Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2012/13

Spielbericht

32. Spieltag - Freitag, 03.05.2013 - 18:00

Hertha BSC - FC Erzgebirge Aue 3:2 (3:0)


Hertha BSC: Thomas Kraft - Peter Pekarik, Roman Hubnik, John Anthony Brooks, Nico Schulz - Sami Allagui, Fabian Lustenberger, Ronny (84. Sandro Wagner), Alfredo Morales, Änis Ben-Hatira (70. Ben Sahar) - Adrian Ramos (46. Pierre-Michel Lasogga); Trainer: Uwe Neuhaus

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Fabian Müller, Marc Hensel, René Klingbeil, Kevin Schlitte - Mike Könnecke, Oliver Schröder, Michael Fink (65. Ronny König), Nicolas Höfler (85. Halil Savran), Jan Hochscheidt (75. Guido Koçer) - Jakub Sylvestr; Trainer: Falko Götz

Tore: 1:0 Adrian Ramos (10.); 2:0 Ronny (34.); 3:0 Roman Hubnik (44.); 3:1 Jakub Sylvestr (46. / Fabian Müller); 3:2 Jakub Sylvestr (Foulelfmeter, 66. / Mike Könnecke)

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Zuschauer: 33157

Gelbe Karte: Peter Pekarik, Ronny / Jakub Sylvestr (8.), Ronny König (5., gesperrt)

Niederlage beim Tabellenführer

Zur Halbzeitpause im Berliner Olympiastadion mußte man als Auer Fan schlimmes befürchten. 0-3 lagen die Auer Veilchen hoffnungslos zurück. Ein Debakel aus Gästesicht lag in der Luft. Zu bieder und zu mutlos versuchte die Mannschaft um den Neu-Trainer Falko Götz seine Vorgaben umzusetzen. Abwehrspieler Kevin Schlitte fasste die erste Halbzeit in einem Satz treffend zusammen: „Das was wir dann in Halbzeit zwei spielten, wollten wir auch in der ersten Halbzeit spielen“.

Nach einer zehnminütigen Abtastphase mit Freundschaftsspiel Charakter schlugen die Berliner eiskalt zu. Allagui bediente Ramos und der ließ sich die Möglichkeit zum 1-0 (10.) nicht entgehen. Danach waren die Gäste um mehr Offensive nach vorn bemüht aber immer wieder rannten sie sich in der Hertha Abwehr fest. Die einzigste halbwegs nennenswerte Möglichkeit resultierte nach einem Eckball von Hochscheidt (17.), als Hensel nach Kopfballablage von Schlitte einen Schritt zu spät gegen Herthas Keeper Kraft kam. Wenn Hertha das Tempo anzog hatte der FC Erzgebirge Aue sofort Probleme. Konnte Männel gegen Ben Hatira (29.) noch klären, so war er fünf Minuten später machtlos. Nach Doppelpass mit Allagui zog Ronny urplötzlich ab und der Ball, noch leicht abgefälscht von Schlitte, senkte sich hinter Männel zum 2-0 ins Netz. Danach hatten die Berliner alles, aber auch allles im Griff. Innenverteidiger Hubnik (44.) stellte mit seinem Kopfballtor zum 3-0 die Zeichen auf klaren Sieg für den Tabellführer der zweiten Bundesliga. Ronny hatte einen Eckball hoch und mit viel Schnitt vors Auer Tor geschlagen. Klingbeil und Schlitte rannten sich über den Haufen, so hatte Hubnik freie Bahn und keine Mühe den Ball per Kopf ins lange Eck zu platzieren.

