Spielbericht
DFB-Pokal 1. Runde, 05.08.2007
Wuppertaler SV vs. FC Erzgebirge Aue 5:4 n.E.

5

n.E.

4

Stadion am Zoo Wuppertal, Sonntag 05. August 2007
(Kick off 14.00 Uhr)


Auer scheitern in der 1. Runde



Einlauf der Mannschaften. Foto: Burg
Die Auer, ganz in weiß spielend, starteten hochkonzentriert in das erste Pflichtspiel der neuen Saison, machten viel Tempo, was um so bemerkenswerter ist, da es doch auf dem Platz ziemlich heiß war. Auch die ca. 430 mitgereisten Auer Schlachtenbummler schmorten in der prallen Sonne. In der 20 minütigen Abtastphase gab es nur einen Aufreger, als Neuzugang Paulus (13.) seinen Kollegen Bobel im Tor mit einer scharfen Rückgabe „prüfen“ wollte. Von den Gastgebern war lange Zeit nichts zu sehen. Ausnahme ein Rietpietsch-Freistoß (16.) übers Tor. Nach einer ansprechender Kombination Kaufmann – Heller – Klinka (18.) die im letzten Moment gestoppt wurde, kam folgerichtig das 1:0 für die Auer: Einen Heller-Pass leitete Neuzugang Kaufman wunderschön mit der Hacke weiter, Sykora umspielte noch Torwart Maly und schoss zum 1:0 ein. FCE-Trainer Gerd Schädlich durfte sich danach über flüssigen Kombinationsfußball seines Teams freuen. Seine Mannschaft ließ Ball und Gegner gut laufen. Mit diesen Tempofußball kamen die Gastgeber nicht zurecht. In der Folge war Aue dem 2:0 näher als die Wuppertaler dem Ausgleich. So musste der schon zu diesen Zeitpunkt gute Wuppertaler Torwart Christian Maly ein ums andere Mal klären, um eine höhere Auer Führung zu verhindern. Kaufman (29.), Sykora (32.), wieder Kaufman (33.) und Klinka (35.) hatten gute bis sehr gute Einschussmöglichkeiten. Erst in der 39. Minute war Bobel erstmals in dieser Partie gefordert, als er bei einen schnellen Doppelpass durch die Auer Abwehr hellwach war. In der 43. Minute hätte dann das 2:0 für Aue fallen müssen: Nach einem unmotivierten Rückpass von Lintjens direkt in die Beine von Klinka, hatte der Tscheche alle zeit der Welt den Ball zur Vorentscheidung ins Tor zu schießen. Doch Maly ließ sich nicht überlisten und klärte zur Ecke. Kapitän Jörg Emmerich bringt es auf den Punkt: „Wenn wir hier das 2-0 machen ist der Kuchen gegessen“. Auch WSV-Trainer, der auch noch nach der Partie mit höchstem Respekt vom Gegner Aue sprach, hatte die gleiche Theorie: „in dieser Phase das 0-2 gegen uns und wir wären zudem bei diesen Wetter mausetot gewesen.“ Schon im Gegenzug folgte fast die Strafe. Nach Lintjens-Flanke war Saglik (44.) per Kopf zur Stelle, aber köpfte völlig freistehend übers Tor. Lintjes hatte in der Nachspielzeit dann noch eine Schusschance, doch Bobel parierte.

Die Wuppertaler kamen wie verwandelt aus der Kabine und spielten sich schon gleich nach Wiederanpfiff eine Reihe von hochkarätigen Torchancen heraus. Heinzmann (46.) frei drüber und wieder Heinzmann (54.) am langen Pfosten nach schöner Vorarbeit vom Antreiber Mike Rietpietsch. Hier lag der fällige Ausgleich in der Luft. Dieser fiel dann nach 61 Minuten durch den jetzt immer stärker werdenden Neuzugang aus Saarbrücken Mahir Saglik, der einen Freistoß aus rund 25 Metern versenkte (61.). Bobel sah hier nicht ganz gut aus. Nun ließen sich die Gäste von den Blau-Roten voll beeindrucken und brachten die Auer arg in Bedrängnis. Bobel (78.) musste gar außerhalb vom Strafraum im letzten Moment vor Rietpietsch klären. Der überragende Saglik hätte schon in der 86. und 88. Minute für die Entscheidung sorgen können. Erst mit einen Schlenzer – knapp vorbei und dann zwang er Bobel zu einem Weltklasse-Reflex. Auch der Nachschuß von Saglik ging in dieser Szene vorbei. Aue rettete sich förmlich in die Verlängerung.

