Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

3. Liga 2015/16

Spielbericht

37. Spieltag - Samstag, 07.05.2016 - 13:30

Fortuna Köln - FC Erzgebirge Aue 0:2 (0:1)


Fortuna Köln: Tim Boss - Daniel Flottmann, Cedric Mimbala, Florian Hörnig, Kusi Kwame (67. Tobias Fink) - Lars Bender, Oliver Schröder, Kristoffer Andersen (67. Ozan Yilmaz), Souza Cauly Oliveira (67. Andreas Glockner) - Hamdi Dahmani, Marco Königs; Trainer: Uwe Koschinat

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Calogero Rizzuto, Steve Breitkreuz, Julian Riedel, Sebastian Hertner - Simon Skarlatidis, Christian Tiffert, Cebio Soukou (68. Louis Samson), Philipp Riese, Simon Handle (62. Mike Könnecke) - Pascal Köpke (83. Max Wegner); Trainer: Pavel Dotchev

Kader: Nils Miatke

Tore: 0:1 Philipp Riese (Foulelfmeter, 11.); 0:2 Pascal Köpke (Foulelfmeter, 54. / Cebio Soukou)

Schiedsrichter: Patrick Schult (Osterbeck)

Zuschauer: 3845 (davon 2.430 Aue | Quelle: SC Fortuna)

Gelbe Karte: Florian Hörnig, Tobias Fink / Pascal Köpke (3.)

Rote Karte: Cedric Mimbala / -

Vergebener Elfmeter: - / Philipp Riese (Foulelfmeter, 24., gehalten von Tim Boss)

Aufstieg ist geschafft

Die Veilchen haben es am Samstag in Köln perfekt gemacht. Zum dritten Mal ist der FC Erzgebirge Aue in die 2. Fußball-Bundesliga aufgestiegen. So wie 2003 in Dresden und 2010 daheim gegen Braunschweig. Immer war es wunderbar, doch immer war es anders. Diesmal, als nach dem Abstiegsdrama vor einem Jahr in Heidenheim eine völlig neue Truppe formiert wurde, mündete eine überragende, so nicht zu erwartende Saison in den Aufstieg. Wer in den bisher 37 von 38 Partien 23-mal zu null spielte, zu Hause noch ungeschlagen ist und auswärts acht Siege holte, der muss einfach aufsteigen und hat das einfach verdient. In Köln beim SC Fortuna trat der FCE erneut souverän auf, ließ von Anfang an keine Nervosität erkennen. Der 2-0 Erfolg war ungefährdet, die Elf von Trainer Pavel Dotchev vermittelte stets das Gefühl, noch einmal anziehen zu können, wenn es nötig geworden wäre. Im Laufe der langen Saison hat sich eine Stammformation entwickelt, deren Pass- und Laufwege stimmen und in der Automatismen funktionieren. Dies war auch in Köln nicht anders.

Die Veilchen legten vom Anpfiff weg den Vorwärtsgang ein. Köpke verpaßte schon nach 58 Sekunden die Führung, als er einen Eckball von Tiffert am langen Pfosten nicht richtig kontrollieren konnte. Dann schlug Rizzuto einen langen Paß in den Lauf von Soukou, Kölns Mimbala foulte den allein aufs gegnerische Tor zustürmenden Auer Spieler und Schiedsrichter Patrick Schult entschied auf Notbremse, zeigte dem Fortuna-Verteidiger die Rote Karte und danach auf den Elfmeterpunkt. Riese verwandelte den Strafstoß zur frühen Führung unten links. Elf Minuten waren gespielt. Die Fortuna blieb aber stabil und agierte gegen die Gäste weiter mutig nach vorn. In Unterzahl verzeichneten sie durchaus Abschlüssen von Hörnig, Souza und Königs vor dem Auer Tor (13./15./22.) die aber allesamt drüber oder vorbeigingen. Nach 22 Minuten bekamen die Veilchen die Chance zu erhöhen: Nach einem Abschluss von Köpke ans Außennetz zeigte der Schiri erneut auf den Punkt, weil er ein Foul von Hörnig an Köpke ausmachte. Den zweiten Versuch, wieder von Riese, konnte Fortuna Keeper Boss aber entschärfen (24.). Riese hatte die gleiche Ecke gewählt. Die Gäste zeigten sich davon aber unbeeindruckt, bleiben am Drücker und waren optisch überlegen. Bis auf einen Volley Versuch von Skarlatidis (34.) und einen Distanzschuss von Tiffert (41.) passierte danach im Südstadion aber nicht mehr viel.

Ohne Wechsel ging es in den zweiten Abschnitt. Aue ließ die Platzherren kommen und lauerte selber auf Konter. Handle (48.) mit einem Schußversuch, der für Boss aber keine Gefahr darstellte und wieder Handle (50.), dessen Abspiel auf Köpke nicht ganz sauber war, zeigten, das die Gäste eine Entscheidung wollten bei dieser Hitze auf den Platz. Kurz darauf markierte Aue aber dann doch das 0-2. Nach schönen Konter von Soukou und Abspiel im richtigen Moment, vollendete Köpke eiskalt. Er schob den Kölner Torwart den Ball durch die Beine (54.) und rannte in die Gästekurve. Anschließend agierten die Veilchen mit viel Souveränität und kontrollierten nach Beleiben die Partie. Die Fortuna musste häufig hinterher laufen und ließen dabei viel Kraft. Die knapp 2.500 mitgereisten Auer Fans feierten die Mannschaft, den Trainer und den Verein, das Geschehen auf dem Rasen wurde zur Nebensache. "Das waren, glaube ich ,die längsten 35 Minuten meiner Karriere", gab Aues Torwart Männel nach der Partie zu. Er blieb über die gesamten 90 Minuten in Köln nahezu beschäftigungslos. Nach dem Abpfiff, als die Stadionverantwortlichen deeskalierend die Tore zum Spielfeld öffneten, um den Fans gemeinsames Jubeln mit ihren Aufstiegshelden zu ermöglichen, ergoß sich die jubelnde Menge auf den Rasen.

Trainerstimmen

Pavel Dotschev (Aue): "Wir hatten heute ein sehr wichtiges Spiel. Ich wollte nicht das entscheidende Spiel nächste Woche gegen Münster haben. Mit dem zeitigen Elfmeter hat sich das Spiel für uns sehr gut entwickelt. Nach dem 1-0 haben wir aber zu statisch gespielt. Nach dem 2-0 war schon eine gewisse Erleichterung. Danach hatte ich dann das Gefühl, dass wir das Resultat über die Zeit bringen. Heute war es kein gutes Spiel von uns – aber wen interessiert das?"

Uwe Koschinat (Köln): "Hut ab mit wieviel Anstand und Respekt hier Erzgebirge Aue mit seinen Fans den Aufstieg feierte. Wir waren heute nicht in der Lage, den Auern genug entgegenzusetzen, weil wir wiederholt in den Schnittstellen unserer Viererkette patzten. Nach dem 0-2 hatten wir so gut wie keine Chance mehr gehabt Aue zu verwunden“. (Burg)