Spielbericht
13. Spieltag, 19.10.2002
SC Verl vs. FC Erzgebirge Aue 0-0

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Stadion an der Poststraße Verl, Sonnabend 19. Oktober 2002
(Kick off 14.00 Uhr)


Mit einem torlosen Remis in Verl gab der FC Erzgebirge Aue den ersten Platz in der Tabelle der Regionalliga Nord ab, steht aber immer noch auf einem hervorragenden 2. Platz! Der SC Verl, fünfzehnter der Tabelle, hatte in der Vorwoche den Trainer entlassen. Die Mannschaft spielte leicht verunsichert doch auch der Tabellenführer aus Aue strotze nicht gerade vor Selbstbewusstsein. Obwohl die Auer mehr vom Spiel hatten und optisch überlegen waren, erreichten sie mangels Durchschlagskraft keine klare spielerische Linie. Auffällig war wie wie zuletzt, dass gefährliche Momente vor dem gegnerischen Tor nur durch Standardsituationen heraufbeschworen wurden. So durch Freistöße von Grund (11., 17. und 39.) und Görke (23.). Aber weder Broum noch Jank brachten das Leder im Verler Tor unter. Auch einen weiten Görke-Einwurf köpft der freistehende Rostislav Broum Torwart Gößling in die Arme (25.). Verl dagegen spielte für ihre Verhältnisse ganz solide, fast ohne Respekt vor dem Tabellenführer und wartete auf Fehler, die immer sich bei Aue immer wieder einschlichen. So in der 27. Minute: Pordei dringt über rechts, nach einem schnellen Konter, in den Auer Strafraum ein, der Ball springt zum völlig freistehenden Schmidt, doch Thorsten Görke klärt auf der Linie für den schon geschlagenen Torwart Russi Petkov. Nach einer guten halben Stunde verließ Mirko Ullmann auf der Trage den Platz (kugelte sich die rechte Schulter aus, fällt sicher länger aus). Für ihn kommt Tobias Preuß und lieferte bis zum Schluss eine beherzte Partie im Lila-Dress ab. Kurz vor dem Seitenwechsel prüfte der Ex-Dresdner Frank Kaiser (41.) noch mal den ansonsten sicher haltenden Auer Torwart (Jörg Hahnel saß nach seiner Verletzung übrigens erstmals wieder auf der Bank).

Die zweite Hälfte war fast ein einziger Lauf auf das Verler Tor. Die Erzgebirger spielten nun endlich viel engagierter, zielstrebiger und erarbeiteten sich auch Chancen, zu Schade dass diese allesamt vergeben wurden. Die größten Möglichkeiten vorgaben Broum (53.) nach schönem Rückpass durch Heidrich von der Grundlinie, Kapitän Grund (57.) nach Einwurf von Görke und Jank (67.), der an einem schönen Grund-Querpass um Millimeter vorbeirutschte. Der Gastgeber kam nur noch sporadisch in die Nähe das Auer Kastens, aber die Vorstöße sahen im Ansatz stets gefährlich aus. Der neue (alte) Verler Trainer Dieter Brei: "Wir mussten uns in unserer Haut heute teuer verkaufen, denn wir pfeifen personell auf dem letzten Loch. Die Auer waren in ihrer Spielanlage reifer".

Petkov, Emmerich und der sehr sichere Jasarevic ließen beim FCE hinten nichts anbrennen. Der Sturm um Jank und Brom war fast ein Totalausfall, sieht man mal von der Verletzung Ullmanns ab. Ronny Jank hat derzeit Probleme den Ball zu sichern und im Vorwärtsgang mitzunehmen. Broum fehlt im Moment scheinbar einfach das Glück, gegen Verl hatte er drei Torschussmöglichkeiten (23., 25. und 53.) jedoch nichts wirklich zählbares. Der junge Tobias Preuß lässt aber für die Zukunft hoffen, er spielte einfachen, schnörkellosen Fußball, hat Drang zum Tor und die nötige Sicherheit am Ball. Aus Auer Sicht hielt letztlich die Verler-Serie: in fünf Spielen noch keine einzige Niederlage gegen die Ostwestfalen, so verteilte Trainer Gerd Schädlich in der Pressekonferenz Komplimente für die nette Gastfreundschaft "Wir kommen immer gerne hierher." Zum Spiel meinte er: "Wir müssen ganz einfach mit dem einen Punkt leben, auch weil Verl immer mal Konterchancen hatte. Wenn wir nicht in der Lage sind aus unserer Überlegenheit ein Tor zu machen, haben wir auch den Sieg nicht verdient. Ich glaube wir sind noch keine richtige Spitzenmannschaft, denn eine richtige Spitzenmannschaft hätte heute gewonnen." (Burg)


Verl: Gößling - Sundermann, Jaensch, Schmidt, Schriewersmann - Kaiser, Perdei, Schröder, Zodrow - Siedschlag, Gockel

Aue: Petkov - Emmerich - Noveski, Jasarevic - Görke, Heidrich, Grund, F.Berger - Jank (79. Shubitidze), Broum (75. Salomo), Ullmann (35. Preuß)

Schiedsrichter: Peter Gagelmann

Zuschauer: 1.300 (ca. 250 Auer)