Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2016/17

Spielbericht

17. Spieltag - Freitag, 16.12.2016 - 18:30

FC Erzgebirge Aue - Fortuna Düsseldorf 0:0


FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Fabian Kalig, Adam Susac, Steve Breitkreuz, Sebastian Hertner (43. Calogero Rizzuto) - Clemens Fandrich, Louis Samson (69. Nicky Adler), Christian Tiffert, Dimitrij Nazarov (64. Mario Kvesic), Cebio Soukou - Pascal Köpke; Trainer: Pavel Dotchev

Fortuna Düsseldorf: Michael Rensing - Julian Schauerte, Kevin Akpoguma, Robin Bormuth - Ihlas Bebou, Lukas Schmitz, Marcel Sobottka, Adam Bodzek, Christian Gartner (79. Marlon Ritter), Axel Bellinghausen (69. Emmanuel Iyoha) - Rouwen Hennings; Trainer: Friedhelm Funkel

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)

Zuschauer: 7050

Gelbe Karte: Dimitrij Nazarov (2.), Calogero Rizzuto (2.) / Kevin Akpoguma, Robin Bormuth, Adam Bodzek, Marcel Sobottka, Christian Gartner

Aue überwintert auf Platz 17 in der Tabelle

Acht Spiele in Folge ohne Sieg, Platz 17 - die derzeitige sportliche Lage wirft einen großen Schatten auf das Weihnachtsfest bei den Auer Veilchen. Das Abstiegsgespenst sitz also mit unterm Weihnachtsbaum im Erzgebirge. Oberflächlich betrachtet ergeben sich Parallelen zur Situation vor zwei Jahren. Im Detail sind es dann doch Unterschiede die den Ausschlag für ein gutes Ende im kommenden Mai 2017 ergeben könnten. Auch vor zwei Jahren hatte Aue zwar 14 Punkte, also einen Punkt mehr als heute, aber damals waren schon zur Jahreswende 19 Punktspiele absolviert. Das rettende Ufer auf dem 15. Platz war 3 Punkte (1860 München) entfernt und Aue war 18. und damit Letzter! Diesmal steht man auf den 17. Platz und hat Mannschaften wie dem KSC und 1860 München mit 2 bzw. 3 Punkten Rückstand in Sichtweite. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Rückkehr ihres Kapitäns Martin Männel. Der Torwart stand nach seiner schweren Verletzung am linken Ellenbogen erstmals seit dem 6. Spieltag wieder zwischen den Pfosten und war der gewohnt sichere Rückhalt in seinem 279. Pflichtspiel für die Veilchen. Beeindruckend war vor allem seine Parade mit dem linken Arm in der Nachspielzeit (90.+1), als er einen platzierten Flachschuß von Sobottka zunichte machte und um den rechten Pfosten lenkte. Somit bleibt sein Team im zweiten Spiel in Folge ohne Gegentor - angesichts von schon 32 Gegentoren eine Feststellung, die Mut machen sollte. Alleine der Fakt, das Männel in seinen bisherigen 580 Saison-Liga-Minuten für Aue, in 270 Minuten zu Null hielt, verdeutlicht wie wichtig der Torwart für die Veilchen in den restlichen 17 Punktspiele werden kann. In einem Auer Torwart-Ranking steht Männel jetzt schon auf dem 3. Platz hinter 2. Ulrich Ebert († 22.11.2005) mit 299 Pflichtspielen und 1. Jörg Weißflog mit 407 Pflichtspielen im Tor für Aue.

