Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2021/22

Spielbericht

31. Spieltag - Sonntag, 24.04.2022 - 13:30

FC Erzgebirge Aue - Hansa Rostock 2:2 (2:1)


FC Erzgebirge Aue: Philipp Klewin - Ben Zolinski, Erik Majetschak, Malcolm Cacutalua, Dirk Carlson - Soufiane Messeguem (81. Sören Gonther), Sam Schreck (81. Clemens Fandrich) - Antonio Jonjic (58. Jann George), Dimitrij Nazarov (81. John-Patrick Strauß), Prince Osei Owusu - Nikola Trujic (64. Jan Hochscheidt); Trainer: Pavel Dotchev

Kader: Tim Kips, Anthony Barylla, Gaëtan Bussmann, Philipp Riese

Hansa Rostock: Markus Kolke - Timo Becker, Ryan Malone, Damian Roßbach, Calogero Rizzuto - Lukas Fröde, Simon Rhein (76. Björn Rother) - Haris Duljevic (90. Kevin Schumacher), Hanno Behrens (90. Bentley Baxter Bahn), Svante Ingelsson (81. Nik Omladic) - John Verhoek (76. Robin Meißner); Trainer: Jens Härtel

Kader: Luis Klatte, Nico Neidhart, Julian Riedel, Thomas Meißner

Tore: 1:0 Lukas Fröde (Eigentor, 8.); 1:1 John Verhoek (Foulelfmeter, 25.); 2:1 Dimitrij Nazarov (45. / Soufiane Messeguem); 2:2 Hanno Behrens (52.)

Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach a. d. Pegnitz)

Zuschauer: 10929

Gelbe Karte: Ben Zolinski (7.), Erik Majetschak, Prince Osei Owusu (5., gesperrt) / Svante Ingelsson (2.), Calogero Rizzuto (2.)

Aue trennt sich nur Unentschieden von Hansa

Im 74. Aufeinandertreffen zwischen Aue und Hansa gab es das 20. Unentschieden. Mit diesen 2-2 ist Aue so gut wie abgestiegen. Sieben Punkte trennen die Veilchen drei Spieltage vor Saisonende vom Relegationsplatz dort wo Dynamo Dresden steht. Nur die kühnsten Optimisten glauben noch an diese mathematisch-theoretische Chance. Aue hat es nicht mehr in der eigenen Hand. Wenn Dynamo am kommenden Samstag ihr Heimspiel gegen Regensburg gewinnen, ist der Abstieg besiegelt. Das gesamte Spiel war von harten Zweikämpfen geprägt. Es gab nur wenige Strafraumaktionen. In der ersten Halbzeit führten ein Eigentor und zwei kapitale Abwehrfehler zum 2-1 Pausenstand für die Platzbesitzer. Die zweite Halbzeit verlief ähnlich wie die Erste. Rostock war optisch überlegen, hatte aber auch keine wirklich echten Torgelegenheiten. Und das vorher von Aue angekündigte "Alles oder Nichts" in der Schlußphase blieb aus.

Aues Trainer Pavel Dotchev änderte seine Startelf gegenüber dem letzten Spiel nur einmal und brachte Owusu für Kühn der nicht im Kader war. Die Partie begann im Dauerregen ganz nach dem Geschmack der Platzbesitzer. Nach einer lang in der Luft stehenden Freistoßflanke von Messeguem auf den zweiten Pfosten, will Hansas Fröde vor Cacatalua klären, beförderte den Ball aber mit der Fußspitze aus fünf Metern direkt über die eigene Torlinie (8.). Zwar beflügelte das Tor und brachte Schwung in den eigenen Reihen, doch bis auf einen 20 Meter-Schuß von Owusu (17.), der für Kolke im Hansa-Tor keine echte Gefahr darstellte, war das offensiv von Aue zu wenig. Hansa antwortet mit einem Distanz-Versuch von Behrens (20.) übers Auer Tor. Die Hanseaten bleiben nach dieser Szene dran und erzwingen den Ausgleich durch einen Foulelfmeter. Aues Cacutalua misslingt im eigenen Strafraum die Ballannahme. Behrens kommt dazwischen und schnappt sich den Ball. Cacutalua läßt das Bein stehen. Verhoek nimmt das „Geschenk“ an und verwandelt unten links zum Ausgleich (25.). In der Folge entwickelt sich ein kampfbetontes Spiel mit wenigen kontrollierten Angriffen und entsprechend wenigen Chancen. Durch die hohe Intensität ist das Spiel zwar ganz unterhaltsam. Der Ball ist aber wirklich überhaupt nicht mehr in Tornähe. Die Gäste suchten ihre Möglichkeiten vornehmlich aus der Distanz wie von Duljeviv (41./43./44). Als alles im Stadion schon auf den Halbzeitpfiff wartete gelingt Nazarov das unverhoffte 2-1 (45.). Nach einem Fehler im Rostocker Aufbauspiel eroberte Messeguem den Ball, passte auf Dima und der schlenzte den Ball via Aufsetzer ins lange Eck. Kolke ist zwar noch mit der Hand dran, kann den Einschlag aber nicht verhindern.

