Spielbericht
18. Spieltag, 28.11.2009
Eintracht Braunschweig vs. FC Erzgebirge Aue 3-0

3

:

0

Eintracht-Stadion Braunschweig, Sonnabend 28. November 2009
(Kick off 14.00 Uhr)


Überforderte Auer Veilchen verlieren verdient 0-3 gegen starke Braunschweiger – Kollektives Versagen in Braunschweig – Gelb-rote Karte für Paulus





Pressekonferenz in Braunschweig. "Wir wußten das Aue eine harte Nuß wird und sind froh sie geknackt zu haben", sagte Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht (r). Foto: Burg
Was für ein Desaster für die Auer Veilchen in Braunschweig. Mit 0-3 gingen sie bei der dortigen heimstarken Eintracht unter und finden sich auf den 8. Tabellenplatz wieder. Braunschweig, seit nunmehr 9 Spielen in der Liga ohne Niederlage, kletterte mit diesen eindrucksvollen Sieg auf den 3. Rang der Tabelle der zur Relegation gegen den 16. der 2. Bundesliga berechtigt.

Das von vielen als Spitzenspiel (6. gegen 4. der Tabelle) angepriesene Match wurde nur von Braunschweig als solches wahrgenommen. Aue wirkte wie nicht vorbereitet, so ein auch sichtlicht enttäuschender Gästetrainer Rico Schmitt, der zur Halbzeitpause auch 8x auswechseln hätte können. „Nur Männel im Tor und Kapitän Kos haben in etwa Normalform gezeigt“, fügte er total frusttrierend hinzu. Für Schmitt steht auch ganz klar fest: „das wir im Moment nicht über unseren Schatten springen können und wir in diesen Spitzenspielen noch nicht soweit sind was mitzunehmen“.
Der Trainer veränderte seine Mannschaft, gegenüber dem erfolgreichen Heimspiel gegen Burghausen (3-0), nur auf einer Position. Für Glasner rückte Müller in die Anfangself. Braunschweigs Plan gegen den erwartet starken Kontrahenten aus dem Erzgebirge ging sehr zur Freude von Trainer Torsten Lieberknecht voll auf. Hohes Pressing lautete die Devise der Gastgeber, mit denen die Gäste in den ersten Halbzeit überhaupt nicht zurechtkamen. Aues Torwart Männel bewahrte seine Farben schon zeitig vor einen Rückstand. Bei Onuegu (10.) aus Nahdistanz, nach einem Kruppke-Freistoß und Kopfball von Kruppke (13.) reagierte er gedankenschnell . Beim Führungstreffer von Boland (16.) war er aber völlig chancenlos. Kos hatte eigentlich ein Duell gegen den an diesen Tage überragenden Kruppke schon fast gewonnen, verlor das Leder aber wieder am Braunschweiger Angreifer. Kruppke bediente seinen Sturmpartner Onuegbu und der brachte mit einem tollen Zuspiel auf Boland den wenig später erfolgreiche Torschützen in Szene. Aues Abwehrspieler Le Beau sah bei der Szene nicht gut aus, denn Boland konnte sich nach dem Anspiel von Onuegbu noch um die eigene Achse drehen und sicher verwandeln. Das Tor hatte sich aber irgendwie angedeutet, denn die Sachsen spielten im Spielaufbau viel zu kompliziert. Braunschweig ließ weiterhin keinerlei Zweifel aufkommen wer hier als Sieger vom Platz gehen soll. Theuerkauf hebelte gemeinsam mit Morabit mittels einem einfachen Doppelpass die rechte Abwehrseite der Auer aus und schon stand es 2-0 nach 22 Minuten. Onuegbu war, bei Theurkaufs Eingabe, einen Schritt eher am Ball als Paulus und donnerte den Ball hoch ins Netz. Müllers Versuch Theuerkauf beim Flankenlauf zu hindern sah wie Begleitschutz aus. Die zum Teil hilflosen Versuche der Gäste sich frei zuspielen waren nur in Ansätzen zu erkennen. Klingbeil´s Zuspiel (20.), war zu ungenau auf Müller und als Hensel mal nach innen flankte, trudelte der Kopfballversuch von Ramaj (27.) in Richtung langer Pfosten wo er aber auch keine wirkliche Gefahr für die Eintracht-Abwehr darstellte. Beim dritten Tor spielten die Braunschweiger die Veilchen-Abwehr fast schwindlig, als Le Beau einen einfachen Ball nicht aus der Zone Nähe Eckfahne herausbrachte, Müller ausrutschte und wiederum der starke Onuegbu (31.) gnadenlos einschob. Der 1,91 Meter große Onuegbu (Nigeria) schraubte sein Torkonto auf 9 Saisontore und wurde zu Recht danach von den eigenen Fans mit Gesängen geehrt. Er und sein Sturmpartner Kruppke (ebenfalls schon 9 Tore) scheinen das Topstümer-Duo der 3. Liga zu sein. Kruppke blüht in seiner zweiten Saison für die Blau-Gelben jetzt erst so richtig auf. Bei den Toren 1 und 3 hing er mit drin und war von den Gästen nie zu stellen. Waren die ersten 45 Minuten für die Veilchen schon traurig genug, so schaffte es Abwehrspieler Paulus mittels eines Frustfoules Nähe der Seitenlinie gegen Boland, Sekunden vor dem Halbzeitpfiff, für weitere Sorgenfalten auf der Stirn von Trainer Rico Schmitt zu sorgen. Die Gelb-Rote Karte vom sehr souveränen Schiedsrichter Lutz Wagner aus Hofheim waren die logische Folge. Paulus und auch Hensel (bekam seine 5.Gelbe Karte) sind für die nächste Partie zu Hause gegen Bremen II somit gesperrt.

