Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

3. Liga 2015/16

Spielbericht

6. Spieltag - Samstag, 29.08.2015 - 14:00

Würzburger Kickers - FC Erzgebirge Aue 1:0 (0:0)


Würzburger Kickers: Robert Wulnikowski - Christian Demirtas, Richard Weil, Clemens Schoppenhauer, Peter Kurzweg (76. Dominik Nothnagel) - Royal-Dominique Fennell, Dennis Russ, Ioannis Karsanidis (73. Liridon Vocaj), Rico Benatelli - Amir Shapourzadeh (59. Marco Haller), Christopher Bieber; Trainer: Bernd Hollerbach

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Calogero Rizzuto, Adam Susac, Steve Breitkreuz, Sebastian Hertner - Louis Samson (67. Hakki Yildiz), Philipp Riese, Simon Skarlatidis, Mario Kvesic (82. Tom Nattermann), Simon Handle (61. Max Wegner) - Mike Könnecke; Trainer: Pavel Dotchev

Kader: Marcin Sieber

Tore: 1:0 Christopher Bieber (57.)

Schiedsrichter: Thorsten Schriever (Ottendorf)

Zuschauer: 5359 (davon 1.140 Auer | Quelle: Würzburg)

Gelbe Karte: Ioannis Karsanidis, Rico Benatelli, Christian Demirtas / Calogero Rizzuto (3.)

Gelb/Rote Karte: - / Mike Könnecke (83., Ball wegschlagen und Schwalbe)

Aue verliert Hitzeschlacht am Main

Erzgebirge Aue verliert knapp mit 0-1 beim Liganeuling und verpaßt die kühne 9-Punktevorgabe in der englischen Woche von Trainer Pavel Dotchev. Die gute schöne Serie von zuletzt vier Pflichtspielsiegen riss dadurch logischerweise, aber es gibt ja noch genug Spiele wieder eine neue aufzustellen. Klingt jetzt blöd und vielleicht zu einfach, aber im Fußball ist es eben so. Es geht immer hoch und runter. Siege am Stück gibt es nicht im Abo. Klar hätte die Truppe dort auch gern gewonnen oder einen Punkt mitgenommen, aber es fehlte das gewisse Quäntchen Glück das man im Fußball fast immer brauchst. Und dann war es dazu noch brutal heiß am Samstag in Würzburg. Alleine schon vom zusehen oder nur rumstehen ohne sich einen Milimeter zu bewegen, ran der Schweiß in strömen beim wieder zahlreichen angereisten Lila-Weißen Anhang. Respektable 1.140 Anhänger waren nach Würzburg gereist. Die Stadt ist Mittelpunkt von Mainfranken und bekannt als UNESCO Weltkulturerbe, Universitätsstadt und Bischofsresidenz. Der FC Erzgebirge Aue und seine Fans waren hier zum ersten Mal zu Gast.

Aufgrund der brutalen Hitze fingen beide Mannschaften bedächtigt an. Den ersten Aufreger hatten die Gäste, als Kickers Torwart Wulnikowski sein Tor verlassen mußte und per Kopf klärte. Skarlatidis (13.) fackelte nicht lange und nimmt den Ball volley. Geht aber vorbei. Naja – kann man mal probieren. Die Dotchev-Elf überließ den Würzburgern vollends das Spiel und versuchte stattdessen, mit weiten, schnellen Bällen in die Spitze die gegnerische Innenverteidigung zu überrumpeln. Dies gelang Aue im ersten Durchgang ein paar Mal im Ansatz. Ein einziges Mal klappte es fast: Kurzweg bekam einen hohen Ball mit der Brust nicht unter Kontrolle und verlor das Leder gegen den herangeeilten Handle. In höchster Not holte der Kickers-Verteidiger Handle knapp vor dem Strafraum von den Beinen. Der Pfiff blieb aus (18.). Kvesic hatte in der 34. Minute eine Schußchance aber verzog. Beim ersten echten Schuß auf das Kickers Gehäuse von Handle (42.) mußte Wulnikowski abtauchen. Die Würzburger kamen meist über ihre linke Seite hatten aber nicht eine nennenswerte Gelegenheit in Halbzeit eins. Als diese fast zuende war, gab es in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch ein Bonbon: Skarlatidis knallt fast aus dem Stand, nach einem abgewehrten Eckball, den Ball rotzfrech an die Latte des Kickers Tores. Das Spiel hätte sicherlich, wenn der reingeht, nach dem Seitenwechsel eine andere Richtung eingeschlagen. Hat es aber nicht, weil die Gastgeber, die eine einzige Chance im ganzen Spiel! nach knapp einer Stunde eiskalt und handlungsschnell nutzen die der FCE zuläßt. Nach einen eigenen Konter stand man dann hinten zu offen. Ausgerechnet Rico Benatelli, der nach dem Abstieg hier in Würzburg seine Zelte aufschlug, hing beim Tor mit drin. Er spielte Russ den Ball fein in den Lauf und dieser scheitert an Männel. Den wegspringenden Ball holt sich Shapourzadeh und legt quer auf Biber am langen Pfosten der nur noch ein zuschieben braucht. Männel hechtet zwar nocheinmal ran, aber vergebens.

Nach dem Rückstand wechselte Dotchev mit Wegner, Yildiz und Nattermann seine komplette Offensive ein. Deutlich konnte man sehen, das sich Wegner für das nächste Spiel fast von alleine aufstellt. Was der an die Ketten zerrte und noch einmal richtig Betrieb nach vorne machte - Hut ab. Nur der gute, schon immerhin 38-jährige Würzburger Torwart Robert Wulnikowski, hatte was dagegen, weil er die guten bis sehr guten Gelegengeiten von Wegner (69., 74., 88.) zunichte machte. Schade – mindestens ein Punkt war hier allemal drin. Wegner hatte sogar noch eine vierte Chance (72.), traute sich aber nicht alleine abzuschließen und legte quer auf Yildiz. Das Zuspiel war aber zu schlecht. Blöd war natürlich wieder ein Platzverweis – schon der dritte im 6. Punktspiel. Diesmal erwischte es Könnecke in der 83. Minute mit zweimal Gelb. Über beide Karten muss man nicht mal ansatzweise diskutieren. Ballwegschlagen aus der 70. und dann eine klassische Schwalbe im gegnerischen Strafraum, als er zwischen zwei Kickers Spielern hindurch will.

So war der Gastgeber natürlich glücklich über ihren ersten Saison-Heimsieg und klopften sich auch noch selber auf die Schulter weil sie cleverer waren und geduldig auf den einen Auer Fehler warteten. Ansonsten machte die Mannschaft auch in Würzburg wieder einen guten eingespielten Eindruck. (Burg)