Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2016/17

Spielbericht

16. Spieltag - Samstag, 10.12.2016 - 13:00

1. FC Kaiserslautern - FC Erzgebirge Aue 0:0


1. FC Kaiserslautern: Julian Pollersbeck - Philipp Mwene, Robin Koch, Tim Heubach, Marcel Gaus - Christoph Moritz, Patrick Ziegler (86. Robert Glatzel), Zoltan Stieber, Daniel Halfar (70. Alexander Ring) - Jacques Zoua, Osayamen Osawe; Trainer: Tayfun Korkut

FC Erzgebirge Aue: Daniel Haas - Fabian Kalig, Adam Susac, Steve Breitkreuz, Sebastian Hertner - Cebio Soukou (78. Dimitrij Nazarov), Clemens Fandrich, Christian Tiffert, Louis Samson, Nicky Adler (68. Fabio Kaufmann) - Pascal Köpke (88. Martin Toshev); Trainer: Pavel Dotchev

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Benjamin Brand (Bamberg)

Zuschauer: 21463 (davon 400 Auer | Quelle: 1.FCK)

Gelbe Karte: Patrick Ziegler, Osayamen Osawe / Adam Susac, Louis Samson (2.), Cebio Soukou (2.)

Aue holt Punkt auf dem Betzenberg

In einer schwachen und chancenarmen Partie hat sich Zweitligist Erzgebirge Aue einen Punkt beim 1. FC Kaiserslautern erkämpft. Beide Mannschaften schossen und köpften über 90 Minuten jeweils nur einmal aufs Tor des Gegners, entsprechend endete das Duell am Samstag torlos. Es hätte keinen Sieger verdient. Der Lauterer Coach Tayfun Korkut brachte das Geschehen während der zähen 93 Minuten auf dem Platz mit einem einzigen Wort auf den Punkt: „Magerkost. Für uns, für die Spieler, für die Fans ergänzte er.“ Sein Kollege Pavel Dotchev durfte angesichts des kübelweise angerührten Betons zumindest noch konstatieren, „dass unser System funktioniert hat. Das wollten wir.“

Vor 21.463 Zuschauern waren die Pfälzer zwar in der zweiten Halbzeit die optisch bessere Mannschaft zu mehr reichte es aber auch nicht. Denn noch niemals in der Geschichte des deutschen Profifußballs „gelang“ es vorher einer Mannschaft, dreimal in Folge 0-0 (gegen Karlsruhe, in St. Pauli und am Samstag gegen den Tabellen-Vorletzten Aue) zu spielen. Was unter dem Strich aber auch durchaus Positives bedeutetet: Denn die „Roten Teufel“ sind mittlerweile seit sieben Spielen unbesiegt, haben zusamen mit Heidenheim die stärkte Abwehr der Liga (beide mit nur 13 Gegentoren), aber auch eine Offensiv-Abteilung, die den Nachweis dieses Namens mit nur zehn Treffern nur allzu oft schuldig bleibt.

Für die Gäste aus Aue war es das 7. sieglose Spiel in Folge. Die Poitive daran: Nach 18 Gegentreffern in diesen sieben Spielen steht endlich mal die Null hinten. Das freute auch Innenverteidiger Steve Breitkreuz: „Wir haben super gegen den Ball gearbeitet mit einer guten Staffelung. Zu Null zu spielen ist ein Super Gefühl für einen Verteidiger“. Auch Aues Torwart Daniel Haas, der zuletzt öfters in der Kritik stand, hatte nach dem Spiel ein Lächeln im Gesicht: „Der Punkt hat uns gut getan. Wir haben diesmal einfach kompromislos gespielt und die Bälle rausgedroschen“. Für Haas war es das Erste zu Null-Spiel im achten Spiel für Aue. Haas ist damit der erste Auer Torwart der in der Auer-Geschichte auf dem Betzenberg ohne Gegentor blieb. Davor hatten das Tomasz Bobel mit 4 Gegentoren im Oktober 2006, Axel Keller mit 2 Gegentoren im Oktober 2007, Martin Männel mit 4 Gegentoren im November 2012, Sascha Kirschstein mit 2 Gegentoren im August 2013 sowie wieder Martin Männel mit 3 Gegentoren im Dezember 2014 nicht geschafft. Die 4 Gegentore von Kurt Steinbach aus dem Freundschaftsspiel-Rückspiel an Ostersonntag 1957 sollen nicht unerwähnt bleiben.

