Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

3. Liga 2015/16

Spielbericht

14. Spieltag - Freitag, 23.10.2015 - 19:00

Werder Bremen II - FC Erzgebirge Aue 4:0 (1:0)


Werder Bremen II: Tobias Duffner - Marnon Busch, Mateo Pavlovic, Oliver Hüsing, Leon Guwara - Giorgi Papunashvili (64. Björn Rother), Ole Käuper (77. Angelos Argyris), Lukas Fröde, Julian von Haacke - Martin Kobylanski, Rafael Kazior (86. Mohamed Aidara); Trainer: Alexander Nouri

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Calogero Rizzuto, Steve Breitkreuz, Adam Susac, Julian Riedel - Simon Skarlatidis, Philipp Riese (74. Christian Tiffert), Louis Samson, Mario Kvesic (59. Mike Könnecke) - Max Wegner, Nicky Adler (59. Björn Kluft); Trainer: Pavel Dotchev

Tore: 1:0 Adam Susac (Eigentor, 15.); 2:0 Björn Rother (70.); 3:0 Leon Guwara (72.); 4:0 Martin Kobylanski (90.)

Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiburg)

Zuschauer: 865 (davon 190 Auer | Quelle: SV Werder)

Gelbe Karte: Mateo Pavlovic, Martin Kobylanski / Martin Männel (2.), Calogero Rizzuto (6.), Steve Breitkreuz (3.), Adam Susac (2.), Mike Könnecke

Veilchen gehen in Bremen baden

Dieser Auer Tor-Knoten der sich derzeit partout nicht lösen lassen will, platzte auch nicht am Freitagabend auf Platz 11 in der Nähe des berühmten Bremer Weserstadions. Nach diesen jämmerlichen 0-4 Desaster ist er eigentlich noch fester gezurrt als je zuvor. Oder man könnte es auch anders formulieren: Aues Hoffnungen auf ein Tor- und Punkte Erfolg in den zuletzt Torlosen Punktspielen ersoffen jämmerlich in der nur 200 Meter Luftlinie entfernten Weser. Die Konstellation vor dem Anstoß auf diesen Platz 11, auf dem es weder eine Spielstandsanzeige noch eine mitlaufende Uhr gibt, waren ja eigentlich wie gemalt, endlich mal was zu reißen um die derzeitige Auer Tore-Blockade in den Punktspielen zu den Akten zu legen. Denn Witzigerweise trat der schwächste 8-Tore-Angriff gegen die schwächste 29-Tore-Abwehr der 3. Liga an. Was herauskam war ja fast ein Witz, der mit dem Eigentor vom bis dato besten Torwart der Liga (Martin Männel) nach 14 Minuten anfing. Die Vorarbeit kam noch dazu vom eigenen Mann (Susac), der im eigenen Strafraum eine Kerze fabrizierte und Torwart Männel mit dem Ball nach hinten ins eigene Tor fiel. Danach waren die Gäste spielbestimmend und wären durch einen Freistoß von Rizzuto (22.) fast zum Ausgleich gekommen. Werders Keeper Duffner kratzte den Ball aber aus den unteren rechten Eck. Im weiteren Verlauf zeigte sich, wie in den letzten Spielen, das die Gäste immer noch an ihrer Abschlußschwäche arbeiten müssen. Adler (24.) zögerte zu lange, Wegner (37.) ohne Schußfortune und Skarlatidis (39.) der den Ball nicht richtig traf. Trotz eines 8-1 Ecken Übergewichts vermochten die Veilchen die U23 der Bremer insgesamt kaum in Verlegenheit zu bringen. Kurz vor dem Pausenpfiff bewahrte Männel seine Mannschaft mit zwei Paraden gegen Kazior (45./45. +1) vor einem höheren Rückstand.

Hatte man als Gästefans nach den „nur“ ein-Tore-Rückstand zur Halbzeit noch so etwas wie ein Fünkchen Resthoffnung hier vielleicht etwas in Form eines „Pünktchen“ mitzunehmen, so erlosch diese im weiteren Verlauf des zweiten Durchganges immer mehr. Die Veilchen ergaben sich förmlich ihren Schicksal. Schon das Zusehen waren schlimm, in einem Stadion indem eine kaum zu unterbietende Tristesse herrschte. Da halfen auch nicht mehr die klassischen „Aue erwache“ Rufe aus dem angereisten 190-Mann starken Gästeblock. Die Werder Reserve war von Anfang an deutlich hungriger auf die 3 Punkte und das Endergebnis aus Auer Sicht, so schmerzlich es auch war, auch in dieser Höhe absolut verdient. Der eingewechselte Rother (70.) traf per Direktabnahme von der Strafraumgrenze zum 2-0 und keine 120 Sekunden später spazierte Guwara förmlich durch die nicht mehr vorhandene Abwehr der Gäste und traf mit einem satten Schuß unten links zum 3-0. Der Rest war ein einziges Trauerspiel der Auer die sich ihren Schicksal ergaben. Das 4-0 paßte dann noch wie die Faust aufs Auge aus Auer Sicht. Männel meckerte, kassierte die Gelbe Karte und Schiedsrichter Jöllenbeck verlegte den Freistoß kurzerhand in den Auer Strafraum. Kobylanski (90.) traf nach kurzer Ablage hoch ins rechte Eck.

Jetzt den Kopf oder besser gesagt die Köpfe in den Sand zu stecken, ist ja praktisch nicht möglich. Schon am Dienstag, 19 Uhr steht das nächste Spiel vor der Tür. Und das muss auch erst einmal gespielt werden. Wenn man schlau ist, gilt diese ominöse Tor-Blockade gegen Eintracht Frankfurt ja gar nicht, weil es ein Pokalspiel ist und in den beiden Pokalspielen dieser Saison gegen Fürth (DFB-Pokal/1-0) und Bad Muskau (Sachsenpokal/5-2) trafen die Veilchen ja ins Schwarze. Die Vorzeichen für dieses DFB-Pokalspiel sind nun anders herum, soll heißen Aue ist der Underdoog. Und mehr als verlieren können sie auch nicht. (Burg)