Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2016/17

Spielbericht

4. Spieltag - Freitag, 09.09.2016 - 18:30

FC Erzgebirge Aue - Eintr. Braunschweig 0:2 (0:1)


FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Calogero Rizzuto (24. Fabio Kaufmann), Julian Riedel, Steve Breitkreuz, Sebastian Hertner - Simon Skarlatidis (62. Dimitrij Nazarov), Louis Samson (76. Nicky Adler), Mario Kvesic, Philipp Riese, Cebio Soukou - Pascal Köpke; Trainer: Pavel Dotchev

Kader: Mario Seidel

Eintr. Braunschweig: Jasmin Fejzic - Phil Ofosu-Ayeh, Saulo Decarli, Gustav Valsvik, Ken Reichel - Onel Hernandez (75. Joseph Baffo), Quirin Moll, Patrick Schönfeld, Nik Omladic (65. Christoffer Nyman) - Julius Biada (46. Mirko Boland), Domi Kumbela; Trainer: Torsten Lieberknecht

Tore: 0:1 Domi Kumbela (10.); 0:2 Domi Kumbela (89.)

Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt)

Zuschauer: 8050

Gelbe Karte: Steve Breitkreuz / Jasmin Fejzic

Aue verzweifelt an Kumbela

Nach 23 ungeschlagenen Ligaspielen in Folge (seit April 2014) im heimischen Erzgebirgsstadion, sahen die FCE-Fans am Freitagabend eine 0-2 Niederlage gegen den Spitzenreiter Eintracht Braunschweig. Matchwinner war Domi Kumbela. Der Deutsch-Kongolese traf zur frühen Führung und besorgte schließlich auch in der 89. Minute den Endstand. Im Stile eines Spitzenreiters agierte die Eintracht allerdings höchstens in puncto Effektivität. Aue war lange Zeit das eindeutig aktivere und damit das bessere Team. Sie präsentierten sich mit der Heim-Serie im Rücken wie ein Heimteam: Ungeachtet des starken Braunschweiger Saisonstarts mit drei Erfolgen an drei Spieltagen, drückte Aue mit viel Ballbesitz ihr Spiel durch. Rizzuto (8.) sorgte mit einem strammen Distanzschuss für den ersten Abschluss der Partie, doch Eintracht-Torwart Fejzic läßt dern Ball erst fallen um ihn dann aber sicher zu nehmen im nachpacken. Die Gäste erwischten danach einen Traumstart mit Hilfe der Hausherren. Noch keine zehn Minuten waren gespielt, da schlug Omladic einen Ball "auf Verdacht" nach vorne. Aues Verteidiger Riedel nutzte seinen kleinen Vorsprung im Sprintduell vor Kumbela für eine Kopfballrückgabe zum eigenen Keeper, die jedoch zu kurz geriet. Der Eintracht-Stürmer konnte den Ball an Männel vorbei zum Führungstreffer ins Netz bugsieren (10.). Aue zeigte sich keineswegs gechockt. Respekt. Valsvik konnte für die Eintracht einen Schuss von Soukou nur mit Mühe blocken (11.) und Köpke (15.) jagte völlig freistehend eine Ecke von Kvesic per Volleyabnahme aber mit Rückenlage über das Gehäuse. Nicht nur das daß Tor ein unglücklicher Rückschlag für die Hausherren war, der bis dahin sehr auffällige Rizzuto musste in der 24. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Fabio Kaufmann ersetzte ihn auf der Außenverteidigerposition. Kurz davor hatte er eine weitere gute Schußgelegenheit (20.) die nur knapp am Braunschweiger Kasten vorbeigeht. Glück hatte das Lieberknecht-Team in der 30. Minute: Fejzic hatte seine Probleme mit einem tollen Freistoß von Kvesic. Der Keeper ließ den Ball nach vorne abklatschen, doch Köpke war per Kopf zu überrascht und konnte den Ball erneut nicht verwerten. Auf der Gegenseite brachte Biada eine Hereingabe von Hernandez aus spitzem Winkel per Kopf vor das Tor, doch Riedel konnte klären (36.). Bis zum Halbzeitpfiff hatte Aue mehr vom Spiel, doch mehr wie ein Riese-Schuß (41.) in die Arme von Febjzic sprang letztendlich auch nicht heraus.

Braunschweigs Trainer Lieberknecht schien das Übergewicht der Auer Veilchen im Mittelfeld nicht zu schmecken. Der Coach nahm zu Wiederanpfiff Stürmer Biada aus der Partie und wechselte mit Boland einen klassischen "Zehner" ein. Die Maßnahme erzielte keine Wirkung, Aue gab weiter den Ton. Den Hausherren merkte man zu Beginn des zweiten Durchgangs an, dass sie die Partie zu ihren Gunsten drehen wollten. Und die Eintracht ließ sich zunächst sogar noch tiefer in die Defensive drängen. Die logische Folge: Chancen für die Auer. Ein Kvesic-Freistoß (50.) verfehlte jedoch erneut knapp sein Ziel, und nachdem Fejzic mit einer Faustabwehr eine weitere Unsicherheit präsentierte, konnten auch Soukou und Samson kein Kapital daraus schlagen (51.). Die Gäste sorgten lange Zeit kaum für Entlastung, dafür ging es vor ihrem Tor nach gleichem Muster weiter. Soukou (65.), mit der vielleicht besten und klarsten Ausgleichchance, der eingewechselte Nazarov (69.) und Kvesic (72., 74., 80.) blieben erfolglos. Mit fortschreitender Spielzeit eröffneten sich naturgemäß Konterchancen für die "Löwen". Aue hatte mit Adler noch einen Offensivspieler gebracht und längst hinten aufgemacht. Verpaßte Nyman (67.) noch knapp einen Ball, so hätte Kumbela dabei sieben Minuten vor dem Ende alles klar machen müssen. Dass er nach Querpass des eingewechselten Nyman nicht schon zeitiger das 2-0 markierte - kaum in Worte zu fassen. Der 32-Jährige umkurvte Männel zunächst gekonnt, traf dann aber aus kurzer Distanz per Vollspann Gegenspieler Riedel, der auf der Torlinie stand und prächtig unter den Jubel des eigenen Anhang reagierte. Nyman (84.) verpasste ebenfalls die Entscheidung, ehe dann Kumbela doch noch der entscheidende Treffer gelang. Per Lupfer überwand er gekonnt von der Straumfraumgrenze den zu weit vorm Tor postierten Männel (89.). Vorausgegangen war ein weiter Abschlag des Braunschweiger Torwarts Fejzic genau in den Fuß von Kumbela. Der wußte genau wohin der Ball herunterfiel, sein Gegenspieler in dieser Szene, Breitkreuz, nicht. In der dreiminütigen Nachspielzeit gaben die Veilchen nicht auf. Respekt für diese Einstellung. (Burg)

Trainerstimmen

Torsten Lieberknecht (Eintracht Braunschweig): "Uns war klar, dass wir in Aue auf einen starken Aufsteiger treffen. Sie verlangten uns alles ab. Aus dem Spiel heraus haben wir insgesamt nur wenige Chancen zugelassen. Wenn man am Ende 2-0 in Aue gewinnt, muss man sehr zufrieden sein."

Pavel Dotchev (Erzgebirge Aue): "Braunschweig hat verdient gewonnen. Durch das frühe Gegentor wurde unsere Aufgabe gegen den Tabellenführer noch schwieriger. Ich kann meiner Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen, denn sie hat gut gespielt, aber eben leider verloren. Wir dürfen jetzt darüber nicht so lange nachdenken."