Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2021/22

Spielbericht

16. Spieltag - Freitag, 03.12.2021 - 18:30

Werder Bremen - FC Erzgebirge Aue 4:0 (2:0)


Werder Bremen: Jiri Pavlenka - Milos Veljkovic (84. Oscar Schönfelder), Ömer Toprak (60. Lars Lukas Mai), Marco Friedl - Felix Agu (72. Mitchell Weiser), Christian Groß, Anthony Jung - Leonardo Bittencourt (72. Jean-Manuel Mbom), Romano Schmid (60. Ilia Gruev) - Niclas Füllkrug, Marvin Ducksch; Trainer: Ole Werner

Kader: Michael Zetterer, Simon Straudi, Kyu-Hyun Park, Roger Assalé

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - John-Patrick Strauß, Anthony Barylla, Sören Gonther, Dirk Carlson - Sam Schreck (86. Philipp Riese), Soufiane Messeguem (61. Jan Hochscheidt) - Omar Sijaric (61. Sascha Härtel), Nicolas Kühn (72. Tom Baumgart) - Antonio Jonjic (72. Babacar Gueye), Dimitrij Nazarov; Trainer: Pavel Dotchev

Kader: Philipp Klewin, Erik Majetschak, Nikola Trujic, Antonio Mance

Tore: 1:0 Romano Schmid (7.); 2:0 Milos Veljkovic (19.); 3:0 Marvin Ducksch (53.); 4:0 Niclas Füllkrug (57.)

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Zuschauer: 15024 (nur Dauerkartenplätze des SVW erlaubt, keine Gäste zugelassen)

Gelbe Karte: Ömer Toprak, Christian Groß / Soufiane Messeguem (5., gesperrt), Antonio Jonjic (3.)

Aue geht an der Weser unter

Der FC Erzgebirge Aue ist am Freitag-Abend im Gastspiel bei Werder Bremen mit 0-4 unter die Räder gekommen. In ihrem ersten Spiel unter ihren Neu Trainer Ole Werner waren die Bremer von Anfang an das bessere Team gewesen - am Ende feierten sie, gegen eine über weite Strecken überforderte Auer Mannschaft, einen auch in dieser Höhe völlig verdienten Sieg. Die Gäste, die wegen der Gelbsperre von Teamchef Marc Hensel von Sportdirektor Pavel Dotchev an der Seitenlinie betreut wurden, sahen eine Stunde lang keinen Stich. "Wir leisten uns vor dem 0-1 zwei Ausrutscher. Das darf gegen so einen Gegner, der das eiskalt ausnutzt, nicht passieren", ärgert sich Teamchef Marc Hensel. Und fügte weiter hinzu: "Wir haben zu viele Fehler gemacht, das ist halt so. Dafür sind wir auch eine Truppe, die jeden Tag dazulernen muss."

Nazarov erhielt nach seiner abgelaufenen Gelbsperre den Vorzug vor Hochscheidt. Aue geriet bei Bremer Schmuddelwetter von Beginn an sofort unter Druck. Die Bremer wirbelten vor allem über die rechte Seite, wo Agu immer wieder ungestört flanken konnte. Gegen die bissigen und technisch beschlagenen Hanseaten, die beim Debüt vom neuen Chefcoach Ole Werner taktisch bestens eingestellt waren, wirkten die Gäste aus dem Erzgebirge erst einmal überfordert. Aue tat sich schwer und bekam kaum einen Fuß auf den Boden. Die Quittung ließ nicht lange auf sich warten. Schmid nimmt den Ball nach einem Durcheinander vor der Strafraum-Grenze auf und wuchtet ihn mit Gefühl oben rechts in die obere Ecke (7.). Kategorie Sonntagsschuss und keine Chance für Männel! Vorausgegangen war ein Durcheinander in der Auer Abwehr, die nach einer Ecke nicht konsequent genug klärte. Schreck rutscht am Auer Strafraum weg und spitzelt den Ball an die Hacke von Füllkrug. Von dort springt der Ball dann vor die Füße von Schmid, der Österreicher probiert es mit einem Schlenzer und trifft. Für Bremen war es natürlich ein Auftakt nach Maß, für Aue hingegen ein denkbar ungünstiger Beginn. Werder stellte die Veilchen mit einem forschen Pressing immer wieder vor Schwierigkeiten und erhöhten bereits in der 19. Minute von Abwehrspieler Veljkovi? auf 2-0. Nach einer Ecke von Ducksch klärt Messeguem per Kopf raus aus den Sechszehner, doch Schmid köpft den Ball aus der zweiten Reihe wieder an den Fünfmeterraum. Dort verlängert Füllkrug per Kopf zu Veljkovic - und was der Innenverteidiger dann macht, ist schlichtweg herausragend: Der Ball kommt zwar in seinen Rücken, doch Veljkovic hebt ab und lenkt die Kugel per Hacke ins Netz. Auch danach machten die Grün-Weißen druckvoll weiter. Die Gäste aus Aue fanden aufgrund der griffigen und zielstrebigen Gangart der Bremer überhaupt nicht in die Partie. Bremen spielt mit dem 2-0 im Rücken munter weiter nach vorn. Ducksch trifft nach Flanke Agu nur das linke Außennetz (24.) und auch der völlig freigespielte Bittencourt hätte das 3-0 markieren können, setzte den Ball aus nur 13 Metern aber an den rechten Pfosten (32.).

