Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2019/20

Spielbericht

27. Spieltag - Freitag, 22.05.2020 - 18:30

1. FC Nürnberg - FC Erzgebirge Aue 1:1 (0:0)


1. FC Nürnberg: Felix Dornebusch - Oliver Sorg, Lukas Mühl (25. Asger Sörensen), Konstantinos Mavropanos, Tim Handwerker - Johannes Geis (67. Patrick Erras), Fabian Nürnberger - Nikola Dovedan (88. Sebastian Kerk), Hanno Behrens, Robin Hack - Adam Zrelak (67. Michael Frey); Trainer: Jens Keller

Kader: Benedikt Willert, Philip Heise, Adam Gnezda Cerin, Mikael Ishak, Fabian Schleusener

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Sören Gonther, Louis Samson, Jacob Rasmussen - John-Patrick Strauß (87. Malcolm Cacutalua), Philipp Riese, Clemens Fandrich, Dennis Kempe (82. Calogero Rizzuto) - Dimitrij Nazarov (66. Philipp Zulechner) - Jan Hochscheidt, Florian Krüger (87. Christoph Daferner); Trainer: Dirk Schuster

Kader: Robert Jendrusch, Dominik Wydra, Marko Mihojevic, Tom Baumgart, Pascal Testroet

Tore: 0:1 Dimitrij Nazarov (51. / Florian Krüger); 1:1 Sören Gonther (Eigentor, 63.)

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)

Zuschauer: keine - Spiel fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt

Gelbe Karte: Fabian Nürnberger, Asger Sörensen (2.), Konstantinos Mavropanos, Robin Hack, Michael Frey / Clemens Fandrich (8.), Jacob Rasmussen (2.), Martin Männel (5., gesperrt)

Veilchen punkten zum ersten Mal in Nürnberg

Erzgebirge Aue ist auch das zweite Spiel nach der Corona-Pandemie-bedingten Pause in der 2. Bundesliga ungeschlagen geblieben. Die Veilchen kamen am Freitagabend in Nürnberg zu einem 1-1. Damit holten sich die Gäste im fünften Anlauf ihren ersten Punkt beim 1. FCN überhaupt. In dem Geisterspiel ohne Zuschauer erzielten beide Tore die Gäste: Nazarov traf mit dem Kopf (51.), Abwehrspieler Gonther (63.) glich wenig später bei einem Klärungsversuch ins eigene Tor aus. Dabei blieb es, auch weil die Gastgeber in der 80. Minute nur den Pfosten trafen. Ärgerlich war für Aue, das Stammtorhüter Männel in der Nachspielzeit verwarnt wurde und beim nächsten Spiel zuhause gegen Darmstadt (Di. 26. Mai/18.30) wegen seiner fünften gelben Karte pausieren muß.

Die viertschlechteste Heimmannschaft der 2. Fußball-Bundesliga begann druckvoll und presste früh gegen das zweitschlechteste Auswärtsteam. Doch dieses Unterfangen blieb ohne Ertrag und nach wenigen Minuten flachte die Partie ab. Weil der Gast aus dem Erzgebirge mit zwei Viererketten hinten dicht hielt, gab es zunächst kaum Chancen zu sehen auf beiden Seiten. Erst nach einer halbe Stunde nahm die Partie dann langsam an Fahrt auf, was vor allem an Nürnberg lag. Der Club hatte in Hälfte eins häufiger den Ball (62 %), die Flanken fanden jedoch meist keinen Abnehmer. Das änderte sich in der 35. min.: Eine flache Hereingabe von Handwerker landete im Zentrum beim völlig freistehenden Behrens, der die Kugel kontrollierte und aus elf Metern flach in Richtung Auer Gehäuse schob. Doch Männel tauchte ab und klärte zur Ecke. Nur wenig später kam auch Aue zur ersten großen Gelegenheit. Nach einem Ballverlust der Nürnberger im Aufbauspiel schickte Hochscheidt seinen Sturmpartner Krüger auf die Reise, der behauptet sich im Laufduell gegen zwei Verfolger und kann sich aus ca. 14 Metern die Ecke aussuchen. Sein Flachschuss mit links geht nur wenige Zentimeter rechts am Kasten von Dornebusch vorbei, der keinerlei Abwehrchance gehabt hätte (39.). Kurz vor dem Pausenpfiff hatten die Gäste noch eine Gelegenheit bei einem Freistoß. Der gefoulte Hochscheidt führt selbst aus und zirkelt die Kugel scharf und flach aufs rechte untere Eck. FCN-Torwart Dornebusch klärt den Aufsetzer zur Ecke, die nichts weiter einbringt. So ging es torlos in die Pause.

