torsten Ziegner (89., Foulspiel) / Tomasz Kos (2.) (80., Foulspiel), Thomas Paulus (84., Rudelbildung), Arne Feick (88., Foulspiel)

Aue in 3. Liga weiterhin mit Null Punkten – Nach Klasse 1. Halbzeit und 2-0 Führung gibt man in Jena den Sieg noch aus der Hand

Weiter ohne eine einzigen Punkt steht der FC Erzgebirge Aue in der neuen 3. Liga da. Am 2. Spieltag unterlagen die Veilchen in Jena mit 2-3. Die insgesamt 8.320 Zuschauer im Ernst-Abbe-Sportfeld sahen ein rassiges unterhaltsames Ost-Duell mit zwei völlig verschiedenen Halbzeiten. Aues Trainer Heiko Weber schenkte genau der gleichen Anfangsformation sein Vertrauen, wie die Woche zuvor im Heimspiel gegen Braunschweig. Die Gäste mussten in der Anfangsphase zwei brenzlige Situationen überstehen, denn Jena begann als Hausherr im eigenen Stadion sofort druckvoll. Kikuchi nach 38 Sekunden! und der völlig freistehende Riemer (4.) scheiterten jeweils an Aues Keeper Martin Männel. Nach einer Viertelstunde fingen sich aber die Gäste und wurden nun ihrerseits gefälliger. Aue wirkte nun spritziger und hatte mehr Ideen. Jena schien sein Pulver schon verschossen zu haben. Curri konnte schalten und walten wie er wollte. Er harmonierte gut mit El Barkani. Von hinten sorgte Marc Hensel immer wieder zusätzlich für Druck nach vorn. In der 28. Minute sorgte Mittelfeldspieler Arne Feick für die Führung der Gäste, als er einen abgewehrten Curri-Eckball mit der Brust aufnahm und Volley abzog. Was für ein Pfund! Nulle im Kasten schien überrascht, denn mit so einen Knallbonbon hatte er nicht Gerechnet. Dieses erste Saisontor der Veilchen brachte unübersehbar Selbstvertrauen in den eigenen Reihen. Unbekümmert spielte man weiter nach vorn. Jena versuchte zu antworten, doch Männel konnte auch gegen den allein durchbrechenden Amirante (34.) klären. Aue zeigte nun phasenweise guten Kombinations-Fußball und erhöhte fast folgerichtig auf 2-0. Wieder war Arne Feick (39.) der Torschütze, der eine schöne Ballstafette über El Barkani, Curri und Hochscheidt gekonnt ins lange Eck abschloss. Ein Tor, auch wie es zustande kam, zum Zunge schnalzen. Besser geht es nicht. Die Fast 1.500 Auer Schlachtenbummler wähnten sich an den Kernbergen zur Halbzeit schon im siebten Himmel. Die Fans von Jena begleiteten dagegen ihre Mannschaft mit Pfiffen in die Kabine. Was sollte hier noch schief gehen?

Ging es aber, weil Jena mit einer wahnsinnigen Energieleistung zurückkam, so Trainer Henning Bürger. „Wir spielten bis an die Schmergrenze und hatten dann auch den Sieg irgendwie verdient“, fügte der Jenenser Trainer dazu. Aue spielte anfangs im zweiten Durchgang viel zu passiv und naiv. Curri war nicht wieder zuerkennen, weil er die Bälle viel zu lange hielt und zu ballverliebt auftrat. El Berkani und Hensel bauten auch rapide ab. Weber brachte Sebastian Glasner für Schmidt, doch der Neuzugang aus Darmstadt kam nicht wirklich zum Zuge. Irgendwie lief das Spiel an ihm vorbei. Man ließ sich vom Gastgeber auf deutsch regelrecht einlullen. Dies hatte zur Folge das der Anschlusstreffer durch Amirante (59.) aus dem Nichts fiel und dadurch Jena folgerichtig die berühmte zweite Luft bekam. Dem Ausgleich (66.) ging eine weite Freistoß-Flanke vom Ex-Auer Carsten Sträßer voraus. Männel klärte den ersten Versuch von Amirante noch mit einem Superreflex, war jedoch bei dessen Nachsetzen machtlos. Doch jetzt wurde die Partie dramatisch. Aue hatte das 3-2 auf den Fuß, doch Feick (70.) und der immer stärker nach vorn drängende F. Müller (73.) vergaben in aussichtsreicher Position. Auf der Gegenseite konnte der durchgebrochene Hähnge (71.) im letzten Moment von Hensel gebremst werden und den Eckball daraus donnerte Schembri über den Auer Kasten. Glasner (74.) traf nur das Außennetz. In dieser Auer Druckperiode fiel der Siegtreffer durch Hänge (77.). Er ließ nach schönen Zuspiel von Hansen, Männel im Auer Kasten keine Chance und schob den Ball abgezockt und eiskalt ins lange Eck. Aues Trainer Weber sah in den beiden Torschützen Amirante und Hähnge auch den entscheidenden Unterschied für den Sieg von Carl-Zeiss. Die Schlussphase wurde hektisch und durch viele Fouls immer wieder unterbrochen. Aue warf zwar alles nach vorn, doch zwingendes sprang nicht mehr heraus. Die kommenden Aufgaben werden für die Veilchen nicht einfacher. Es gibt viel zu tun. (burg)