Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2021/22

Spielbericht

6. Spieltag - Sonntag, 12.09.2021 - 13:30

FC Erzgebirge Aue - Fortuna Düsseldorf 0:1 (0:1)


FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - John-Patrick Strauß, Sören Gonther, Dirk Carlson, Sascha Härtel - Clemens Fandrich (83. Dimitrij Nazarov), Philipp Riese (63. Omar Sijaric), Soufiane Messeguem - Nicolas Kühn (46. Babacar Gueye), Ben Zolinski (82. Sam Schreck) - Antonio Mance; Trainer: Aliaksei Shpileuski

Kader: Philipp Klewin, Anthony Barylla, Erik Majetschak, Tom Baumgart, Antonio Jonjic

Fortuna Düsseldorf: Florian Kastenmeier - Khaled Narey, Christoph Klarer, Andre Hoffmann, Florian Hartherz - Ao Tanaka (84. Shinta Appelkamp), Marcel Sobottka (64. Adam Bodzek), Jakub Piotrowski - Felix Klaus (84. Matthias Zimmermann), Kristoffer Peterson (77. Nicklas Shipnoski) - Rouwen Hennings (64. Robert Bozenik); Trainer: Christian Preußer

Kader: Raphael Wolf, Leonardo Koutris, Edgar Prib, Dawid Kownacki

Tore: 0:1 Rouwen Hennings (Foulelfmeter, 29.)

Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn)

Zuschauer: 6064

Gelbe Karte: Sören Gonther (2.), Philipp Riese / Marcel Sobottka, Khaled Narey

Aue verliert durch Elfmeter

Zweitligist FC Erzgebirge Aue hat den dringend benötigten Befreiungsschlag verpasst. Statt des erhofften ersten Saisonsiegs im siebten Pflichtspiel gab es am Sonntag eine 0-1 Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf. Beim Schlusspfiff waren Pfiffe zu vernehmen. Somit bleiben die Veilchen weiterhin mit bislang nur zwei Treffern und drei Punkten Letzter in der Tabelle. Das auf vier Positionen neuformierte Team von Trainers Aliaksei Shpileuski bemühte sich, blieb offensiv aber insgesamt erneut zu harmlos. Clemens Fandrich brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: „Wir müssen einfach mit mehr Durchschlagskraft spielen.“

Dabei begann die Partie vor 6.064 Zuschauern furios aus Auer Sicht. Mance leitet am Mittelkreis auf den durchstartenden Kühn durch, der allein auf weiter Flur auf Kastenmeier zuläuft. Er legt sich den Ball noch auf links, scheitert aber aus kurzer Distanz am glänzend parierenden Keeper der den Schuß mit seinem rechten Bein abwehrt. Keine Frage wenn dieser Ball nach nur 16 Sekunden sitzt, nimmt das Spiel einen anderen Verlauf. Danach blieben die Hausherren offensiv am Drücker und konnten den Druck hochhalten. Doch meist fehlte schlicht der Abschluss bei den Vorstößen in den ersten 20 Minuten. Die Bälle, die Aue in Richtung Tor brachte, waren einfach zu ungefährlich. Der auffällige Mance kam zweimal aus vielversprechender Position zum Abschluss (8./17.) - vorbei und drüber. Auch Zolinski zielte zu hoch (13.). Und dann kommen die Gäste einmal vors Auer Tor. Dem Japaner Tanaka rutscht der Ball nach dem ersten Fortuna-Eckball von rechts vor die Füße und der schweißt das Leder aus 20 Metern flach unten links ins Eck. Das Tor wird jedoch wegen Sichtbehinderung (Klarer) von Torwart Männel nicht gegeben, sorgte aber für Auftrieb bei den Gästen. Fünf Minuten später holte Klaus einen Foulelfmeter für die Fortuna heraus, weil er einen zu risikoreichen Abwehrversuch von Riese zum Fallen nutzte. „Er kam aus dem toten Winkel und ich kam eine Millisekunde zu spät,“ erklärte Riese die Elfer Szene aus seiner Sicht. Hennings, der Männel in einem Elferduell schon zweimal überwinden konnte, lupft den Elfer im Panenka-Stil frech über Männel hinweg, der aber fast noch das hohe Bein an den Ball bekommt. Aber der Ball zappelt im Netz - die Führung für die Fortuna nach 29 Minuten. Danach flachte das Spiel wieder etwas ab, die Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Beide hatten jeweils noch zwei sogenannte Halbchancen. Aue durch Zolinksi (33.) und Härtel (45. +3) und die Fortuna durch Peterson (40./45.)