Der zweite Spielabschnitt begann mit einem Paukenschlag. Hochscheidt fing den Ball nach Anstoß Hertha ab und Könnecke schickte F. Müller auf die rechte Seite. Seine präzise Flanke ereichte Sylvestr der am Fünfmetereck stehend den Ball ins Tor köpfte. 20 Sekunden waren da gespielt. Hertha übernahm zwar wieder das Komando. Dabei zeigten die Berliner mitunter sehenswerte Kombinationen. Nach einer solchen lag das 4-1 in der Luft. Eine Flanke von der rechten Seite von Allagui verpasste Ben-Hatira in der Mitte nur um Zentimeter (54.). Doch spätestens nach dem Elfmeterpfiff (65.) von Schiedsrichter Dankert kippte die Partie immer mehr zugunsten von Aue. Pakarik grätschte im eigenen Sechzehner gegen Könnecke. Eine harte Entscheidung, zumal der Verteidiger zwar riskant zu Werke gegangen war, jedoch auch den Ball gespielt hatte. Sylvestr schnappte sich sofort Kugel und versenkte nervenstark rechts unten zum 3-2 Anschlusstreffer. Spätestens ab diesen Zeitpunkt fighteten die Gäste um jeden Ball. Tolle Moral. Die Sensation lag in der Luft als Sylvester von Könnecke steil geschickt wurde und eigentlich schon frei durch war, dann legte sich der Slowake aber den Ball einen Tick zu weit vor und Kraft konnte klären (82.). Auf der anderen Seite verpasste Herha der Entscheidung: Allagui scheiterte an einer sehenswerten Männel-Parade (85.). In den Schlussminuten warfen die Veilchen alles nach vorne. Schiedsrichter Dankert rückte noch einmal in den Mittelpunkt, als er einen harten Rempler von Hubnik gegen Sylvestr an der linken Strafraumkante nicht mit Elfmeter ahndete (90.). In der fast 4 minütigen Nachspielzeit hofften die 1.100 Auer Fans nocheinmal, doch bis auf eine Flanke von F. Müller vors Tor der Berliner passierte nichts mehr entscheidendes. Bitter war, das die Gäste wieder zwei Spieler verletzungsbedingt verloren. Fink (65.) mußte mit einer Fußprellung raus und Hochscheidt (75.) mit einem Muskelfaserriss. (Burg)

Trainerstimmen:

Jos Luhukay (Hertha): Wir freuen uns sehr über den Sieg. In der ersten Halbzeit haben wir hervorragenden Fußball gespielt und viel Spielfreude gezeigt, sodass wir auch in dieser Höhe verdient zur Pause geführt haben. In der zweiten Halbzeit drehte das Spiel dann, weil wir unseren Rhythmus verloren hatten. Dann wurde es spannender, als uns lieb war - aber das ist Fußball. Jetzt freuen wir uns über den Sieg, die drei Punkte und werden den Montagabend abwarten, ob wir nach dem Braunschweig-Spiel auf der Couch Zweitligameister werden.

Falko Götz (Aue): Wir haben heute zwei verschiedene Halbzeiten gesehen. Im ersten Durchgang haben wir keinen Zugriff auf das Spiel bekommen und unsere Vorgabe nicht umgesetzt. Wir wollten den Herthanern die Lust am Fußball nehmen, in den Zweikämpfen präsent sein und das Spiel des Gegners zerstören. Doch das Gegenteil trat ein: Wir haben zu viele Fehler gemacht, sodass der Halbzeitstand frustrierend war. In der Kabine habe ich darauf hingewiesen, dass es nicht angeht, dass sich ein Team wir Erzgebirge Aue abschießen lässt. Das hat sich die Mannschaft zu Herzen genommen und ein anderes Gesicht gezeigt. Das frühe Tor nach dem Wiederanpfiff hat uns beflügelt, sodass wir wieder an uns glaubten. Ganz wichtig war für uns, dass unser Torjäger Sylvestr endlich wieder getroffen hat. Danach haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und wenn wir einen richtigen Glückstag gehabt hätten, hätte der Schiedsrichter kurz vor dem Abpfiff in der Situation zwischen Roman Hubnik und Jakub Sylvestr auf Elfmeter entschieden.