Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2012/13

Spielbericht

23. Spieltag - Freitag, 22.02.2013 - 18:00

FC Erzgebirge Aue - VfR Aalen 1:1 (1:0)


FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Fabian Müller, Thomas Paulus, Kevin Pezzoni, René Klingbeil - Mike Könnecke, Michael Fink, Marc Hensel, Flamur Kastrati (57. Guido Koçer) - Ronny König (65. Nicolas Höfler), Jakub Sylvestr; Trainer: Karsten Baumann

VfR Aalen: Jasmin Fejzic - Sascha Traut, Tim Kister, Oliver Barth, Thorsten Schulz - Enrico Valentini, Manuel Junglas (72. Andreas Hofmann), Takuma Abe (90+1. Jürgen Mössmer), Leandro, Michael Klauß - Robert Lechleiter (90+4. Cidimar); Trainer: Ralph Hasenhüttl

Tore: 1:0 Marc Hensel (10. / Flamur Kastrati); 1:1 Michael Klauß (62.)

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)

Zuschauer: 5500

Gelbe Karte: Jakub Sylvestr (5., gesperrt) / Tim Kister, Oliver Barth

Erster Punkt für die Veilchen im neuen Jahr

Der FC Erzgebirge Aue stoppte erst einmal seine negative Talfahrt im Jahr 2013 und holt sich am Ende einen wichtigen Punkt gegen über weite Strecken spielstarke Gäste. Die Hoffnung des eigenen Anhangs auf den so sehnlichst erhofften Sieg, gegen einen Gegner gegen den man in zuvor drei Duellen keinen Sieg und überhaupt noch gar keinen Torerfog bejubeln konnte, hielt nur ganze 17 Spielminuten, weil Aalen danach die Partie dominierte.

Aue begann ausgesprochen selbstbewusst und offensiv. Sie waren gegenüber den letzten beiden Spielen nicht wieder zuerkennen. Scheuten keinen Zweikampf (Hensel) und wußten sofort wo das gegnerische Tor stand (Sylvestr). Vor allem über die linke Angriffs- Seite kamen die Veilchen zu einigen gefährlichen Aktionen. Als Sylvestr nach fünf Minuten Traut bereits umkurvt hatte, war es VfR-Innenverteidiger Barth, der dem Auer gerade noch das Leder abjagte. Allerdings war der Zweikampf höchst grenzwertig, weil der Aalener Verteidiger Sylvestr von der Seite umgrätschte. Wenig später ließ VfR-Keeper Fejzic ein Ball fallen, doch Hensel kam einen Schritt zu spät. Aue betrieb, vor der historischen Minuskulisse seit fast 10 Jahren, Wiedergutmachung, doch die nur 5.500 Zuschauer die da waren machten gleich ordentlich Stimmung. So muß es sein. Und die Mannschaft belohnte ihren treuen Anhang mit einem frühen Führungstor. Hensel lenkte aus 5 Metern, nach Kastratis scharfer Flanke von links, per Kopf ins lange Ecke.

Erst jetzt kamen die Gäste von der Ostalb besser ins Spiel, erhöhten das Tempo und tauchten ihrerseits gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse auf. Leandro bediente Valentini und nach dessen scharfe Hereingabe in den Strafraum mußte sich Männel im Auer Kasten das erste Mal so richtig strecken (17.). Keine Zeigerumdrehung später war es Lechleiter, der den Ball scharf nach innen gab. Das Leder kam direkt zu Klauß. Der traf erst den linken Pfosten aus 5 Metern und im Nachschuss die Latte traf. Eine irre Szene.

