Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2016/17

Spielbericht

15. Spieltag - Sonntag, 04.12.2016 - 13:30

FC Erzgebirge Aue - VfB Stuttgart 0:4 (0:2)


FC Erzgebirge Aue: Daniel Haas - Calogero Rizzuto, Adam Susac, Steve Breitkreuz, Sebastian Hertner - Nicky Adler, Christian Tiffert (83. Louis Samson), Mario Kvesic (72. Cebio Soukou), Mirnes Pepic, Clemens Fandrich - Dimitrij Nazarov (82. Philipp Riese); Trainer: Pavel Dotchev

Kader: Mario Seidel

VfB Stuttgart: Mitchell Langerak - Benjamin Pavard, Timo Baumgartl, Marcin Kaminski, Emiliano Insua - Christian Gentner (80. Hajime Hosogai), Matthias Zimmermann, Berkay Özcan (46. Kevin Großkreutz) - Mané Carlos, Simon Terodde, Takuma Asano (73. Jean Zimmer); Trainer: Hannes Wolf

Tore: 0:1 Timo Baumgartl (13.); 0:2 Christian Gentner (24.); 0:3 Mané Carlos (67.); 0:4 Mané Carlos (76.)

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Zuschauer: 10000 (ausverkauft)

Gelbe Karte: Mirnes Pepic (2.), Nicky Adler (3.), Dimitrij Nazarov / Matthias Zimmermann, Mané Carlos

Lehrstunde von eiskalten Schwaben

Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue steckt wie festzementiert im Tabellenkeller fest. Gegen den Aufstiegs-Favoriten und Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart setzte es trotz einer über weite Strecken ordentlichen Leistung eine herbe 0-4 Klatsche. „Die hatten zwei Dinger in der ersten Halbzeit und haben die gemacht. Wir hatten vier glasklare. Wenn du die Tore nicht machst, wirst du eiskalt abgestraft“, haderte Aues Präsident Helge Leonhardt nach der fünften Punktspiel-Heimniederlage. Die Veilchen warten damit nun seit sechs Spielen am Stück auf einen Sieg und verbleiben weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz. Mit 32 Gegentore bleibt Aue die Schießbude der Liga.

Absteiger gegen Aufsteiger, Tabellenzweiter gegen Vorletzter. Die Vorzeichen vor dem Anpfiff konnten nicht klarer sein. Zudem wartete der FC Erzgebirge vor dem Anpfiff noch mit einer Hiobsbotschaft auf, denn Leistungsträger und Aues bester Torschütze Pascal Köpke fiel kurzfristig verletzt aus. Er klagte seit dem Abschlusstraining am Samstag über Adduktorenprobleme. Vor ausverkauftem Haus, das Spiel sahen 10.000 Fans, begann Aue mit wenig Respekt vor den Schwaben. Doch das erste Tor machten aber die Gäste. Nach einer Ecke hatte Pavard per Kopf verlängert, Baumgartl stand am langen Pfosten frei und konnte unbedrängt einköpfen (13.). Kvesic auf der Linie konnte das Tor auch nicht mehr verhindern. Die Veilchen waren um eine schnelle Antwort bemüht. Kvesic (16.) traf nach einem tollen Solo aus 16m nur die Querlatte. Auch danach ließen sich die Gastgeber den Rückstand nicht anmerken und waren zumindestens optisch überlegen. Die Stuttgarter spielten in der Defensive sorglos, verloren viele Bälle in der Vorwärtsbewegung. Bis auf einen abgefälschten Schuß von Adler (23.) ließen die Stuttgarter aber auch nichts zu. Dennoch machten die Gäste das 2-0. Nach einer Links-Flanke von Asano standen zwei Stuttgarter im Strafraum völlig frei. Gentner (25.) schoss halbherzig auf den Kasten, wo Aues Keeper Haas den Ball dann ins eigene Tor abwehrte. Danach war bis zum Pausenpfiff nur Aue am Drücker. Die Gäste taten nur das nötigste. Nazarov (28., 29. und 45.), Kvesic (39.) und Adler (43.) scheiterten aus aussichtsreicher Position jeweils nur knapp. Dabei waren die beiden Hochkaräter von Kvesic und Adler erwähnenswert. Erst jagte Kvesic die Kugel, mustergültig von Adler freigespielt, in Rückenlage übers Tor und dann war Adler, nach schönen Zuspiel in die Gasse von Kvesic, schon am VfB-Keeper vorbei kassiert dann aber die Gelbe Karte wegen einer Schwalbe.

Nach der Pause kamen die Hausherren mit mächtig Dampf und frischen Mut aus der Kabine. Nazarov (46.) und Kvesic (53.) per Freistoß konnten Langerak im Stuttgarter Tor aber nicht überwinden. Der Bundesliga-Absteiger lauerte derweil auf Konter. Mané (48.) und Asano (61.) versagten vor dem Auer Kasten aber die Nerven und der Blick zum jeweils völlig freistehenden Terodde. Mit der Zweitore-Führung im Rücken konnte Stuttgart nun schauen, was beim Gegner passiert - und das war nun nicht mehr so viel. Adlers Schußversuch (61.) blieb in der Abwehr hängen und Rizzuto (64.) prüfte mit einem Schuss aus 17 Metern den Stuttgarter Schlussmann, doch diese Aufgabe stellte ihn vor keinerlei Probleme. Dann ruckten die Gäste wieder einmal kurz an und zeigten sich gnadenlos effektiv. Terodde bediente mustergültig Carlos Mané (67.), der mühelos mit dem 3. Treffer die Fronten endgültig klärte. Erst jetzt war der Auer Wille gebrochen. Die Luft war raus. Eine Viertelstunde vor Spielschluß setzte dann im Erzgebirgsstadion auf der Südtribüne das große Abwandern ein. Mané netzte freistehend zum 4-0 ein. Beim Abpfiif schaute man in viele teilnahmslose und illusionslose Gesichter. Aue geht schweren Zeiten entgegen. Da müssen sie aber durch und werden es auch. (Burg)

Trainerstimmern

Hannes Wolf (Stuttgart): ""Das Ergebnis hört sich klarer an als das Spiel letztendlich war. Wir hatten schon Probleme das gute Paßspiel von Aue zu unterbinden. In der 2. Halbzeit haben wir uns aber dann gefangen, die eigenen Chancen genutzt und in der Abwehr wenig zugelassen. Ich denke, dass am Ende der Sieg hier in Aue verdient ist."

Pavel Dotchev (Aue): „Wir haben heute ein Spiel verloren das wir nicht verlieren dürfen. Das Ergebnis ist sehr hart für uns, auch weil wir uns sehr viel vorgenommen hatten. Wenn man in der Tabelle oben ist, dann hat man auch das Glück auf seiner Seite. Wenn uns beim Stand von 0-2 ein Treffer gelungen wäre, hätten wir noch hoffen können. Aber nach dem 0-3 war das Spiel entschieden. Bis Weihnachten sind noch sechs Punkte zu vergeben, da müssen wir einiges besser machen."