Das Spiel präsentiert sich zu Beginn der zweiten Halbzeit genauso wie in Durchgang eins. Viel Kampf, wenig Fußball, keine Strafraumaktionen. Schreck (51.) schleppt den Ball bis vor dem gegnerischen Strafraum, zieht dann mit rechts aus 20 Metern ab. Sein Schlenzer fliegt ein paar Meter drüber. So unverhofft wie Aues 2-1 gelingt, so war es dann beim 2-2. Nach einem langen Einwurf von Malone verlängerte Becker den Ball auf Behrens, der aus Nahdistanz traf (52.). Danach drückten die Gäste auf die Führung. Klewin im Auer Tor reagierte einmal stark bei einem abgefälschten Abwehr-Ball von Cacutalua (56.), ehe Becker nur knapp am rechten Pfosten vorbeischoss (57.). Obwohl sich die Veilchen redlich mühten war nach vorne kein Zug und nichts zwingendes zu erkennen. Dotchev brachte zwar Hochscheidt (64.) der immer mal für eine Idee gut ist, aber bis auf eine Szene aus der 68. Minute, als er ein Zuspiel von Nazarov nicht mehr erreichte weil Kolke schnell draußen war, war von der dem angekündigten vollen Risiko der Auer nichts zu sehen. Rostock war einfach präsenter und beschäftigte Aue hinten in deren Hälfte. In der Schlussphase lebte das Spiel von der Spannung, ob denn noch einer Mannschaft der Siegtreffer gelingen sollte. Rostock war diesem etwas näher, doch zu wirklich guten Chancen kam es kaum noch. Bis Meißner in der letzten Minute der Nachspielzeit den Sieg für Hansa auf dem Fuß hatte. Klewin war allerdings auf dem Posten und pariert per Fußabwehr. Am Ende bleib es beim leistungsgerechten Remis. Für Aue war es aber zu wenig. Rostock wartet damit weiter auf den zweiten Sieg im Lößnitztal. Den bisher einzigen gab es im August 1967. (Burg)

Trainerstimmen

Jens Härtel (Rostock): "Wir haben ein sehr leidenschaftliches und umkämpftes Ostderby gesehen und es war ein komisches Spiel. Wir haben zwei dumme Gegentore zu blöden Zeiten kassiert. Wir mussten anrennen und investieren. Hinten raus hat uns bisschen das Glück gefehlt, um mehr als diesen Punkt mitzunehmen. Aue hat alles riskiert und nach vorn geworfen, wir mussten aufpassen und wollten dann wenigstens diesen einen Punkt. Es war Aues letzte Chance, wir wussten, dass es ein kampfbetontes Spiel werden würde. Die letzten Schritte sind immer die schwersten. Da hilft auch ein kleiner Zwischenschritt wie heute. Wir hoffen, dass wir den Klassenerhalt dann nächste Woche klarmachen."

Pavel Dotchev (Aue): Pavel Dotchev (Aue): "Es war ein sehr umkämpftes Spiel von beiden Seiten. Auch die Atmosphäre war toll mit vielen Emotionen auf den Platz. Spielerisch waren wir Hansa ein bißchen unterlegen. Aber wir haben fast 90 Minuten gut verteidigt. Mich ärgert ein bißchen, das wir zwei Gegentore bekommen, wo wir nicht wissen warum. Das Ergebnis ist unterm Strich o.K., aber wir haben zwei Punkte liegengelassen. Für mich war wichtig zu sehen wie war die Einstellung der Mannschaft. Der Blick auf die Tabelle und Dresden ist dann nebensächlich.“