Im ersten Durchgang der Extraspielzeit konnten die Gäste die Partie wieder ausgeglichen gestalten. Im zweiten Durchgang zerrte der WSV mit Leidenschaft noch mal an den Ketten. Aue hatte zwei Möglichkeiten. Kaufman (115.) versuchte Maly mit einem Heber zu überlisten und Geißler (118.) scheiterte am WSV Keeper. 39 Sekunden vor Ablauf der Verlängerung wurde es aber noch mal hochdramatisch. Saglik tauchte nach simplen Doppelpass mit Rietpietsch völlig frei vor Bobel auf, doch schob den Ball zum Entsetzen der WSV Fans rechts am Kasten vorbei. Kurz danach pfiff der Schiri die niemals langweilige Partie ab. Die Zuschauer riefen: Maly, Maly...
Es folgte das erste Elfmeterschießen für Aue in derer DFB-Pokal Geschichte, gleich vier! Schützen vergaben. Der Sieg für Wuppertal geht auf Grund der Steigerung in Hälfte zwei aber in Ordnung. Wuppertal erreichte somit seit 26 Jahren! Wieder die 2. Runde im DFB-Pokal. (Burg)

Pressekonferenz in Wuppertal. Foto: Burg

Trainerstimmen
"Wir waren in der zweiten Halbzeit viel zu passiv und haben es versäumt, das zweite Tor nachzulegen", ärgerte sich Aues Kapitän Thomas Emmerich und fügte hinzu: "Ist vielleicht ein richtiger Wachrüttler für den Saisonstart".
Und auch Trainer Gerd Schädlich war nach dem Schlusspfiff nicht besonders gut gelaunt: "Wir brauchen uns nicht zu wundern, wenn von sieben Elfmetern vier nicht im Tor landen. Wir haben es verpasst, unsere sichtbare Überlegenheit in Tore auszudrücken."
WSV Trainer Wolfgang Jerat: "Es war ein wahnsinnige schwere Herausforderung für uns. Respekt vor dem Gegner aus Aue. Die Leistung unseres Torhüters Christian Maly war hervorragend".


Wuppertal: Maly - Neppe, Voigt, Lejan, Wiwerink - Stuckmann (58. Hammes), Lintjens, Bölstler (80. Malura), Rietpietsch - Saglik, Heinzmann (103. Oppermann)

Aue: Bobel - Emmerich, Paulus, Kos - Sträßer (75. Geißler), Heller, Feldhahn (62. Liebers), Trehkopf (87. Kurth) - Klinka, Kaufman, Sykora

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Zuschauer: 6.685 (davon 430 Auer Schlachtenbummler|Quelle Herr von Lehn, Ticketservice Wuppertaler SV)

Tore: 0:1 Sykora (24.), 1:1 Saglik (61.)

Elfmeterschießen:
Sven Lintjens - an die Latte
Marco Kurth - Maly hält
Michael Lejan - Bobel hält
Jörg Emmerich - Maly hält
1:0 Mike Rietpietsch - unten links
1:1 Florian Heller - unten links
Daniel Voigt vergibt - Bobel hält
1:2 Hendrik Liebers - mit links in die linke Ecke verwandelt
2:2 Mahir Saglik - rechts
Fiete Sykora - schießt übers Tor
3:2 Lucas Oppermann - links unten
3:3 Tom Geißler - ins linke Dreiangel!
4:3 Dennis Malura - Bobel ahnte die Ecke...
Jiri Kaufman - Maly hält

Gelbe Karten: Neppe (97.), Hammes (105.) / Feldhahn (45. + 1), Paulus (60.), Geißler (90.), Liebers (98.)