Aues Trainer Pavel Dotchev ließ nichts unversucht, um seiner Mannschaft, die zugleich mit den meisten Gegentoren in der 2. Liga die Schießbude ist, die nötigen Impulse zu geben. So standen überraschend Fabian Kalig und Louis Samson in der Startelf. Der Bulgare hatte vor dem Spiel ein 0-0 als Ziel ausgegeben. Entsprechend hatte er seine Mannschaft eingestellt: Im Vergleich zu den Heimspielen agierte der Aufsteiger deutlich passiver, Mit Tiffert direkt vor der Abwehrkette und Fandrich sowie Samson zur Unterstützung im Mittelfeld schickte Dotchev die Auer auf dem Betzenberg ins Rennen. Eine Ausrichtung im 4-1-4-1 die sich bewähren sollte. Aue verteidigte diszipliniert und schnörkellos und bot den Lauterern kaum Räume an. Da auch die Gastgeber das Risiko scheuten, ergaben sich fast keine Torchancen. In der ersten Halbzeit versuchte es Fandrich (12.) mal mit einem gefährlichen Distanzschuss aus 18 Metern, den Torwart Pollersbeck zur Ecke abwehren konnte. Im Anschluß dieser ergaben sich Soukou (13.) gleich zwei Torschuß Möglichkeiten, aber der Winkel war zu ungünstig. Später konnten Kalig (21.), Hertner (22.) und Soukou (26.) noch Nadelstiche setzen. Zu mehr reichte es aber nicht. Für den FCK kam Koch (23.) mit einer Kopfball-Bogenlampe nach Stieber-Freistoß einem Torerfolg noch am nächsten. Haas lenkte den Ball mit einer Hand über die Querlatte. Das Highlight der ersten Hälfte war, als Aues Soukou (44.) von Schiedsrichter Benjamin Brand die Gelb-Rote-Karte unter die Nase gehalten wurde. Dabei hatte der Mittelfeldspieler vorher gar keine Verwarnung gesehen. Brand beließ es bei der Gelben Karte nach dem Gerangel mit Gaus. Dem Schiedsrichtergespann fiel der Fehler noch rechtzeitig auf, so dass Aue nach der Aufregung mit elf Mann weiter spielen konnte.

Nach dem Seitenwechsel wurden die "Roten Teufel" aktiver, drängten etwas mehr auf einen Treffer. Die Gäste waren dann vor allem darauf bedacht, die Null zu halten. Hüben wie drüben gab es quasi keine echten Torraumszenen. Die Pfälzer kombinierten gefällig bis zum Sechzehnmeterraum der Gäste, verhedderten sich dann aber immer wieder in der vielbeinigen Abwehr der Auer. Aues Schlussmann Haas musste so im Grunde keine ernste Prüfung bestehen. Ein Kopfball von Koch (82.) landete auf dem Tornetz und in der 90. Minute warfen sich die Gäste erfolgreich in die gleich Drei Schußversuche von Osawe, Moritz und Gaus. Beim Schlußpfiff hagelte es Pfiffe von den Rängen, die aber den Hausherren galten. Aue erreichte hier sein Nahziel und nahm zum Ersten Mal in der Geschichte etwas zählbares mit zurück ins Lößnitztal. (Burg)

Trainerstimmen

Pavel Dotchev (Aue): "Es war kein schönes und von vielen Zweikämpfen geprägtes Spiel. Wir haben uns heute mehr auf die Defensive konzentriert was uns auch ganz gut gelungen ist. Allerdings hätte ich mir mehr Aktionen bei eigenem Ballbesitz gewünscht. In der ersten Halbzeit haben wir mehr Akzente setzen können als in der zweiten. Da haben wir zu wenig nach vorn investiert. Es war nicht einfach die Ballance zu fnden zwischen Defensive und Offensive. Insgesamt bin ich mit dem Punkt sehr zufrieden."

Tayfun Korkut (Kaiserslautern): "Das Spiel war heute Magerkost für alle. In der ersten Halbzeit haben wir zu oft quer gespielt gegen einen Gegner der sehr tief stand. In der zweiten Halbzeit haben wir den direkteren Fußball gespielt und mehr zweite Bälle bekommen. Am Ende bin ich mit der Leistung nicht zufrieden. Wir stehen z. Zeit auf der Stelle und machen keine entscheidenen Schritte nach vorn. Und das nervt mich ein bißchen.“