Zum Seitenwechsel brachte Shpileuski Gueye für Kühn ins Spiel. Aue startete spritzig in Hälfte zwei. Wie schon zu Spielbeginn ging es schnell nach vorne. Was aber erneut fehlte, war die Torgefahr. Zwar zeigte die Gueye, als er mit einem platzierten Kopfball nach einer Ecke den ersten Torschuss des zweiten Durchgangs markierte (53.), doch Düsseldorf-Keeper Kastenmeier kratzte den Ball aus der Ecke. Danach konnten die Veilchen aber nichts zwingendes folgen lassen, nach einer guten Stunde zeigte sich Düsseldorf erstmals gefährlich vor dem Tor, Männel parierte aber den strammen Abschluss vom völlig freien Peterson (65.). Wenig später mußte er gegen Piotrowski im herauslaufen Kopf und Kragen riskieren. Bei den Gastgebern ging die Zielstrebigkeit und die Genauigkeit im Offensivspiel von Minute zu Minute immer mehr verloren. Shpileuski brachte mit Sijaric, Nazarov und Schreck zwar alles Offensivspieler, doch Torschüsse waren an diesen Nachmittag Mangelware bei Aue. Zwar erspähte Sijaric mal eine freie Lücke (75.), lief mit Ball am Fuß in den Strafraum, doch sein Versuch wurde von der vielbeinigen Gäste Abwehr geblockt. Drei Minuten später war beim Schuß von Mance aus über 20 Metern, schon Verzweiflung zu spüren. Der Ball ging weit am Kasten vorbei. Für die Düsseldorfer ergaben sich zunehmend Räume zum Kontern, das erlösende 2-0 aus ihrer Sicht fiel aber nicht mehr. Narey (79.) und Klarer (87.) verpaßten den Deckel draufzumachen. Fortuna verwaltete bis zum Schluß die Führung solide. Bei Aue war ein Aufbäumen in der Schlußhase nicht erkennbar. (Burg)

Trainerstimmen

Christian Preußer (Düsseldorf): "Man hat uns nach dem Abpfiff angemerkt, dass große Erleichterung da ist – dieses Gefühl beschreibt die Gemütslage wohl am besten. Wir haben unsere Zeit gebraucht, um ins Spiel zu kommen, und ich bin froh, dass wir dank unseres guten Torwarts nicht schon früh in Rückstand geraten sind. Gegen Mitte der ersten Hälfte hatten wir dann mehr Spielkontrolle und in der zweiten Halbzeit hätten wir das 2-0 machen müssen. Insgesamt war es ein verdienter Sieg, aber wenn wir in Rückstand geraten wären, kann das Spiel in eine ganz andere Richtung laufen.“

Aliaksei Shpileuski (Aue): "Wir sind sehr enttäuscht, denn wir haben diese Niederlage nicht verdient. Wir hätten nach wenigen Sekunden in Führung gehen können. Hätten wir diese 1000-prozentige Chance genutzt, hätte das Spiel einen anderen Verlauf nehmen können. Trotz der Niederlage habe ich heute unser bestes Saisonspiel gesehen. Es klingt paradox, weil wir wieder ohne Punkte dastehen, aber ich bin mit der Entwicklung der Jungs zufrieden. Ich habe Verständnis für die Ungeduld der Fans, die Punkte sehen wollen, aber unser Prozess braucht noch ein bisschen Zeit. Wir dürfen den Kopf nicht verlieren."