Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2021/22

Spielbericht

26. Spieltag - Dienstag, 05.04.2022 - 18:30

Hamburger SV - FC Erzgebirge Aue 4:0 (2:0)


Hamburger SV: Daniel Heuer Fernandes - Moritz Heyer, Mario Vuskovic, Sebastian Schonlau, Josha Vagnoman - Jonas Meffert (87. Jonas David) - Maximilian Rohr (65. Anssi Suhonen), Ludovit Reis (87. David Kinsombi) - Bakery Jatta (79. Giorgi Chakvetadze), Robert Glatzel (79. Mikkel Kaufmann), Sonny Kittel; Trainer: Tim Walter

Kader: Tom Mickel, Miro Muheim, Jan Gyamerah, Manuel Wintzheimer

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Anthony Barylla, Erik Majetschak (84. Jannis Lang), Sören Gonther, Dirk Carlson - Soufiane Messeguem (60. Clemens Fandrich), Sam Schreck (76. Malcolm Cacutalua) - John-Patrick Strauß (60. Tom Baumgart), Dimitrij Nazarov, Antonio Jonjic - Nikola Trujic (60. Jan Hochscheidt); Trainer: Pavel Dotchev

Kader: Philipp Klewin, Gaëtan Bussmann, Sascha Härtel, Philipp Riese

Tore: 1:0 Robert Glatzel (14.); 2:0 Sonny Kittel (45+1.); 3:0 Moritz Heyer (75.); 4:0 Ludovit Reis (83.)

Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn)

Zuschauer: 21890 (davon ca. 250 Auer Fans)

Gelbe Karte: - / John-Patrick Strauß (4.)

Niederlage Nr. 17 - Aue kommt dem Abstieg immer näher

Der FC Erzgebirge trudelt weiter Richtung Abstieg aus der 2. Bundesliga. Im Nachholspiel am Dienstagabend beim Hamburger SV waren die Auer bei der 0-4 Niederlage nahezu chancenlos. Der HSV hätte gut und gerne noch zwei, drei Tore mehr schießen können. Es war die siebte Niederlage im neunten Spiel für den Tabellenvorletzten. Der Abstieg rückt unaufhaltsam immer näher! Mit der 17. Saisonniederlage nach 28 Spielen stellte Aue somit auch seine eigene neue Negativ-Bestmarke in ihre Zweitliga-Geschichte auf. Die alte Marke, 16 Niederlagen nach jeweils 34 Spielen, gab es in den beiden Abstiegssaisons 2007/08 und 2014/15 sowie 2018/19. Dotchev stellte im Vergleich zur Niederlage am Freitag in Ingolstadt fünf neue Spieler in die Startelf: Carlson, Messeguem, Trujic, Majetschak und Jonjic ersetzten die gesperrten Owusu und Zolinski, den erkrankten Kühn sowie Fandrich und Cacutalua, die auf der Bank Platz nahmen.

Das Match begann wie erwartet: mit viel Druck der Gastgeber, auf der anderen Seite mit viel Platz zum Kontern für die Veilchen. Und so hätte Trujic in der 10. Minute für den großen Paukenschlag sorgen können. Nach Baryllas feinem langen Pass war der Stürmer rechts auf und davon, verstolperte dann aber im HSV-Strafraum den Ball. Das hatte mit Zweitliga-Fußball nicht ganz so viel zu tun. In der Folge waren die Gäste mit Abwehrarbeit beschäftigt. Der Führungstreffer für den HSV fiel dann folgerichtig. Jatta hat rechts viel Platz und bringt eine gute Flanke in die Mitte. Am zweiten Pfosten kann Kittel den Ball in aller Ruhe annehmen und nochmal vor das Tor flanken. Glatzel hat wenige Meter vor dem Tor keinen Gegenspieler und nickt den Ball ohne Probleme ein (14.). Dabei machten es die Auer dem Torjäger sehr leicht, seinen 17. Saisontreffer zu erzielen, weder die Passgeber noch Glatzel wurden bedrängt, hatten bei ihren Aktionen viel zu viel Platz und Zeit.

