Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2016/17

Spielbericht

18. Spieltag - Samstag, 28.01.2017 - 13:00

FC Erzgebirge Aue - 1. FC Heidenheim 2:1 (0:0)


FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Fabian Kalig, Adam Susac, Steve Breitkreuz, Sebastian Hertner - Calogero Rizzuto (53. Cebio Soukou), Louis Samson, Clemens Fandrich, Christian Tiffert (79. Philipp Riese), Nicky Adler (69. Dimitrij Nazarov) - Pascal Köpke; Trainer: Pavel Dotchev

1. FC Heidenheim: Kevin Müller - Robert Strauß, Hauke Wahl, Mathias Wittek (76. Dave Gnaase), Arne Feick - Ben Halloran (61. Tim Skarke), Marcel Titsch-Rivero, Marc Schnatterer, Sebastian Griesbeck, Denis Thomalla (61. Tim Kleindienst) - John Verhoek; Trainer: Frank Schmidt

Tore: 1:0 Pascal Köpke (55. / Sebastian Hertner); 1:1 John Verhoek (84.); 2:1 Dimitrij Nazarov (90. / Louis Samson)

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)

Zuschauer: 6300

Gelbe Karte: Calogero Rizzuto (3.), Philipp Riese (2.) / Mathias Wittek, Marcel Titsch-Rivero, John Verhoek

Aue gelingt Befreiungsschlag

Der FC Erzgebirge Aue hat im Kampf gegen den Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga einen wichtigen Heimsieg geholt. Die Veilchen setzten sich am Samstag zum Rückrundenstart, im heimischen Lößnitztal, gegen den 1. FC Heidenheim mit 2-1 durch. Für Aue war es nach acht sieglosen Partien der erste Erfolg seit dem vergangenen Oktober (2-1 Sieg auf St. Paui) und der erste Sieg im siebenten Duell gegen Heidenheim überhaupt. Zu Hause hatten die Erzgebirger sogar seit fünf Monaten nicht mehr gewonnen. Machtwinner war Dimitrij Nazarov. Er beendete mit seinem Tor in der 90. Minute den Heidenheim-Fluch und schoss Aue zum wichtigen Sieg! In seinem 12. Punktspieleinsatz für die Veilchen gelang ihm sein erstes Saisontor. "Ich habe eine kleine Lücke gesehen und es einfach mal probiert. Wenn man nicht schießt, kann man nicht treffen. Es kann immer etwas passieren: Ob der Torhüter den Ball klatschen lässt – wie beim 1-0 von Pascal Köpke – oder die Kugel abgefälscht wird.", so seine pragmatische Antwort zum Siegtor bei dem alles paßte. Mit seinem schwächeren linken Fuß versuchte er es. Der Ball wurde von einem Heidenheimer Abwehrbein noch leicht abgefälscht, klatschte an den linken Pfosten und sprang von da ins Tor. Für die Auer Fans auf den Rängen muß es wie im Traum gewesen sein. Der Ball war drin und der Jubel kannte natürlich keine Grenzen.

In der Anfangsphase spielte sich die Partie quasi ausschließlich im Mittelfeld ab. Aue stand defensiv sicher, störte Heidenheim früh und ließ die Offensive um Schnatterer nicht zur Entfaltung kommen. Die belagerten zwar sofort vom Anpfiff weg das Auer Gehäuse, was sich aber als Strohfeuer entpuppte. Allerdings blieben die Gastgeber offensiv ebenso harmlos. Adler (9.) mit einem Schußversuch, der von Strauß geblockt wurde und Köpke (12.) mit einer Eingabe von der rechten Seite die dann aber ins Leere rollte, waren das einzigste was die Lila-Weißen zu bieten hatten. Eine erste Ausnahme bildete die 26. Minute, als sich Aue über Hertner, Adler, Köpke und Samson sehenswert nach vorne kombinierte, der Abschluss von Kalig ging klar rechts vorbei. Aber dann: Nur drei Minuten später schickte Tiffert mit einem Traumpass Köpke alleine auf die Reise, der Angreifer umdribbelte Keeper Müller und wartete einen Tick zu lange auf den Abschluß weil sich in der Zwischenzeit Strauß, Wahl und Feick vor der Torlinie postiert hatten. Als Aues derzeit bester Knipser dann abzog, klärte Heidenheims Rechtsverteidiger Strauß den Schuss kurz vor der Torlinie. Die Offensivaktionen der Gäste sind schnell zusammengefasst - aus dem Spiel heraus gab es zwei Aktionen. Thomalla (28.) verzieht ganz knapp neben den linken Pfosten und Schnatterer (45.) kann Männel mit einem Schrägschuß nicht überraschen. Ansonsten war es Schnatterer, der mit Standardsituationen ein wenig Unruhe stiften konnte, doch ernsthaft in Bedrängnis kam Aues Torwart Männel dabei nicht. Somit blieb es beim torlosen Remis zur Pause.