Personell unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine. Ein Bilderbuchkonter beschert den Gästen die 0-1 Führung. Hochscheidt legt nach links auf Krüger ab, der die Kugel gefühlvoll auf den zweiten Pfosten bringt, wo Nazarov seinen Gegenspieler Nürnberger abgeschüttelt hat und völlig frei aus knapp sechs Metern im Kasten der Hausherren einnicken kann. Danach rannte „Dima“ direkt zu Veilchen-Busfahrer Thomas Romeyke, der beim Verkehrsunfall in Hartenstein am Donnerstag-Abend durch sein gedankenschnelles Handeln Schlimmeres verhinderte. Doch der Club zeigte sich vom Gegentreffer wenig beeindruckt, kam immer wieder über die Außenbahnen, erspielte sich einige Eckbälle und hatte durch Hacks Kopfball (54.) die große Ausgleichschance. Der glücklose Angreifer bekommt den Kopfstoß nicht auf eine der Ecken und köpft Männel direkt an. Die Gäste aus dem Erzgebirge lauern auf Umschaltmomente, schaffen in dieser Phase aber wenig Befreiendes. Es spielte fast ausschließlich nur der Gastgeber. Wenig überraschend fiel daher in der 63. Minute das 1-1. Behrens wühlt sich rechts im Strafraum durch die gegnerische Abwehr hindurch bis zu Grundlinie und hatte zudem auch noch Glück das der Ball nach Ping-Pong-Aktion von Rasmussen und Fandrich ihm wieder vor die Füße fiel. Sein Versuch den Ball ins Zentrum zu passen landet unglücklich in den Beinen von Gonther, der aus etwas mehr als einem Meter vorbei am verdutzen Männel ins eigene Tor hoch einschießt. Im Anschluss an den Ausgleichstreffer wechselten beide Trainer, wodurch der Rhythmus bei beiden Teams wieder etwas verloren ging. Die Nürnberger waren jedoch weiterhin das aktivere Team, Aue zog sich weit zurück und lauerte auf Kontersituationen. Die größte Möglichkeit hatte zehn Minuten vor Schluss noch einmal Nürnbergs Kapitän Behrens, der eine Handwerker-Hereingabe im Fallen an den linken Pfosten setzte (80.). Danach versuchte es der 1. FCN nochmal, Druck aufzubauen, Aue stand jedoch kompakt und ließ keine weiteren Möglichkeiten mehr zu. Es blieb beim Unentschieden, mit dem die Gäste sicherlich besser leben können als der 1. FC Nürnberg. (Burg)

Trainerstimmen

Dirk Schuster (Aue): "Ich glaube, wir haben ein Spiel gesehen, das sehr intensiv war und speziell in der ersten Halbzeit chancenarm. Das Spiel war von der Taktik geprägt, Nürnberg hatte etwas mehr Ballbesitz. Wir hatten uns vorgenommen, auf Umschaltmomente zu setzen, sauber gegen den Ball zu arbeiten und die Zwischenräume eng zu machen. Nach der Pause sind wir durch einen schön herausgespielten Treffer in Führung gegangen. Danach waren wir unter Dauerbeschuss. Der Ausgleich hatte sich angedeutet. Er war für uns unglücklich aber durchaus verdient. Aufgrund der läuferisch starken Defensivarbeit aller Spieler von uns und der kämpferischen Einstellung ist der Punkt für mich nicht unverdient. Wir können mit dem Punkt gut leben."

Jens Keller (Nürnberg): "Wir sind gut ins Spiel gekommen. Unsere taktische Marschroute ging gut auf. Wir haben schnell und gut verlagert. Aue hat es und mit zehn Mann hinter dem Ball unheimlich schwer gemacht. Wir haben viel Geduld gehabt. Die Mannschaft hat über 90 Minuten alles investiert. Das Gegentor hat mich wahnsinnig geärgert. Das darf einfach nicht passieren. Wir müssen bei der Flanke aggressiver mitgehen und im Zentrum mitgehen. Das Tor war leicht zu verteidigen. Die Mannschaft hat weiter Moral gezeigt. Ich bin aber nicht zufrieden mit dem Punkt."