Aalen blieb am Drücker. Schulz kam im Zusammenspiel mit Klauß wenige Meter vor dem Auer Tor nur um einige Zentimeter zu spät. Fast im Gegenzug (29.) umkurvte Aue-Stürmer Sylvestr Barth und legte für den mitgelaufenen Kastrati auf. Der prüfte Fejzic. Es war inzwischen ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Seiten ein hohes Tempo gingen und sich auch an körperlicher Härte nichts schenkten. Nach 31 Minuten lenkte Klingbeil unfreiwillig per Hinterkopf nach einem Aalener Freistoß von Valentini den Ball an die eigene Querlatte. Als Kastrati im Zweikampf mit Barth im gegnerischen Strafraum fällt (40.), löste die Szene wieder einige hitzige Debatten auf den Rängen aus. Der Ex-Auer Grech hatte kurz vor dem Pausenpfiff noch eine Kopfball Chance, verfehlte aber per Kopf das Tor. 1-8 Ecken für die Gäste sprachen eine deutliche Sprache.

Nach dem Seitenwechsel setzte Schneefall ein und die Gäste blieben am Drücker. Aue schien sich zunächst auf Sicherung seiner Führung zu konzentrieren. Aalen hatte dadurch mehr Raum und drängte die Platzherren in die Defensive. Dennoch hätte Sylvestr in der 50. Minute die Möglichkeit gehabt, das 2:0 zu erzielen. Doch auf seinem Weg in Richtung VfR-Torwart Fejzic wurde er gerade noch von Kister daran gehindert und der den Ball ins Toraus lenkte. Linienrichter und Schidsrichter zeigten beide jedoch auf Abstoß. Kopfschütteln bei Sylvestr und auf den Rängen. Die Veilchen verloren bei Offensivbemühungen zu schnell die Bälle. Dadurch blieb Aalen die spielbestimmende Mannschaft. Leandro versuchte es mit einem Volleyschuss (59.) nach einem Eckball den Könnecke aber entschärfen konnte. Und als in der 62. Minute Takuma Abe den startenden Klauß mit einem Zuckerpass bediente, ließ der sich dieses Mal die Chance nicht nehmen und zog das Leder an Aue-Schlussmann Männel vorbei zum 1:1-Ausgleich ins linke untere Toreck. Das Spiel blieb bis zum Schluss lebhaft, doch die schlechter werdenden Platzverhältnisse machten ein Kombinationsspiel immer schwieriger.

In der Schlußphase bäumten sich die Baumann Schützlinge noch einmal auf, aber die Gäste hatten keine Mühe die nicht wirklich zwingenden Angriffsversuche der Auer vom eigenen Strafaum fernzuhalten. Einzig Sylvestr (82.), von Klingbeil freigespielt, sorgte für etwas Spannung im Strafraum. Fejzic war aber auf den Posten. In der Nachspielzeit – bedingt wegen der Schneeberäumung aus der 72. Minute - wurde es allerdings plötzlich noch einmal brenzlig. Zunächst gab Schiedsrichter Stegemann im VfR-Strafraum einen indirekten Freistoß weil VfR-Torwart Fejzic den Ball zweimal in die Hand nahm. Kocer jagte den Ball aber aus 15 Meter Entfernung flach in die Mauer. Am Ende war der Punkt zwar zu wenig für die derzeitige Situation der Veilchen, aber wichtig um einen Sturz ins Bodenlose zu verhindern. Die Enttäuschung stand vielen förmlich ins Gesicht geschrieben. (Burg)

Trainerstimmen

Ralph Hasenhüttl (Aalen): "So eine Anfangsphase habe ich lange nicht erlebt. Aue hatte uns da mächtig unter Druck gesetzt und wir bekamen in den ersten 15 Minuten keinen Fuß auf die Erde. Aber nach dem 0:1 konnte meine Mannschaft den Schalter umlegen und auch einige gute Chancen herausspielen. In der zweiten Halbzeit brachten wir die benötigte Geduld auf".

Karsten Baumann (Aue): "Wir haben so angefangen, wie wir das auch wollten: Druck machen und den Gegner in dessen Hälfte einschnüren um ihn dann zu beeindrucken. Leider schafften wir es dann nicht danach den Druck hochzuhalten. Den Ausgleich mussten wir nach einem unnötigen Ballverlust hinnehmen. Die Mannschaft zeigte sich aber gegenüber den letzten Spielen verbessert. Leider sprang nur ein Punkt heraus."