Nach der Pause verstärkte Heidenheim seine Offensivbemühungen. Schon 20 Sekunden nach Wiederanpfiff mußte Männel einen Schuß von Griesbeck halten. Danach wurde Schnatterer (52.) halblinks im Sechzehner bedient, sein Schuss ging allerdings genau auf Männel. Auch beim Versuch von Halloran (53.) blieb Männel auch Sieger. In dieser Phase hatte man nicht das Gefühl das es bei Aue besser werden würde. Sie leisteten sich einfach zu viele einfache Fehler im Spielaufbau. Soukou (53.) kam für den schwachen Rizzuto. Doch dann kam der Moment (55.) wie aus dem Nichts für Aue. Eine abgewehrte Flanke von Kalig nimmt der aufgerückte Hertner, zentral 20 Meter vor dem Tor, einfach mal direkt. Diesen sehr guten Distanzschuss kann Heidenheims Keeper Müller nur prallen lassen, Köpke war in Torjägermanier zur Stelle und vollstreckte unter den Körper von Müller hindurch zum 1-0. Den Zuschauern fiel ein Stein von Herzen. Erstes Auer Pflichtspieltor nach zuletzt 371 torlosen Minuten. Die Gäste wurden nun zielstrebiger. Sie legten sofort nach dem Rückstand den Offensiv-Schalter um. Aue in Konterstellung. Adler jagte mit vollem Risiko eine lange und hohe Eingabe von Soukou in Richtung Sporthalle (60.). Das Spiel war mit einem Schlag unterhaltsamer. Nach einer Ecke klatschte ein Kopfball vom eingewechselten Kleindienst (64.) an die Auer Querlatte und im Gegenzug scheiterte Soukou am herausstürzenden Müller. Heidenheim mußte sein Risiko erhöhen und eröffnete Aue die Riesenmöglichkeit auf 2-0 zu erhöhen. Fandrich (74.) legte sich den Ball mit dem Kopf vor und lief mit Ball am Fuß los, doch er traf den Ball nicht richtig. Schade. Somit blieb es spannend. Heidenheim bleib weiter am Drücker. Erst klärte Männel per Faust (78.) nach einer Freistoßeingabe und dann behielt er die Nerven als der eingewechselte Skarke (82.) plötzlich frei vor ihm auftauchte. Wenig später stand es dann doch plötzlich 1-1: Einen Einwurf von Schnatterer verlängerten erst Kleindienst und auch Titsch-Rivero per Kopf zu Verhoek. Männel riss gegen seinen Kopfball mit einem Reflex den linken Arm hoch, doch der Ball fiel Verhoek auf den linken Oberschenkel mit diesen der Angreifer das Leder über die Linie bugsierte. Viele dachten hier sofort, das Glück war wieder aufgebraucht. Trotz des 1-1 Schocks warfen die Hausherren in den letzten Minuten alles nach vorne. Praktisch mit dem Mute der Verzweifelung, ähnlich dem Abstiegsdrama 2015 in Heidenheim, knisterte es im Lößnitztal. Erst verstolperte Köpke (86.) ein Nazarov-Zuspiel und dann traf Fandrich (87.) in bester Position eine butterweiche Samson-Eingabe nicht optimal mit dem Kopf. Es war zum Haare raufen. Aue probierte und blieb irgendwie am Drücker. Als der Sekundenzeiger sich schon dem Ende der 90 Minuten näherte faßte sich Nazarov ein Herz. Der Joker dribbelte von rechts in die Mitte vor ihm eigentlich nur rotgekleidete Gästespieler und zog dann einfach mal ab. Von Wahl noch leicht abgefälscht prallte die Kugel vom linken Pfosten ins Netz (90.). In der Nachspielzeit bekamen die Gäste noch einen Freistoß zugesprochen, der jedoch nichts einbrachte. Feick jagte den Ball über den Kasten (90. + 3). (Burg)

Trainerstimmen

Frank Schmidt (Heidenheim): "Es war heute ein Spiel mit vielen umkämpften Bällen und Zweikämpfen. Genauso haben wir das Spiel auch erwartet. Aue hat uns gut gepresst, so dass wir dadurch einige Ballverluste hatten. Eigentlich waren wir nur durch Standards gefährlich in der 1. Halbzeit. In der zweiten Halbzeit waren wir dann offensiv besser, das 0-1 für uns war unglücklich. Aber nach dem Ausgleich hätten wir unbedingt den einen Punkt mitnehmen müssen. Das darf uns nicht passieren"

Pavel Dotchev (Aue): "Das Spiel war sehr Zweikampf betont. Ich bin sehr zufrieden wie wir gekämpft und aufgetreten sind. Wir sind verdient in Führung gegangen und hätten sogar das 2-0 nachlegen können. Dima ist immer mal gut für eine Überraschung. Das war eine gute Einzelaktion von Ihm. Trotzdem haben wir noch nichts erreicht.“