Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2016/17

Spielbericht

6. Spieltag - Mittwoch, 21.09.2016 - 17:30

FC Erzgebirge Aue - Arminia Bielefeld 1:1 (1:0)


FC Erzgebirge Aue: Martin Männel (40. Robert Jendrusch) - Fabio Kaufmann, Julian Riedel, Steve Breitkreuz, Sebastian Hertner - Simon Skarlatidis (64. Nicky Adler), Christian Tiffert, Mario Kvesic (82. Louis Samson), Philipp Riese, Cebio Soukou - Pascal Köpke; Trainer: Pavel Dotchev

Arminia Bielefeld: Wolfgang Hesl - Tom Schütz, Brian Behrendt, Malcolm Cacutalua, Sebastian Schuppan - Christoph Hemlein, Manuel Prietl, Stephan Salger, Keanu Staude - Fabian Klos, Andreas Voglsammer (76. Leandro Putaro); Trainer: Rüdiger Rehm

Tore: 1:0 Pascal Köpke (43. / Fabio Kaufmann); 1:1 Malcolm Cacutalua (48.)

Schiedsrichter: Benedikt Kempkes (Thür)

Zuschauer: 7200

Gelbe Karte: Christian Tiffert, Philipp Riese / Stephan Salger, Christoph Hemlein, Manuel Prietl

Remis gegen Bielefeld – Männel muß ins Krankenhaus

Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue hat den zweiten Sieg innerhalb von vier Tagen verpasst. Gegen die in dieser Saison noch sieglosen Bielfelder stand am Ende ein 1-1 Unentschieden. Das alles wurde aber von der schweren Verletzung von Aues Torhüter und Kapitän Martin Männel überschattet. Beim ersten Eckball (37.) der Gäste sprang Hemlein mit gestrecktem Bein in Männel rein. Aues Keeper blieb liegen. Im Stadion war es sofort still. Der Kapitän wurde mit einem ausgekugelten Ellenbogen vom Platz getragen. Mit Martin-Männel-Sprechchören ging es für ihn sofort in die Helios-Klinik auf dem Zeller Berg. Er wurde noch während des Spiels operiert. Für Männel kam Robert Jendrusch ins Tor (40.). Für Männel könnte das Fußballjahr bereits vorbei sein. In seinem linken Ellenbogen wurden mehrere Bänder beschädigt. Im schlimmsten Fall muss er bis zur Winterpause pausieren.

Aue begann die Partie schwungvoll, hatte deutlich mehr Ballbesitz und Zug zum Tor. Kvesic (11.) hatte mit einem Freistoß aus gut 28 Metern die erste Torchance. Hesl im Tor hatte aber keine Probleme. Bis zur 20. Spielminute plätscherte das Spiel so dahin. Das Spiel hatte Null Unterhaltungswert. Dann zog Aue langsam an und wurde auch vor dem Tor zwingender. Tiffert bediente Kvesic (21.), aber Klos rettet per Kopf vor seinen Torwart Hesl. Von Bielefeld war nun nichts mehr zu sehen. Es spielten nur noch die Gastgeber. Skarlatidis (29.) mit einem Distanzschuß, Soukou (32.) mit einem mißglückten Schußversuch und Tiffert (35.) im Nachschuß, zeigten deutlich die Veilchen wollten den dritten Saison-Sieg. Dann kam es zu der schon beschriebenen Szene im Anschluß an den ersten Eckball der Arminen. Mit viel Risiko ging Hemlein ins Duell mit Aues Schlussmann Männel. Er zog nicht zurück und krachte mit dem Schlussmann zusammen, der sich dabei den linken Ellenbogen ausrenkte und umgehend ausgewechselt werden musste. Jendrusch kam so unverhofft zu seinem Profi-Debüt (40.) und durfte etwas später dann sogar noch die verdiente Führung seiner Elf miterleben: Tiffert leitete einen schnellen Angriff über Kaufmann ein, der von rechts gefühlvoll nach innen zu Köpke flankte. Dieser besorgte dann mit einem schönen Kopfball gegen die Laufrichtung vom Torwart den verdienten 1-0 Pausenstand (43.). Es war das erste Auer Pflichtspiel-Tor vor der neuen Westtribüne.

Die Freude über die Führung währte nicht lange, denn unmittelbar nach Wiederanpfiff lag der Ball im Veilchen-Tor: Die Auer zeigten sich bei einem langen Ball alles andere als aufmerksam: Voglsammer bediente per Kopf Cacutalua, der sich bedankte und freistehend vor Jendrusch aus 13 Metern ins rechte Eck enschob (48.). Durch den Ausgleich kippte die Partie ein wenig. Auf einmal waren die Arminen da, waren mutiger als im ersten Abschnitt und spielten mit. Aue brauchte eine gewisse Zeit um sich davon zu erholen. Die Begegnung wurde nun hektischer und umkämpfter. Chancenreicher aber auch: So vergab Kvesic nach einer langen Flanke von Hertner die große Möglichkeit zur neuerlichen Führung (56.), Hesl klärte zur Ecke. Auf der Gegenseite rettet Jendrusch gegen Staude (57.) per Fußabwehr.

Und auf Klos mußte man immer achtgeben. Erst will er einen Elfer haben (64.), dann verzieht er ganz knapp per Kopfball aus vollen Lauf (65.). Aue gab sich noch nicht auf. Als Tiffert Kvesic (68.) mustergültig bedient, kann Salger im letzten Moment zur Ecke klären. Wenig später wird ein Freistoß von Kvesic (70.) abgefälscht und im vielleicht besten Spielzug des Spiels über Kaufmann und Köpke scheiter der eingewechselte Adler (71.) an Hesl. Die Partie blieb bis zum Schluss spannend, hatte aber kaum mehr echte Aufreger zu bieten. Beiden Mannschaften war zwar anzumerken, dass sie mehr wollten. Nur hatte sich hüben wie drüben Hektik eingeschlichen, sodass klare Torabschlüsse nicht mehr zu sehen waren und es am Ende bei einer Punkteteilung blieb. (Burg)

Trainerstimmen

Rüdiger Rehm (Bielefeld): "Zuerst einmal gute Besserung an Martin Männel. Ich wünsche ihm, dass er bald wieder ins Tor zurückkehren kann. Zum Spiel: Mit der ersten Halbzeit bin ich überhaupt nicht zufrieden gewesen. Wir waren viel zu passiv. Aue ist verdient in Führung gegangen. Nach der Pause haben wir das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten. Wir waren sehr aktiv und haben das Tor erzwungen. Danach war es ein offener Schlagabtausch mit einem gerechten Remis am Ende“.

Pavel Dotchev (Aue): "Wir haben sehr gut angefangen, wollten aber keine Fehler machen, um Bielefeld nicht zu ihren gefährlichen Kontern kommen zu lassen. Meine Mannschaft war dann etwas geschockt durch die Verletzung von Martin Männel. Das habe ich schon in der Kabine gemerkt. Bielefeld war in der zweiten Halbzeit etwas druckvoller, obwohl das Gegentor wie aus dem Nichts fiel. Unterm Srich müssen wir den Punkt aber mitnehmen. Ein Lob an Robert Jendrusch. Er hat die Sache sehr gut gemacht. In Karlsruhe steht er im Tor“.