Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2021/22

Spielbericht

34. Spieltag - Sonntag, 15.05.2022 - 15:30

Dynamo Dresden - FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:0)


Dynamo Dresden: Kevin Broll - Michael Sollbauer (85. Yannick Stark), Tim Knipping, Chris Löwe - Agyemang Diawusie (70. Morris Schröter), Michael Akoto, Paul Will (85. Oliver Batista Meier), Guram Giorbelidze (85. Brandon Borrello) - Patrick Weihrauch - Vaclav Drchal (70. Panagiotis Vlachodimos), Christoph Daferner; Trainer: Guerino Capretti

Kader: Anton Mitryushkin, Robin Becker, Julius Kade, Heinz Mörschel

FC Erzgebirge Aue: Philipp Klewin - Ben Zolinski, Gaëtan Bussmann, Florian Ballas, Erik Majetschak - Clemens Fandrich (90+2. Philipp Riese), Sam Schreck (87. Sören Gonther) - Nicolas Kühn (73. Nikola Trujic), Dimitrij Nazarov, Tom Baumgart (74. John-Patrick Strauß) - Prince Osei Owusu (90+2. Malcolm Cacutalua); Trainer: Pavel Dotchev

Kader: Tim Kips, Jannis Lang, Ramzi Ferjani, Jann George

Tore: 0:1 Nicolas Kühn (53. / Ben Zolinski)

Schiedsrichter: Christof Günsch (Marburg)

Zuschauer: 29382 (davon 1.300 Auer Fans)

Gelbe Karte: Michael Sollbauer, Brandon Borrello / Prince Osei Owusu (6.), Tom Baumgart, Gaëtan Bussmann (3.)

Aue gewinnt das 106. Sachsen-Derby

Der FC Erzgebirge Aue verabschiedete sich mit einem umjubelten Derby-Sieg aus der 2. Liga. Die Veilchen spielten mit Herz und Leidenschaft, gewannen im mit 29.382 Zuschauern gut gefüllten, aber nicht ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion durch ein sehenswertes Tor von Nicolas Kühn (53.) mit 1-0. Im 544. und vorerst letzten Zweitligaspiel, war es somit der 175. Sieg in dieser Klasse dem die Auer seit 2003 in 16 Serien angehörten. Der Siegtreffer von Kühn war somit Tor Nr. 650 für die Auer in der 2. Bundesliga. Aues Trainer Dotchev: „Heute hat 90 Minuten alles gepaßt. Die Mannschaft hat eine Super Einstellung gehabt.“ Der Gegner Dynamo blieb die komplette Rückrunde (17 Spiele) ohne Sieg und schaut nun mit etwas Sorge in die beiden Relegationsspiele am Freitag und Dienstag gegen den Dritten der 3. Liga – 1. FC Kaiserslautern mit Neu und Ex-Aue Trainer Dirk Schuster.

Aues Trainer Pavel Dotchev wechselte im Vergleich zum Bremen-Spiel zweimal: Bussmann und Kühn starteten für den verletzten Carlson und Jonjic (Gelbsperre). Die Anfangsphase gehörte etwas überraschend den Gästen aus Aue, die druckvoll begannen. Fast hätte Kapitän Nazarov seine Mannschaft belohnt, doch sein Schuss aus der Distanz landete an der Latte (4.). Dresden hatte anfangs Problemen, gegen die früh störenden Gäste ins Spiel zu kommen. Die Hausherren benötigen rund eine Viertelstunde zum Aufwachen, zogen dann aber das Chancenplus zunehmend auf ihre Seite. Die beste Gelegenheit vergab Weihrauch, der ebenfalls am Auer Querbalken scheiterte (25.). Alles in allem hielten die Gäste aus dem Erzgebirge gut mit und gestalteten die Begegnung weitestgehend ausgeglichen. Nur in der Offensive fehlte es an den geradlinigen und überraschenden Momenten. Baumgart probierte es aus der Distanz (18.) und Kühn (28.) verzieht knapp am rechten Pfosten vorbei nach einem Konter. Dynamo kam dann in der Folge zu einigen Halbchancen durch Daferner (29.), Drchal (30.) sowie nach zwei Weihrauch-Standards, die Daferner (31.) und Knipping (33.) nicht in einen Torerfolg ummünzen konnten. Aue setzte auf Nadelstiche. Als SGD-Schlussmann Broll bei einer Ecke nicht zupackte, musste Mitspieler Giorbelidze kurz vor der Linie retten (43.).

Die Keeper waren auch nach dem Seitenwechsel im Fokus: Aues Klewin verschätzte sich nach einem Will-Distanzschuss vollkommen und kann den Schuss nur nach oben abwehren, Dresden-Knipser Daferner braucht den Ball nur aus einem Meter ins leere Tor köpfen. Doch das gelingt ihm nicht, weil er einen Schubser seines Sturmkollegen Drchal bekommt. Von Daferners-Schulter springt der Ball aus der Gefahrenzone. Hier hatte Aue mal Glück was in der Saison eher selten der Fall war. Die Gäste melden sich im zweiten Durchgang an. Nazarov (52.) nimmt eine Flanke an der Strafraumgrenze mit der Brust an und schließt mit einem zweiten Kontakt ab, doch der Flachschuss rauscht hauchdünn am rechten Eck vorbei. Wenig später ist es dann aber soweit. Zolinksi ließ Giorbelidze rechts aussteigen und flankte auf den langen Pfosten, wo Kühn artistisch Broll per Direktabnahe im kurzen Eck überwinden konnte. Dresden wurde kalt erwischt und hatte Glück, dass der Auer Doppelschlag wegen einer Abseitsstellung nicht zählte, Baumgarts Abstauber führte nicht zum 0-2 (58.). Vorlagengeber Owusu stand bei einem Konter knapp im Abseits – Schade. Danach kam von Dresden nicht mehr allzu viel an guten, konstruktiven Angriffen. Bei der besten Gelegenheit, einem wuchtigen Kopfball des Ex-Auers Daferner war Klewin reaktionsschnell zur Stelle (65.). Ansonsten wurde immer wieder klar, woran es der SGD fehlt: Durchschlagskraft. Sollbauer vertändelte in einer guten Abschlussposition beispielsweise kläglich (72.). Aue verpaßte die Entscheidung weil Nazarov (80.) zu eigensinnig agierte und Owusu (82.) einen Ball aus rund zwölf Metern am Dynamo Gehäuse vorbei setzte. Sehr viel mehr passierte auf dem Rasen nicht - Aue gewann zum 33.-mal das Sachsenderby und startet ab dem 22. Juli dann in der 3. Liga. (Burg)

Trainerstimme

Pavel Dotchev (Aue): „Vor dem Spiel habe ich sehr viele Fragezeichen gehabt wie wir hier auftreten werden. Deswegen war ich ein bißchen angespannt und wußte nicht was auf mich zukommt. Aber wenn ich jetzt ehrlich bin, bin ich positiv überrascht von der Reaktion meiner Mannschaft. Ich glaube wir haben sehr gut verteidigt und immer wieder Nadelstiche gesetzt. Die Mannschaft hat sehr gut harmoniert.“