Im zweiten Durchgang, indem die ca. 450 mitgereisten Auer Schlachtenbummler eine Katastrophe befürchteten, waren die Gäste bemüht wenigstens ihr Gesicht zu wahren und Schadensbegrenzung zu betreiben. Das Spiel plätscherte über weite Strecken in der 2. Halbzeit aber nur noch so dahin. Den Veilchen kam aber zu Gute das die Eintracht um 2 Gänge zurückschaltete und das Ergebnis nur noch verwaltete, das Spiel aber weiterhin klar kontrollierte. Wiederum war es Torwart Männel, der nach einen Eckball für Braunschweig gegen den freistehenden Henn (49.) am langen Pfosten gedankenschnell reagierte und so einen noch höheren Rückstand verhinderte. „Klar hatten wir uns für diese Partie viel vorgenommen. Am Ende können wir froh sein, weil wir mit den 3 Gegentoren noch gut bedient waren“, sagte der Auer Torwart nach der Partie. Trainer Schmitt brachte mit Schaffrath und Stark für Hensel und den überforderten Müller zwei neue Leute. Später auch noch Klotz. Sein erster Einsatz nach langer Verletzungspause. Schaffrath gelang 9 Minuten vor dem Ende der einzigste Torschuss im ganzen Spiel für die Gäste. Froh war man im Auer Lager, als Schiedsrichter Lutz Wagner die Partie endlich abpfiff.

Nach dieser desaströsen Vorstellung der Veilchen gab es nach dem Schlusspfiff keinerlei Ausreden. „Wir haben 30 Minuten nicht stattgefunden, ein kollektives Versagen von der ganzen Mannschaft“, suchte Trainer Schmitt verständlicherweise nach passenden Worten für diese traurige Vorstellung seiner Mannschaft (Burg)


Braunschweig: Petkovic – Theuerkauf, Henn, Dogan, Brinkmann – Danneberg, Morabit, Kragl (65. Reichel), Boland – Kruppke (85. Pfitzner), Onuegbu (76. Calamita)

Aue: Männel – Le Beau, Kos, Paulus, Klingbeil – Hensel (46. Schaffrath), Hochscheidt, Müller (46. Stark), Curri (62. Klotz)– Braham, Ramaj

Schiedsrichter: Lutz Wagner (Hofheim)

Zuschauer: 13.430

Tore: 1-0 Boland (16.), 2-0 Onuegbu (22.), 3-0 Onuegbu (31.)

Gelbe Karten: Reichel (67.) – Hensel (12.), Paulus (28.)

Bes. Vorkommnis: Paulus (45.-Gelb-Rote Karte, wiederholtes Foulspiel)