Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2016/17

Spielbericht

3. Spieltag - Samstag, 27.08.2016 - 13:00

Greuther Fürth - FC Erzgebirge Aue 3:2 (1:0)


Greuther Fürth: Balazs Megyeri - Khaled Narey, Marcel Franke, Marco Caligiuri, Niko Gießelmann - Veton Berisha, Andreas Hofmann, Robert Zulj, Nicolai Rapp (68. Benedikt Kirsch), Sebastian Freis (72. Zlatko Tripic) - Serdar Dursun (84. Ante Vukusic); Trainer: Stefan Ruthenbeck

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Calogero Rizzuto, Julian Riedel, Steve Breitkreuz, Sebastian Hertner - Nicky Adler (59. Cebio Soukou), Christian Tiffert, Mario Kvesic (90. Louis Samson), Philipp Riese, Dimitrij Nazarov (59. Fabio Kaufmann) - Pascal Köpke; Trainer: Pavel Dotchev

Tore: 1:0 Sebastian Freis (39.); 2:0 Serdar Dursun (47.); 2:1 Mario Kvesic (62. / Calogero Rizzuto); 2:2 Marcel Franke (Eigentor, 78. / Cebio Soukou); 3:2 Marcel Franke (90+4.)

Schiedsrichter: Thorben Siewer (Drolshagen)

Zuschauer: 8705

Gelbe Karte: Andreas Hofmann, Veton Berisha, Serdar Dursun / -

Gelb/Rote Karte: - / Christian Tiffert (88.)

Vergebener Elfmeter: Robert Zulj (32.) / -

Aue verliert in der Nachspielzeit

Ein Last-Minute-Kopfballtor von Franke hat der SpVgg Greuther Fürth in einem irren Duell den zweiten Saisonsieg in der 2. Bundesliga eingebracht. Die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck bezwang die Auer Veilchen am Samstag trotz schlechter Chancenauswertung mit 3-2. Aues Trainer Pavel Dotchev sinnierte nach dem Spiel: „Wenn es einen Fußballgott gibt, so ist er irgendwann auf unserer Seite“. Er verwies damit auf die unglücklichen knappen Niederlagen zuvor am 1. Spieltag in Heidenheim (0-1) und beim DFB-Pokalaus gegen Ingolstadt im 11m-Schießen.

Beide Mannschaften hielten sich bei hochsommerlichen Temperaturen anfangs nicht zurück und spielten nach vorne. Berisha (8.) hätte die Fürther schon früh in Führung bringen können, zielte jedoch freistehend über das Tor von FCE-Schlussmann Männel. Auf der Gegenseite besaßen Köpke (12.) und Tiffert (19.) ordentliche Gelegenheiten. Beiden Mannschaften ging in der Offensive häufig die Präzision ab, erst nach einer halben Stunde legte Fürth nochmal zu. Nach einem vermeintlichen Foul des unglücklichen Breitkreuz an Berisha, verschoss Zulj den fälligen Strafstoß (32). Nur zwei Minuten darauf hätten Berisha und Freis erhöhen können. Berisha kam auch in der 38. Minute einen Schritt zu spät nach Eingabe von Narey. Aue verkriecht sich jetzt nach hinten, bekommt überhaupt keinen Zugriff mehr. Es dauerte dann bis zur 39. Minute, als Freis zur völlig verdienten Fürther Führung traf. Der Angreifer tanzte Breitkreuz im Fünfmetereck aus und überwand Männel, der das kurze Ecke aufmachte weil er auf einen Querpass spekulierte. Schon zur Halbzeit hätte es höher stehen können für die Gastgeber. Aue war mit dem 0-1 noch gut bedient, weil auch auf den Außenpositionen Nazarov und Adler nichts kommt.

