Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2012/13

Spielbericht

30. Spieltag - Sonntag, 21.04.2013 - 13:30

Eintr. Braunschweig - FC Erzgebirge Aue 1:1 (1:0)


Eintr. Braunschweig: Marjan Petkovic - Benjamin Kessel, Ermin Bicakcic, Deniz Dogan (74. Marcel Correia), Steffen Bohl - Oliver Petersch (67. Kevin Kratz), Damir Vrancic, Norman Theuerkauf, Mirko Boland - Orhan Ademi, Domi Kumbela (87. Dennis Kruppke); Trainer: Torsten Lieberknecht

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Fabian Müller, Tobias Nickenig, Marc Hensel, Kevin Schlitte - Mike Könnecke (68. Ronny König), Oliver Schröder, Michael Fink (68. Guido Koçer), Nicolas Höfler (76. Andreas Wiegel), Jan Hochscheidt - Jakub Sylvestr; Trainer: Karsten Baumann

Tore: 1:0 Mirko Boland (39.); 1:1 Oliver Schröder (80.)

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Zuschauer: 20500 (davon 550 Auer | Quelle: BTSV)

Gelbe Karte: Norman Theuerkauf / Guido Koçer (3.), Oliver Schröder (2.)

Rote Karte: Mirko Boland (63., Handspiel auf der Torlinie) / Tobias Nickenig (84., Notbremse)

Vergebener Elfmeter: - / Jan Hochscheidt (Handelfmeter, 64., gehalten von Marjan Petkovic)

Aue holt verdienten Punkt beim designierten Aufsteiger

Das Spiel der Auer Veilchen war wieder nichts für schwache Nerven. Manch einer ahnte schon böses beim Fast-Aufsteiger Eintracht Braunschweig. Erst recht, weil Aues Trainer Baumann eine fast komplette neue Abwehrkette ins Feuer schicken mußte. Die Premierenabwehr lieferte gegen die Eintracht eine bravouröse erste Halbzeit ab. Hensel und Nickenig spielten in der Innenverteidigung. Schlitte und F. Müller auf den Außenpositionen. Lange Zeit biss sich die Braunschweiger die Zähne aus und kamen kaum zu klaren Aktionen. Ein Kumbela-Versuch landte nach 8. Minuten in die Arme von Aues Keeper Männel. Aue imponierte durchaus mit guten Offensivaktionen nach vorne. Gleich die erste hätte fast zum 0-1 geführt. Sylvestr (14.) legte sich den Ball, nach Müller Paß, mit einem technischen Kabinettstückchen stark vor, scheiterte dann aber aus fünf Metern am ebenso starken Torwart Petkovic. Männel zeigte auf der Gegenseite bei einer abgefälschten Eingabe von Kessel und dem anschließenden Kopfball ebenso sein Können. Im Rückwärtslaufen konnte er den Ball über die Latte lenken (23.). Bei einem Distanzschuß von Hochscheidt (31.) zeigte Petkovic jedoch eine leichte Unsicherheit. Im Gegenzug tunnelte Kumbela Aues Torwart, doch Hensel war aufmerksam und holte sich den Ball vor der Torlinie. Die Führung für die Gastgeber (39.) war dann für die Gäste etwas bitter, weil Schröder und Vrancic eine Eingabe von der rechten Seite verpassen und Boland freie Bahn hatte. Der Rückstand hinterließ aber kaum Spuren bei den Veilchen. Nickenig hatte unmittelbar vor dem Pausenpfiff noch eine gute Kopfballchance, als Hochscheidt den ersten Eckball für die Gäste vors gegnerische Tor schlug.

Nach dem Wechsel kamen die Baumann-Schützlinge beherzt und entschlossen aus der Kabine. Gute Schüsse von Sylvestr (54.) und Schröder (57.) wurden von Bohl und Dogan im letzten Moment aufgehalten. Der Ausgleich war fällig. Erst recht, nachdem Schiedsrichter Dingert, 1-0 Torschütze Boland mit Roter Karten vom Platz stellte. Einen abgefälschten Torschuss von Nickenig hatte er per Hechtflug aus dem Torwinkel geholt – mit der Hand. Hochscheidt (64.) übernahm Verantwortung und trat zum Elfmeter an. Petkovic hielt aber und auch den Nachschuss von Könnecke. Baumann brachte Kocer und König für Fink und Könnecke. Bemerkenswert, Aue behielt den Kopf oben und nach 80 Spielminuten jubelten die 550 mitgereisten Auer Schlachtenbummler. Ein Hochscheidt Freistoß rutschte bis Schröder durch, der am langen Pfosten lauerte. Seine Direktabnahme wurde von Bohl entscheidend ins Tor abgelenkt und kullerte förmlich ins Netz, weil sich Petkovic schon zur anderen Ecke orientiert hatte. Etwas glücklich, aber irgendwie verdient, weil der Eintracht kreativ auch nicht mehr soviel einfiel. Plötzlich bekamen die Auer die berühmte zweite Luft. Sylvestr legt schön für König auf (81.) doch der scheiterte an einem Braunschweiger Bein. Drei Minuten später legt Wiegel für König auf und der Ball knallt ans rechte Lattenkreuz. Im Gegenzug fliegt Aues Innenverteidiger Nickenig vom Platz, weil er Ademi kurz hält. Den fälliger Freistoß schießt Theuerkauf knapp neben den Kasten. In der 5-minütigen Nachspielzeit (Petersch mußte in der 66. Minute verletzt vom Platz getragen werden) hielt Aues „Katze“ Männel den Punkt fest. Ademi (90. + 4) windet sich um Schlitte herum und hat freie Bahn zum Siegtor, doch Männel bleibt ganz cool. (Burg)

Trainerstimmen:

Karsten Baumann (Aue): "Ich glaube, heute war mehr für uns drin. Wenn man daran denkt, dass wir noch einen Elfmeter verschossen haben, sind es zwei Punkte zu wenig. In der ersten Halbzeit haben wir gut gekonntert und tief verteidigt. Beim Gegentorhaben wir nicht richtig aufgepasst und sind dafür bitter bestraft worden. In der zweiten Halbzeit haben wir mutig nach vorn gespielt und haben leider nur ein Tor gemacht. Wir sind deshalb eher enttäuscht als glücklich"

Torsten Lieberknecht (Braunschweig): "Auch ich bin heute enttäuscht. Denn wenn wir kurz vor Schluss das Tor machen, hätten wir nicht unverdient gewonnen. Leider hat Männel sensationell gehalten. In den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit hatten wir etwas Probleme ins Spiel zu kommen. Dies wurde nach dem gehaltenen Elfmeter aber wieder besser. Der Ausgleich tat richtig weh, vor allem weil es vor dem Tor eigentlich Einwurf für uns hätte geben müssen. Insgesamt kann ich meiner Mannschaft heute keine Vorwürfe machen."