Mit der Führung im Rücken spielte der HSV weiterhin dominant, unter anderem lenkte Reis einen Ball knapp neben das Tor (28.). Doch nach der ersten halben Stunde wurden Torraumszenen seltener, die Partie verlor etwas an Geschwindigkeit. Auch Aue gelang offensiv kaum etwas. Zwei Abschlüsse von Nazarov (32./39.), die von Heuer Fernandes pariert werden konnten, waren die einzigen halbwegs gefährlichen Abschlusssituationen der Gäste im ersten Durchgang. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff fällt dann das vorentscheidende 2-0 für den HSV. Kittel trifft per Freistoß aus rund 25 Metern Torentfernung. Dabei sah Männel im Auer Kasten nicht gut aus. Der Ball flattert ein wenig, geht aber zentral aufs Tor. Der Auer Kapitän bugsierte ihn beim missratenen Abwehrversuch ins eigene Netz.

Nach dem Seitenwechsel schaltete der HSV zunächst in den Verwaltungsmodus, was Aue gleich die erste ordentliche Chance durch Jonjic (51.) ermöglichte. Dann aber zeigten sich die Hausherren von ihrer spielfreudigen Seite und reihten gegen ein überfordertes Gästeteam Chance an Chance. Glatzel (67./70.), Vagnoman (70.) und Reis (73.) scheiterten noch, ehe Heyer mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte zum überfälligen 3-0 traf (75.). Der Druck war einfach zu groß geworden. Aue schaffte es kaum mehr in die Offensive, der HSV drückte weiterhin aufs Tempo. Und so wurde es dann noch eine richtige Abreibung. Reis dufte sich als vierter Hamburger in die Torschützenliste eintragen, schloss ein langes Dribbling aus dem Mittelfeld mit einem präzisen Schuss ins linke untere Eck zum 4-0 ab (83.). Die Auer Spieler schlichen mit hängenden Köpfen vom Platz. „Zum Schluss hatte meine Mannschaft keine Kraft mehr, da hat sie komplett abgebaut. Der HSV war uns überlegen, aber das war auch kein Geheimnis. Nun haben wir gegen Hannover die allerletzte Chance“, sagte Aues Trainer Dotchev. (Burg)

Trainerstimmen

Pavel Dotchev (Aue): Es war zu erwarten, dass es für uns heute schwer wird. Wir haben versucht, ein bisschen zu rotieren, ohne dabei einen Leistungsabfall zu haben. In der ersten Halbzeit haben wir zu Beginn ordentlich auf dem Platz gestanden. Wir haben kompakt gespielt und konnten einige Nadelstiche setzen. Aber der HSV war natürlich die ganze Zeit dominanter. Wenn wir in Führung gehen, dann entwickelt sich das Spiel vielleicht ein bisschen anders, Mit dem zweiten Tor genau mit dem Halbzeitpfiff war es schon eine kleine Vorentscheidung. Mit der Zeit konnte der HSV seinen Druck noch erhöhen und hat uns weichgekloppt. Der Sieg war absolut in Ordnung.

Tim Walter (HSV): Wir haben am Anfang etwas gebraucht, um ins Spiel zu kommen, haben dennoch versucht, konsequent nach vorne zu spielen. Der einzige Unterschied zu Samstag war, dass wir etwas präziser in unserem Passspiel und auch bei den Hereingaben waren. Und wir sind nach langer Zeit mal wieder in Führung gegangen. Das hat uns gutgetan. Mit einer Führung im Rücken lässt es sich leichter spielen. Der Halbzeittreffer von Sonny hat uns noch einmal einen zusätzlichen Schub gegeben. In der zweiten Halbzeit waren wir dann sehr präsent. Die Jungs haben sehr viel Spielfreude gezeigt. Die Unterstützung für unseren Weg war heute überall zu spüren.