Aus der Pause kommen die Gäste im Tiefschlaf. Schon nach 24 Sekunden schoß Zulj Riedel an, der den Ball über die Querlatte zur Ecke lenken konnte. Das fällige 2-0 für Fürth erledigt dann wenig später Dursun, der eine scharfe Hereingabe von Narey verwandelt (47.). Nachdem Zulj (50.) übers Auer Tor schießt und den vorzeitigen Auer k.o.-Schlag verpaßte, legte Aue langsam den Schalter um. Ihre Aktionen haben nun viel mehr Tempo als in Halbzeit Eins. Adler (55.) setzte einen Kopfball, nach Eingabe von Rizzuto, zu hoch an. Es war seine einzigste gefährliche Aktion im ganzen Spiel, ansonsten war er eine einzige Enttäuschung. Aues Torwart Männel konnte seine Mannschaft kurz darauf noch am Leben halten, denn gegen Dursun und Zulj (59.) riskierte er Kopf und Kragen. Die schludrige Fürther Chancenauswertung sollte sich aber rächen. In der 62. Minute präsentierte sich die Fürther Deckung schläfrig und ließ sich von Kvesic düpieren der zum Anschlußtreffer traf. Er dribbelte Caligiuri und Hofmann aus und verpaßte Torwart Megyeri noch einen Beinschuß. Jetzt bekam Aue die zweite Luft. Unvorstellbar bei dieser Hitze auf dem Platz. 120 Sekunden später scheiterte Rizzuto am stark reagierenden Fürther Keeper Megyeri. Die kurz zuvor (59.) eingewechselten Soukou und Kaufmann entfachten ordentlich Dampf nach vorn. Rizzi hing auch beim Ausgleich mit drin. Sein Pass auf die rechte Seite brachte Kaufmann in Position. Gießelmann lässt sich von ihm überlisten und Kaufmann findet Soukou am Elfmeterpunkt. Dessen Schuss kann Megyeri nur nach vorne abwehren, wo der Ball dann auf Frankes Hacke trifft und von diesem ins Tor kullert. Ganz unglückliches Eigentor aus Fürther Sicht, aber es steht 2-2 und der 1.600 Man starke Auswärtsblock jubelt. Jetzt drückt Aue sogar auf den Siegtreffer, wer hätte das nach diesem Spielverlauf gedacht. Köpke (82.) scheitert an Torwart Megyeri aus allerdings schwieriger Position. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit ist Fürth noch einmal am Drücker. Männel erreicht eine Ecke nur mit den Fingerspitzen, und Rizzuto klärt ins Toraus. Auch die anschließende Ecke ist gefährlich, doch der Angriff endet durch ein hohes Bein von Hofmann gegen Riese. Dann wurde es hitzig. Hofmann tritt Tiffert heftig von hinten in die Beine. Eigentlich rotwürdig. Doch Tiffert knallen nach dem Foul von Hofmann die Sicherungen durch und der Routinier schlägt Hofmann gegen die Brust. Dafür muss Tiffert mit Gelb-Rot vom Platz (88.). Die vielen Unterbrechungen sorgen für eine vierminütige Nachspielzeit. Die Uhr war schon fast abgelaufen, nur noch 50 Sekunden fehlten, da passierte es: Erst wird eine Flanke von Tripic von der rechten Seite noch geklärt, doch der Abpraller landet bei Narey, der wieder auf Tripic ablegt. Dieser konnte ungehindert an den Fünfer flanken, wo sich Franke gegen gleich zwei Auer durchsetzt und kraftvoll per Kopf abschließt. (Burg)

Trainerstimmen

Stefan Ruthenbeck (Fürth): "Das war heute eine Schlacht von beiden Mannschaften da war alles drin. Die 60 Minuten bis zum 2-1 waren richtig stark von uns. Doch danach haben wir jede Souveränität verloren. Wir hätten allerdings den Sack eher zumachen müssen. Auch nach dem 2-0 hatte ich nie das Gefühl, dass wir das Spiel sicher hatten. So kam es dann auch bis zum Ausgleich. Mit der Einwechselung von Tripic kam noch einmal richtig Schwung in unser Spiel. Dieser Wechsel war für mich spielentscheidend."

Pavel Dotchev (Aue): "Das war von beiden Mannschaften ein sehr intensives Spiel. In der ersten Halbzeit waren wir zu verhalten und zu passiv. Da hat Fürth oft von unseren zu einfachen Ballverlusten profitiert. Jeder hat versucht die Verantwortung weiterzuschieben. Zur Halbzeit hätten wir uns nicht über ein 0-2 oder 0-3 beschweren können. Zwei Minuten nach der Halbzeit bekommen wir mit dem 2-0 einen erneuten Nackenschlag. Wie wir dann bei diesen Temperaturen zurückgekommen sind, war beeindruckend. Da zeigte die Mannschaft eine tolle Moral. Nach dem 2-2 hatten wir sogar die Chancen zur Führung durch Rizzuto und Köpke. In der 94. Minute so ein Gegentor zu kassieren ist echt bitter"