Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2017/18

Spielbericht

16. Spieltag - Sonntag, 03.12.2017 - 13:30

Dynamo Dresden - FC Erzgebirge Aue 4:0 (2:0)


Dynamo Dresden: Marvin Schwäbe - Paul Seguin, Jannik Müller, Marco Hartmann (80. Manuel Konrad), Florian Ballas, Philip Heise - Rico Benatelli, Niklas Hauptmann (85. Andreas Lambertz) - Erich Berko, Lucas Röser, Haris Duljevic (76. Patrick Möschl); Trainer: Uwe Neuhaus

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Fabian Kalig, Dominik Wydra, Nicolai Rapp - Calogero Rizzuto, Christian Tiffert, Philipp Riese (46. Mario Kvesic), Sebastian Hertner (52. Dennis Kempe) - Dimitrij Nazarov, Clemens Fandrich, Pascal Köpke (69. Sören Bertram); Trainer: Hannes Drews

Tore: 1:0 Lucas Röser (21.); 2:0 Rico Benatelli (44.); 3:0 Florian Ballas (47.); 4:0 Erich Berko (75.)

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Zuschauer: 30453 (ausverkauft) (davon 2.970 Auer Fans)

Gelbe Karte: Florian Ballas, Marco Hartmann / Nicolai Rapp (5., gesperrt), Philipp Riese (3.)

Veilchen werden von Dynamo zerlegt

Dieses 99. Sachsenduell (Alle Spiele gegen Dynamo) wird man aus Auer Sicht nicht lange im Gedächtnis behalten. Zu eindeutig war das Ergebnis und der Spielverlauf. Aues Trainer Hannes Drews brachte es in der Pressekonferenz auf den Punkt: „Wir sind mit dem 4-0 noch gut bedient, weil Dresden uns an die Wand spielte.“ Aus historischer Sicht hätte nicht viel gefehlt und Dynamo hätte seinen Rekord vom November 1983 eingestellt. Damals hieß es am 9. Spieltag der Saison 1983/84 gar 6-0 für Dynamo. Aber es waren auch schon zweimal ein 0-5 (Okt.1970 + März 1975) sowie ein 1-6 (Febr. 1967) in Dresden aus Auer Sicht dabei. Die Veilchen müssen sich allmählich Sorgen machen. In den letzten fünf Partien blieb man sieglos bei 3-10 Toren. Von ihrer gewohnt lautstarken Kulisse nach vorne gepeitscht, agierte Dynamo direkt offensiv in Richtung Gehäuse von FCE-Keeper Männel. Gegen den FC Erzgebirge, der mit einem 5-3-2-System zwar darum bemüht war, die Außen dicht zu machen, suchte die Dresdner jedoch konsequenterweise den Weg über die Flügel - mit Erfolg: In der vierten Minute scheiterte Berko nach einer Heise-Eingabe von der linken Seite, die durch den gesamten Auer Strafraum rollte, per Direktabnahme an der Unterseite der Latte und zehn Minuten später war es Ballas, der Männel mit einem Kopfball zu einer spektakulären Parade zwang. Schon hier ahnten die mitgereisten Auer Schlachtenbummler nichts gutes. Denn es spielte nur eine Mannschaft – Dynamo. In der nächsten Szene setzte sich Hartmann (16.) im Luftduell gegen Männel durch und köpfte eine Ecke an die Latte. Und wiederum zwei Minuten später zeigte Duljevic seine Schußkünste bei dem Männel in höchster Not nur mit den Fäusten klären kann. Dann endlich war es soweit. Eine Flanke von der linken Seite von Duljevic köpfte Röser (21.), flankiert von Hertner und Rapp, zum hochverdienten Führungstreffer ein. Erst danach suchen die Gäste endlich mal den Weg nach vorn oder versuchten es. Ihr langes Ballgeschiebe im Mittelfeld bringt nichts ein und die Gastgeber lassen die hilflosen Gäste einfach gewähren. Einzigste Außnahme war ein Freistoß von Tiffert den Rapp (28.) per Kopf auf die Querlatte setze. Kurz darauf schafffte noch Köpke (29.) einen Kopfball in Richtung gegnerisches Tor zu köpfen. Kurz vor dem Pausenpfiff duften der Großteil der 30.453 Fans im ausverkauften Stadion noch einmal jubeln, als der Ex-Auer Benatelli mit einem gut platzierten Linksschuss aus 17 Metern das 2-0 markierte (44.). Die Führung ging zu diesen Zweitpunkt auch in der Höhe völlig in Ordnung. Enttäuschent die biederen und viel zu braven Gäste.

Aues Versuch nach dem Pausentee noch einmal was zu reißen, Kvesic kam für Riese, wurde von Dynamo im Keim erstickt. Nach einem Eckball köpfte Ballas unbedrängt zum vorentscheidenen 3-0 ein (47.). Danach ließen es die Hausherren ruhiger angehen und gestatteten den Gästen mehr Ballbesitz. Viel wusste die Drews-Elf damit jedoch nicht anzufangen. Kvesic (55.) versuchte es mal aus der Distanz, ging aber vorbei. Ansonsten spielte Dynamo jetzt nach Belieben und sorgte bei jedem Angriff für Gefahr im Auer Strafraum. Rapp (64.) klärt vor dem einschußbereiten Berko und Schieri Gräfe gab zu recht das Tor von Röser (67.) wegen Handspiels nicht. In der 75. Minute fingen sich die Veilchen dann noch den vierten Gegentreffer: Hartmanns Kopfball-Vorlage verwertete Berko aus kurzer Distanz. Kurz darauf verließen schon die ersten Gästefans den Block. War nur allzu verständlich. In den Schlussminuten spielte Dresden munter auf, ohne jedoch letztes Tempo zu gehen. Schiedsrchter Gräfe beendte überpünktlich ohne Nachspielzeit das Auer Leiden. (Burg)

Trainerstimmen

Hannes Drews (Aue): "Wir hatten uns viel vorgenommen und wussten, dass es eine schwere Partie in Dresden werden würde. Wir sind in den ersten 15 Minuten von Dresden überrannt worden und können uns noch bei Martin Männel bedanken. Da waren wir immer einen Tick zu weit weg von den Gegenspielern. Dann steht's zur Halbzeit 2:0. Wir haben uns gesagt, dass wir nochmal etwas probieren und dann fällt nach einem Standard gleich das 3:0. Und dann muss man sagen, dass wir mit dem 4:0 noch gut bedient sind, weil uns Dresden an die Wand gespielt hat. Wir müssen das Spiel nun schnellstmöglich aus den Köpfen und uns auf das nächste Spiel gegen Darmstadt konzentrieren."

Uwe Neuhaus (Dresden): "Es gibt manchmal solche speziellen Momente und manchmal kann man das auch spüren. Die Art und Weise wie sich die Mannschaft heute präsentierte war so einer. Der Sieg in Düsseldorf hatte uns schon sehr gut getan. Das zusammen mit dem Abschied von Capo Lehmi hat uns besonders motiviert ins Spiel gehen lassen. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Mannschaft wackelt. Das war in den vergangenen Wochen ja häufiger der Fall gewesen. Alles in allem ein rundum gelungener Nachmittag."