Spielbericht
23. Spieltag, 06.02.2010
FC Carl-Zeiss Jena vs. FC Erzgebirge Aue 1-0

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Ernst-Abbe-Sportfeld Jena, Sonnabend 06. Februar 2009
(Kick off 14.00 Uhr)


Aue ohne Glück in Jena – Veilchen verlieren kurz vor Ultimo


Das warten hatte nun endlich nach 48 Tagen auch für die Auer Fans ein Ende. Rund 1.200 erwartungsfrohe Lila-Weiße Schlachtenbummler nutzten den kurzen Anfahrtsweg ins Thüringische um ihre Lieblinge akustisch wie auch moralisch zu unterstützen. Leider begann das neue Fußballjahr wie das alte endete: mit einer Niederlage! Mit 0-1 verlor man denkbar knapp beim alten Ostrivalen im 86. Duell erst kurz vor Schluss. Ärgerlich zudem auch die Entstehung des Tores, durch ein Glücks-Kopfballtor von Hähnge (88.). Der Freistoß der dazu führte, hätte nie und nimmer gegeben werden dürfen. Smeekes war in dieser Situation einfach cleverer und verleitete Schiedsrichter Karl Valentin aus Taufkirchen zu diesen verhängnisvollen Freistoß-Pfiff. Aber das interessierte im Lager des Siegers dann niemanden mehr. „Das was wir heute holen wollten, haben wir erreicht“. Jenas Trainer René van Eck meinte natürlich die 3 Punkte die seinem Verein gutgeschrieben wurden in der Tabelle. Aues Coach Rico Schmitt haderte nach der Partie mit der aus seiner Sicht verständlichen knappen und unglücklichen Niederlage: „Wir waren nach ausgeglichener 1. Halbzeit dann im zweiten Durchgang zuviel mit Verteidigungsaufgaben beschäftigt. Das gewisse etwas nach vorne hat da dann etwas gefehlt. Insgesamt haben wir zu viele Standards zugelassen. Trotzdem ist es dann bitter in der 88. Minute das Tor zu bekommen. Kämpferisch kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“. Der Trainer begründete seine Maßnahme mit Stark zu beginnen damit, aufgrund der hohen Anzahl an Gegentreffer auswärts erst mal auf Torabsicherung zu gehen. Der Plan ging bis zur Pause auf was für Schmitt schon ein leichter positiver Teilerfolg hatte.

Das Spiel begann auf einen bestens vorbereiten Platz mit nur einer kurzen fünfminütigen Abtastphase. Danach ging es aber sofort zur Sache. Es entwickelte sich ein sehr abwechslungsreiches Spiel indem Hähnge (5.) ein erstes Achtungszeichen für die Gastgeber setzte, doch sein Drehschuss verfehlte nur knapp das Gehäuse der Gäste. Auch beim Volley-Versuch (7.) hatte der Zeiss-Stümer kein Glück. Die Flanke von Schmidt setzte er hoch über den Kasten. Die Gäste aus Aue kamen erst mal nur nach Freistößen (6., 8. und 12.) gefährlich vors Tor der Jenenser, aber gleich der erste hätte fast gepasst. Braham erwischte den Freistoß von Hochscheidt aber nur mit dem Hinterkopf. Die Gäste stabilisierten sich mit fortschreitender Spieldauer aber immer mehr. Nach einer Viertelstunde wirkten sie spritziger und gedanklich schneller als der Gastgeber, bei denen sich immer wieder kleine Fehler im Spielaufbau einschlichen. In dieser Phase hätte ein Tor von Braham dem Spiel wohl eine andere Richtung gegeben, aber der Tunesier hatte mit seinem Kopfball-Aufsetzer (18.) kein Fortune nach schöner Le Beau-Flanke. Jena fing sich aber wieder und hatte durch Hähnge (28.) und Smeekes (32.) gute bis sehr gute Chancen zur eigenen Führung. Bei Hähnges gefährlichen Kopfball war Braham noch dran und Smeekes stand nach Zuspiel von Gardawski plötzlich völlig frei vor Männel, aber leider auch in abseitsverdächtiger Position. Zum Leidwesen des eigenen Anhangs konnte er Männel aber nur anschießen. Auch bei Smeekes zweiter Chance (43.), nach Laufduell gegen Le Beau, war Männel zur Stelle. Aue schaffte in dieser Phase nur einen guten Angriff, den aber Braham (37.) aus der Drehung, nach Hochscheidt Zuspiel, nicht zum positiven abschließen konnte.

Nach dem Seitenwechsel kam Jena mit mehr Siegeswillen aus der Kabine und machte sofort mehr Druck als im ersten Durchgang. Männel (48.) musste nach Eckball von Gardawski auch gleich sein Können unter Beweis stellen. Das Spiel blieb spannend, weil Aue nach vorne noch Anfangs Akzente setzen konnten, aber ihre momentane Auswärtsschwäche einfach nicht ablegen konnten. Ein beherzter Weitschuss von Hochscheidt (57.), den Nulle grade noch so aus dem unteren linken Eck kratzen konnte, war einfach zu wenig. Jena erhöhte nun stetig den Druck auch mit Hilfe der vielen Ecken – am Ende 17:3. Verhinderte Männel gegen Hähnge (61.) schon ärgeres, so hatte er beim wuchtigen Kopfball-Torpedo von Wuttke (64.) Glück. Die Gäste schaffen nur wenig Entlastung und wenn dann nur mit langen Bällen auf ihren schnellen Rechtsaußen Klotz, der sich aber meistens gleich zwei Gegenspieler gegenübersah. Als er dann doch einmal durch war, hatte er mit seinem tollen Schrägschuss (66.) Pech. In der Schlussphase waren die Veilchen nur noch mit Verwaltungsaufgaben beschäftigt um wenigstens den einen Punkt nach Hause zu bringen. Rettete Ramaj (81.) noch auf der Linie für seinen Torhüter, so durchkreuzte Hähnge (88.) Aues-Plan, wenigstens ein Pünktchen heim ins Erzgebirge zu nehmen, mit seinem Glücks-Hinterkopfball-Tor ins rechte obere Tordreieck. Die Freistoßflanke kam von Nagy. Danach warfen die Gäste mit dem Mute der Verzweifelung noch einmal alles nach vorn, aber Klotz entschied sich in der Nachspielzeit zu einen Querpassversuch auf Glasner, anstatt selber mal abzudrücken.

Für die Auer gilt es jetzt den Kopf nicht in den Sand oder Schnee zu stecken, denn schon am folgenden Donnerstag wartet zu Hause mit Dynamo Dresden ein weitere Gradmesser, vorausgesetzt der noch anhaltende Winter macht den Erzgebirglern nicht wieder einen Strich durch die Rechnung. (Burg)

Jena: Nulle – Sträßer, Wuttke, Lanzaat, Nagy - Gardawski (75. Benyamina), Kühne, R. Schmidt, Smeekes (90.+3 Truckenbrod) - Kolb (65. Amrhein), Hähnge

Aue: Männel - Klingbeil, Kos, Paulus, Le Beau – Stark - Curri (46. Klotz), Hensel, Hochscheidt (78.Müller) - Ramaj, Braham (69. Glasner)

Schiedsrichter: Karl Valentin (Taufkirchen)

Zuschauer: 7.206

Tor: 1-0 Hähnge (88.)

Gelbe Karten: Kühne (11.), Lanzaat (33.), Sträßer (68.), Wuttke (78.) – Hochscheidt (58.), Stark (68.)

Pressekonferenz in Jena. Foto: Burg