Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2016/17

Spielbericht

21. Spieltag - Freitag, 17.02.2017 - 18:30

Eintr. Braunschweig - FC Erzgebirge Aue 1:1 (1:0)


Eintr. Braunschweig: Jasmin Fejzic - Phil Ofosu-Ayeh, Marcel Correia, Gustav Valsvik, Saulo Decarli, Ken Reichel - Nik Omladic (46. Hendrick Zuck), Quirin Moll, Julius Biada (60. Domi Kumbela) - Onel Hernandez, Christoffer Nyman (77. Suleiman Abdullahi); Trainer: Torsten Lieberknecht

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Calogero Rizzuto, Adam Susac, Steve Breitkreuz, Sebastian Hertner - Simon Skarlatidis (81. Albert Bunjaku), Louis Samson, Clemens Fandrich (46. Dimitrij Nazarov), Christian Tiffert, Nicky Adler (46. Fabio Kaufmann) - Pascal Köpke; Trainer: Pavel Dotchev

Tore: 1:0 Phil Ofosu-Ayeh (10.); 1:1 Dimitrij Nazarov (Handelfmeter, 57.)

Schiedsrichter: Lasse Koslowski (Berlin)

Zuschauer: 19630 (davon 500 Auer | Quelle: Ticketservice BTSV)

Gelbe Karte: Phil Ofosu-Ayeh, Hendrick Zuck / Calogero Rizzuto (4.), Steve Breitkreuz (2.), Christian Tiffert (2.), Louis Samson (4.), Clemens Fandrich (3.)

Aue fightet in Braunschweig und belohnt sich mit einem Punkt

Der Tabellenletzte Erzgebirge Aue erkämpfte sich mit einer couragierten Leistung ein wichtiges 1-1 beim Aufstiegskandidaten Eintracht Braunschweig. Wieder ist Dimitrij Nazarov der Garant für die Veilchen. Er verwandelte nervenstark den ersten Strafstoß (57.) für den FCE in dieser laufenden Saison. Die Gäste verdienten sich dank einer starken zweiten Halbzeit dieses hochverdiente Unentschieden beim derzeitigen heimstärksten Team der Liga. Vor 19.630 Zuschauern stand dabei der Braunschweiger Ofosu-Ayeh im Mittelpunkt. Zunächst brachte er die Gastgeber in der zehnten Minute in Führung gebracht. In der zweiten Halbzeit verursachte er dann den Handelfmeter, den Nazarov (57.) abgebrüht zum Ausgleich verwandelte. „Wenn du so weit hinten stehst in der Tabelle wie wir, ist es reine Kopfsache. Du musst die Zweikämpfe annehmen“, sagte Aues Torschütze beim Sender „Sky“: „Nur so bestehst du in der 2. Liga.“ Durch diesen Punkt haben die Auer zunächst den letzten Platz verlassen . Allerdings kann die Konkurrenz am Wochenende noch vorbeiziehen. Vor dem 97. Sachsenduell gegen den Erzrivalen Dynamo Dresden, am Sonntag in einer Woche, nimmt der errungene Punkt dennoch etwas Druck von Mannschaft und Trainer Pavel Dotchev. Der Auer Coach hatte seinem Team zunächst das aus der Hinrunde bekannte 4-5-1-System verordnet. Das ging direkt nach hinten los: Schon beim ersten schnellen Angriff der Hausherren über die linke Seite stimmte in der Auer Hintermannschaft die Abstimmung nicht. Der im 3-5-2 der Braunschweiger sehr offensive Ofosu-Ayeh hatte nach einer scharfen, flachen Flanke von Reichel viel zu viel Raum und konnte den Ball in Ruhe und ungestört ins Tor einschieben. Aue war in der Folge bemüht, es fehlte aber an Tempo, Kreativität und Präzision. Die Gäste zwar mit viel mehr Ballbesitz aber fast ohne Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Kasten. Obwohl man vor dem 1-0 der Braunschweiger zwei Halbchancen von Skarlatidis (4./9.) zu verzeichnen hatte wurde es nach dem Rückstand auch nicht besser. Ein harmloser Freistoß von Tiffert (24.) und eine Eingabe von Skarlatidis (32.), das war einfach zu wenig. Bezeichnend war eine Ecke von Fandrich (26.), die beim eigenen Torwart Martin Männel an der Mittellinie landete. Die Gastgeber spielten aber nach der Führung auch nur auf Sparflamme und mußten sich schon im ersten Durchgang teilweise Pfiffe vom eigenen Anhang anhöhren lassen.

Nach der Pause stellten die Gäste auf zwei Stürmer um. Dotchev brachte Nazarov und Kaufmann für Adler und Fandrich. Sofort kamen die Gäste auch zu Abschlüßen. Köpke (49.) mit einer Direktabnahme und Nazarov (53.) mit einem Aufsetzer, der nur knapp rechts am Pfosten vorbeirauschte setzten erste Achtungszeichen für den Tabellenletzten. Braunschweig tat in dieser Anfangs Phase der 2. Halbzeit viel zu wenig fürs Spiel und ließ die Auer agieren. Das rächte sich. Der eingewechselte Nazarov kam im Strafraum zum Schuss, Ofosu-Ayeh (56.) berührte den Ball mit der Hand und es gab zu recht Elfmeter. Den verwandelte Nazarov abgeklärt unten links. Es war der erste Strafstoß für die Auer in dieser Saison. Da nun auch die Braunschweiger wieder gefordert waren, mehr fürs Spiel zu tun, entwickelte sich ein Spiel mit offenen Schlagabtabtausch, in dem beide Teams zu sehr guten Chancen kamen. Im Prinzip war nun kein Unterschied zwischen den Tabellendritten und den Tabellenletzten zu erkennen. Die besten Möglichkeiten vergaben Nyman (63.), Reichel (65.) und Zuck (78.) für die Eintracht und Nazarov (66.) für Aue. Kurz vor dem Abpfiff hatte der ebenfalls eingewechselt Bunjaku (89./90.+1) zwei Mal die Chance auf den „Lucky Punch“ für Aue. Beim Abpfiff gab es ein lautes Pfeiffkonzert des Braunschweiger Publikums. (Burg)

Trainerstimmen

Pavel Dotchev (Aue): "Wir haben heute ein Spiel mit sehr viel Leidenschaft, Dynamik und Tempo gesehen. Alles, was wir uns vorgenommen haben, ist nach zehn Minuten durch das Gegentor ins Wasser gefallen. Wir wollten eigentlich erst stabil stehen. Dadurch haben wir in der Halbzeit korrigieren müssen. Dann haben wir es gut gemacht und verdient 1-1 gespielt. Wir hätten am Ende auch noch ein Tor schießen können, aber mit einem Punkt bin ich sehr zufrieden. Wir haben wieder ein Lebenszeichen gesendet. Wir machen weiter."

Torsten Lieberknecht (Braunschweig): "Die Chancen auf beiden Seiten waren da, es ist ein gerechtes Unentschieden. Aber wir werden den Kopf oben lassen und weitermachen. Nach dem 1-0 hat sich die Mannschaft schwer getan, Zugriff auf das Spiel zu bekommen und zu kompliziert gedacht. Wenn man sich den Dreier vornimmt, dann ist man natürlich enttäuscht. Die Jungs sind genauso enttäuscht wie die Fans und das Trainer-Team.“