Im zweiten Durchgang geriet das überforderte Gästeteam daraufhin schnell wieder unter Dauerdruck der Bremer und wurde durch einen Doppelpack von Ducksch (53.) und Füllkrug (57.) noch vor der Stundenmarke frühzeitig abgeschossen. Beide Tore wurden mustergültig erst von links (Füllkrug) und von rechts (Agu) vorbereitet. Beide Torschützen hatten wenig Mühe zu vollenden. Aue drohte jetzt ein Debakel, aber Werder drosselte nach dem vierten Tor das Tempo. Erst jetzt gab es auch einige Auer Momente vor dem Pavlenka-Tor. So wie in der 62. Minute, als der Ball plötzlich im Bremer Kasten lag, aber der Treffer von Nazarov wurde wegen einer Abseitsstellung von Strauß korrekterweise nicht gegeben. Nazarovs schöne Direktabnahme bleibt deshalb ungekrönt. Dann hatte der Nazarov in der 75. Minute erneut den Ehrentreffer auf dem Fuß, als er sah, dass Werder Keeper Pavlenka viel zu weit vor seinem Tor stand und aus 40 Metern nur die Latte traf. Doch wenn Werder wieder mal anzog kommen sie zu einer guten Torchance. Nach einem Zuspiel von Füllkrug hat Bittencourt (68.) das 5-0 auf dem Fuß, findet aber seinen Meister in Männel, als er flach abzieht. Die Veilchen mühten sich redlich um Ergebniskosmetik, diese gelang aber nicht mehr. (Burg)

Trainerstimmen

Pavel Dotchev (Aue): "Werder Bremen war bärenstark. Wenn du in Bremen etwas mitnehmen willst, musst du einen super Tag erwischen. Das haben wir nicht geschafft. Was heute auch nicht funktioniert hat, war der Zeitpunkt, als die Tore gefallen sind. Das war sehr unglücklich. Wir haben uns in der Kabine einiges vorgenommen, wir wollten den Anschlusstreffer erzielen und haben gehofft, danach noch ein Tor zu machen. Dann ist aber genau das passiert, dass wir unmittelbar nach dem Seitenwechsel das dritte Tor kassieren und dann fehlt natürlich der Glaube für mehr."

Ole Werner (Bremen): "Der Spielverlauf war für Aue ungünstig, für uns nicht. Das war für uns wichtig nach den letzten Wochen. Wir sind durch ein schönes Tor in Führung gegangen. Das war eine wichtige Komponente. Wir haben uns stark auf den Gegner fokussiert, haben am Anlaufverhalten gearbeitet. Es war eine gute Woche, das Team hat fokussiert gearbeitet und ich habe heute schon ein paar Dinge gesehen. Wir hatten aber auch Luft nach oben, es gab einige Fehler im Spielaufbau. Wir haben heute aber eine sehr gute Leistung gezeigt. Wir standen als Einheit auf dem Platz, auch die Spieler, die später rein kamen. Es war ein sehr guter Abend für uns."