Auf teils stark vereistem Geläuf im Erzgebirgsstadion näherte sich die Qualität des Spiels von Beginn an den frostigen Temperaturen an. Während die Gäste in den ersten Minuten zumindest das optische Kommando übernahm, tat sich Aue schwer, selbst aktiv zu werden. Einziger Höhepunkt aus Gastgebersicht waren die Gesänge der Auer Fans (3.) von der neuen West für ihren Martin Männel, der genau vor ihnen stehend das Spiel begann. So ab der 9. Minute hatten sich die Veilchen aber auf dem schwierigen Geläuf eingestellt. Soukou riskierte einen Versuch aus fast 30 Metern der aber weit drüber ging. Ab hier lief es dann von Minute zu Minute immer besser für die Dotchev-Truppe und sie spielten auf diesen Boden einen recht ansehnlichen Fußball. Als Soukou ein Zuspiel auf Köpke (18.) etwas zu unplatziert bewerkstelligte, aber Aues bester Torschütze den Ball trotzdem versuchte mit der Hacke mitzunehmen, war zu sehen Aue kommt mit dem harten Boden eigentlich bestens zurecht. Die Gäste tauchten erst in der 28. Minute am Auer Strafraum auf. Bodzeks Versuch verirrte sich aber weit oben auf der Westtribüne. Bis auf ein paar harmlose Rückpässe war Männel im Tor völlig beschäftigungslos. Die erste echte Auer Torchance überhaupt gab es dann in der 30. Minute: Fortuna-Torwart Rensing langte nach einer Ecke von Tiffert daneben, Schmitz konnte den Kopfball von Breitkreuz aber noch vor der Torlinie wegköpfen. Doch Aue war jetzt klar am Drücker. Nach einer Ecke hatte Soukou (36.) gleich zweimal die Möglichkeit, seine Mannschaft aus wenigen Metern in Front zu schießen, scheiterte jedoch beide Male an Schmitz, der sich am Boden liegend, in beide Schüsse warf. Von den Rheinländern kam offensiv gar nichts - und doch hätte es kurz vor der Halbzeit fast bei Männel eingeschlagen. Der gerade erst für den verletzten Hertner eingewechselte Rizzuto ließ sich von Sobottka (45.) ausspielen und schoss knapp links neben das Auer Tor. Nur eine Minute zuvor mußte Männel seinen allerersten Ball halten, eine Flanke von der rechten Seite von Bebou, bereitete ihm aber keinerlei Probleme.

Gäste Trainer Funkel fand in der Halbzeit offensichtlich die richtigen Worte, seine Mannschaft präsentierte sich nach Wiederanpfiff anfangs deutlich besser. Bebou setzte sich auf dem rechten Flügel durch, seine flache Hereingabe konnte Hennings (48.) allerdings nicht verwerten. Weil Aue aber dagegenhielt, entwickelte sich eine offene Partie, in denen beide Abwehrreihen Lücken offenbarten. Auf Seiten der Veilchen rückte Soukou immer mehr in den Fokus, sein Schußversuch (52.), nach Zuspiel Köpke, wurde geblockt. Auch sein Kopfball (61.), nach einer Fandrich-Flanke und sein schöner Direktversuch (65.), nach einem Kvesic-Freistoß, landeten jeweils in die Arme von Rensing. Die Topchance des gesamten Spiels hatte dann aber Köpke. Nach schönen Doppelpaß mit Nazarov landete sein Schuß aus 17m nur am rechten Fortuna-Pfosten von wo er an den Rücken von Rensing sprang aber dann doch nicht den Weg über die Torlinie fand (60.). Auf der Gegenseite prüften Schmitz (63.) und Schauerte (75.) Männel. Die beiden Aktionen pariert die wiedergenesenen Nummer eins gewohnt sicher. Dotchev bringt mit Kvesic (64.) und Adler (69.) noch einmal frische Ofensivkräfte für den Schlußspurt. Doch obwohl Kvesic einiges versucht (71., 77. und 84.) erlahmte immer mehr die Offensive der Gastgeber. Die Veilchen wollen nicht ins offene Messer laufen und scheuen in den letzten Minuten das letzte Risiko. So können sich die Gäste immer mehr befreien, werden mutiger und sorgen für Entlastung. In der zweiminütigen Nachspielzeit hätte es für die Rheinländer beinahe noch ein gutes Ende genommen. Doch Männel hielt bei seinem Comeback zumindest den einen Punkt für Aue fest. Als Schieri Petersen die Partie abpfiff gab es leisen und verhaltenden Applaus von den Rängen. (Burg)

Trainerstimmen

Friedhelm Funkel (Düsseldorf): "Das Spiel war für uns in der ersten Halbzeit etwas schwierig. Erst nach der Pause haben wir besser in die Partie gefunden. Beide Teams hatten durchaus gute Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen. Mit der Hinrunde und dem heutigen Ergebnis sind wir insgesamt zufrieden."

Pavel Dotchev (Aue): "Es war ein Spiel mit vielen Zweikämpfen und war von beiden Mannschaften ein durchaus intensives, attraktives und dynamisches Spiel, obwohl keine Tore gefallen sind. Wir waren eher an die 3 Punkte dran als die Fortuna und wollten uns mit einem Sieg in die Winterpause verabschieden. Meine Jungs hatten heute eine gute Einstellung. In zwei, drei Situationen konnte man deutlich sehen, wie wichtig Martin Männel für unser Spiel ist. Wir müssen an uns glauben, denn die Leistung gibt mir Mut und Hoffnung für die Rückrunde.“