Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2016/17

Spielbericht

5. Spieltag - Sonntag, 18.09.2016 - 13:30

Dynamo Dresden - FC Erzgebirge Aue 0:3 (0:1)


Dynamo Dresden: Marvin Schwäbe - Nils Teixeira, Jannik Müller, Florian Ballas, Fabian Müller - Andreas Lambertz (54. Niklas Hauptmann), Marco Hartmann, Aias Aosman (54. Stefan Kutschke) - Akaki Gogia (77. Niklas Kreuzer), Pascal Testroet, Marvin Stefaniak; Trainer: Uwe Neuhaus

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Fabio Kaufmann, Julian Riedel, Steve Breitkreuz, Sebastian Hertner - Simon Skarlatidis (71. Louis Samson), Christian Tiffert (84. Adam Susac), Mario Kvesic (87. Simon Handle), Philipp Riese, Cebio Soukou - Pascal Köpke; Trainer: Pavel Dotchev

Kader: Maik Ebersbach

Tore: 0:1 Fabio Kaufmann (32. / Pascal Köpke); 0:2 Simon Skarlatidis (53. / Mario Kvesic); 0:3 Pascal Köpke (54.)

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)

Zuschauer: 30274 (ausverkauft) (davon 2.550 Auer | Quelle: Ticketservice FCE)

Gelbe Karte: - / Sebastian Hertner (2.)

Befreiungsschlag an der Elbe

Ausgerechnet im 97. Sachsenduell beim bis dato ungeschlagenen sächsischen Konkurrenten in Dresden gelingt Erzgebirge Aue der Befreiungsschlag am fünften Spieltag. Am Ende fiel das Ergebnis mit 0-3 eindeutig aus für die Gäste aus dem Erzgebirge und war so nicht unbedingt zu erwarten. Die Schwarz-Gelben waren bis dahin seit 20 Ligaspielen Saisonübergreifend ungeschlagen und hatten in der 3. Liga zuletzt am 17. Oktober 2015 beim 0-1 gegen Energie Cottbus eine Niederlage auf heimischem Rasen erlebt. Dynamo begann wie erwartet druckvoll, fast schon furios. Bereits in der 2. Minute hätte Testroet die Gastgeber in Führung bringen können, als er einen langen Ball von Teixeira aufs Tor spitzelte, jedoch an Aues Schlussmann Männel scheiterte. Auch im Anschluss erarbeiteten sich die Gastgeber weitere gute Möglichkeiten. Gogia (9.) übers Tor und Hartmann (15.), der mit einem satten Schuß von der Strafraumkante an Männel scheiterte, wiegten die Hausherren wohl zu sehr in Sicherheit. Zudem hätten sich die Veilchen bei einem Duell (14.) zwischen Riedel und Testroet wohl nicht über einen Handelfer beschweren dürfen. Nach einer Viertelstunde schlichen sich bei den Gastgebern immer wieder kleine Fehler ein und Aue übernahm so langsam die Kontrolle. Mit hoher Laufbereitschaft wurde aggressiv der Spielaufbau der Dynamos gestört. Gleich der erste Eckball für die Gäste war der „Wecker“. Ein Kopfball von Breitkreuz (16.) verfehlte nur knapp das gegnerische Gehäuse. Danach gab es Chancen fast im Minutentakt für Soukou (18. und 20.), Köpke (20.) und Skarlatidis (24.) der eine Freistoßeingabe von Kvesic nur knapp verpaßte. Von Dresden ist in dieser Phase fast nichts mehr zu sehen. Einzige Außnahme: Testroet (27.) übersieht, nach langen Paß von Lampertz, die völlig freistehenden Stefaniak und Gogia die vergeblich auf sein Abspiel warten. In der 32. Minute dann der Schock Nr. 1 für den Dynamo-Anhang: Köpke leitete zu Kaufmann weiter, der unnachahmlich in den Strafraum eindrang und mit Hilfe vom Rücken Kvesic´ Dresdens Keeper Schwäbe bezwang - 0-1. Wirklich erholen konnte sich Dresden bis zum Pausenpfiff davon nicht mehr. Aue ist nicht anzumerken, dass sie von vier Ligaspielen drei verloren haben. Das Spiel verflachte sogar etwas bis zum Halbzeitpfiff.

Nach dem Seitenwechsel war weiter mächtig Feuer drin. Aber nur aus Sicht der Gäste, die nun auf den K-Block zustürmten. Kvesic (47.) brachte in aussichtsreicher Position den Ball nicht unter Kontrolle und Tiffert (52.) sowie Köpke (53.) fehlte das letzte Quäntchen Glück. Dann ging es sehr schnell. Erst konnte Skarlatidis (53.) eine kurz ausgeführte Ecke von Tiffert und Kvesic ungestört zum 0-2 abschließen und nur 54 Sekunden später schob Köpke (54.) zum vorentscheidenen 0-3 ein. Der Anstoß nach dem zweiten Tor wurde zurückgespielt zum Dynamo Torwart Schwäbe und der spielte Köpke den Ball genau vor die Füße. Totenstille im schwarz-gelben DDV Stadion. Ungebremster Jubel im lila-weißen Gästeblock. Der Gastgeber brauchte nun einige Minuten um sich wieder zu sammeln. Dann blieb nichts anderes übrig als den Weg nach vorne zu suchen. Hartmanns Kopfball-Rakete aus nur 5 Metern touchierte die Oberkante der Querlatte (61.) und beim Schuß von Gogia (63.) war Männel auf dem Posten. Im Gegenzug ließen die Veilchen das vierte Tor liegen, weil Soukou den freien Riese neben sich übersah. Spätestens nach 75 Minuten war bei Dynamo die Luft raus. Der Ex-Auer F. Müller versuchte es aus der Distanz (69. + 82.), doch für Männel stellten sie keine wirkliche Gefahr dar. Aue verwaltete bis zum Schluß clever. Handle konnte sich gegen Schwäbe noch zweimal auszeichnen (89. + 90.). Dresden muss sich nach der Derby-Enttäuschung erstmal sortieren. Und Aue blieb nach fünf Gegentoren in den letzten beiden Partien zum zweiten Mal in dieser Spielzeit ohne Gegentor. Darauf hatte in der Anfangsphase des Spiels nichts hingedeutet. Aber so ist der Fußball. Zum dritten Mal im Jahr 2016 sang der Gästeblock den Steigermarsch. (Burg)

Trainerstimmen

Pavel Dotchev (Aue): "Heute haben die Jungs ihre guten Leistungen der letzten Wochen bestätigt. Wir haben uns aus dem anfänglichen Dresdner Druck befreien können, gut mitgehalten und ohne Gegentor in die Pause gerettet. Nach unserer 2-0 Führung war meiner Meinung nach der Schock für Dynamo etwas zu groß. Unterm Srich ein verdienter Sieg für uns“.

Uwe Neuhaus (Dresden): "Unser Ziel war es, Aue sofort unter Druck zu setzen und möglichst ein frühes Tor zu erzielen. Das ist uns leider nicht gelungen, weil wir zu schnell den Faden verloren haben. Bei Aues Standards hatte ich immer ein ungutes Gefühl. Das 0-3 war dann vom Kopf her recht schwierig, ist bitter und tut weh. Aber zum Glück haben wir nicht lange Zeit darüber nachzudenken".