Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2016/17

Spielbericht

12. Spieltag - Freitag, 04.11.2016 - 18:30

FC Erzgebirge Aue - 1. FC Nürnberg 1:2 (0:1)


FC Erzgebirge Aue: Daniel Haas - Calogero Rizzuto (89. Simon Skarlatidis), Adam Susac, Steve Breitkreuz, Sebastian Hertner - Nicky Adler, Philipp Riese (83. Max Wegner), Mario Kvesic, Christian Tiffert, Cebio Soukou (46. Fabio Kaufmann) - Pascal Köpke; Trainer: Pavel Dotchev

1. FC Nürnberg: Thorsten Kirschbaum - Miso Brecko, Even Hovland, Lukas Mühl, Laszlo Sepsi - Tobias Kempe (90+1. Rurik Gislason), Ondrej Petrak, Kevin Möhwald, Tim Leibold (68. Patrick Kammerbauer), Guido Burgstaller - Jakub Sylvestr (81. Cedric Teuchert); Trainer: Alois Schwartz

Tore: 0:1 Kevin Möhwald (44.); 1:1 Nicky Adler (60. / Fabio Kaufmann); 1:2 Guido Burgstaller (77.)

Schiedsrichter: Benedikt Kempkes (Thür)

Zuschauer: 9000

Gelbe Karte: - / Lukas Mühl, Tim Leibold, Miso Brecko

Aue verliert wieder vor heimischen Publikum

Der FC Erzgebirge Aue tritt im Kampf gegen den Abstieg in der 2. Bundesliga weiter auf der Stelle. Auch am Freitagabend konnte Aue im Erzgebirgsstadion die dünne Punktausbeute von zehn Zählern nicht aufbessern. Gegen den Club aus Nürnberg, der seine wenigen Chancen eiskalt ausnutzte, gab es die vierte Heimniederlage der laufenden Saison. Somit bleiben die Veilchen als derzeit schlechtestes Heimteam der Liga im Tabellenkeller hängen.

Nachdem Aue in den vergangenen sechs Partien 18 Gegentreffer kassiert hatte, merkte man den Gastgebern an, dass es erst einmal um Stabilität in der Defensive ging. Kvesic hatte trotzdem gleich die erste Schußchance des Spiels, traf den Ball, nach Zuspiel von Adler, aber nicht richtig (4.). Dann waren die Gäste mit einem einzigen langen Ball sofort gefährlich vor dem Auer Gehäuse. Sylvestr sah, dass Keeper Haas zu weit vor seinem Tor stand und versuchte es mit einem Heber, der allerdings knapp am linken Pfosten vorbei strich (6.). Nur eine Minute später verzog Adler aus spitzem Winkel auf der Gegenseite. Dies sollte für längere Zeit die letzte Torraumszene sein, denn in der Folge plätscherte die Partie ereignislos vor sich hin. Die Gäste überließen Aue die Initiative und zeigten sich zu ideenlos, um die Defensive der kompakten Hausherren knacken zu können. Aue versuchte hin und wieder nach vorne zu kommen, doch die Veilchen agierten insgesamt zu harmlos. Es dauerte bis zur 33. Minute, ehe Köpke nach einer Adler-Ablage kurz vor dem Strafraum abzog, sein Schuss ging aber genau in die Arme von Kirschbaum. Auch im Anschluss gewann das zerfahrene Spiel nicht an Glanz. Langeweile pur im Auer Lößnitztal. Als sich die 9.000 Zuschauer bereits auf ein torloses Unentschieden zur Pause eingestellt hatten, klingelte es wie aus dem berühmten Nichts: Kempe war auf der rechten Seite auf und davon und flankte vors Auer Tor. Sylvestr und Susac verpaßten in der Mitte, doch dahinter war der mitgelaufene Möhwald völlig frei und schob den Ball, halb in Fallen, aus 5 Metern zum 0-1 für die Gäste ein. Dem ehemaligen Erfurter hatte die Auer Hintermannschaft komplett aus den Augen verloren (44.).

Die Anfangsviertelstunde der zweiten Hälfte ist schnell erzählt - sie glich dem über weite Strecken langweiligen ersten Durchgang. Die Gäste waren einen Tick aktiver als die Gastgeber. Als schon die ersten Pfiffe aus dem Publikum zu hören waren, weil der Dotchev Truppe nach vorne nichts einfiel, schoß Adler aus heiterem Himmel zum 1-1 Ausgleich ein (60.). Kvesic legte das Leder per Hacke in den Lauf von Hertner, dessen Flanke von links köpfte Kaufmann auf Köpke und Hovland räumte Aues derzeit besten Torschützen um. Doch bevor über einen möglichen Elfmeter diskutiert werden konnte, war mit Adler zur Stelle und erzielte den umjubelten Ausgleichstreffer. Mit einem Schlag hauchte dieses Tor Aue wieder Leben ein. In den folgenden Minuten drängten die Hausherren auf den Führungstreffer, während die Franken bedenklich schwammen. Brecko blockte den Schussversuch von Adler (61.) und beim nächsten Versuch, den Adler diesmal schön volley (66.) nach Flanke Kaufmann nahm, stand Hovland goldrichtig im langen Eck und verhinderte den Einschlag. Nur eine Minute später lief Susac in eine Freistoßflanke von Tiffert aber köpfte völlig freistehend in die Arme von Nürnbergs Keeper Kirschbaum. Danach fingen sich die Gäste wieder und kamen wieder zurück. Glückliche Umstände verhalfen zur zweiten Führung. Nach einem Freistoß von Möhwald zwang Kaufmann seinen eigenen Keeper Haas zur ersten! Parade im Spiel. Gedankenschnell konnte er den Kopfball seines Mannschaftskameraden über die Querlatte zum Eckball lenken. Und diesen nutzten die Gäste eiskalt aus: Möhwald flankte herein, Burgstaller köpfte aus 10 Metern nicht sonderlich scharf, aber vom Oberschenkel von Kaufmann flog der Ball unhaltbar ins Netz (77.). Der Club schaffte es im Anschluss, den Gegner clever vom Tor fern zu halten. Ein richtiger echter Endspurt war bei Aue nicht zu erkennen. Auch die angezeigte zweiminütige Nachspielzeit und mehr verrann völlig nutzlos. (Burg)

Trainerstimmen

Alois Schwartz (Nürnberg): "Wir wußten wie schwer es hier werden würde, denn meine Mannschaft mußte in zwölf Tagen vier Spiele bestreiten. So hat es auch nicht verwundert, dass wir erst nach einer halben Stunde besser in die Partie gekommen sind. Glücklicherweise konnten wir mit einer 1-0 Führung in die Pause gehen. Wie meine Mannschaft nach dem 1-1 zurück gekommen ist und das Spiel drehte dafür mein allerhöchstes Kompliment“.

Pavel Dotchev (Aue): "Ich denke schon das wir heute einen verbesserten FCE gesehen haben. Wir standen sehr gut und sicher und haben das Spiel kontrolliert. Gegen eine Nürnberger Elf, die viel Qualität hat, haben wir nicht viel zugelassen. Psychologisch unglücklich mussten wir am Ende der ersten Halbzeit das 0-1 hinnehmen. Aber mit Wiederbeginn zeigten wir eine gute Reaktion und kamen verdient zum Ausgleich. Danach waren wir nah dran am 2. Tor. Wieder haben wir viele Sachen richtig gemacht. Im Moment haben wir einen negativen Trend der uns wie eine Spirale nach unten zieht"