Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2012/13

Spielbericht

18. Spieltag - Sonntag, 09.12.2012 - 13:30

FC St. Pauli - FC Erzgebirge Aue 0:3 (0:0)


FC St. Pauli: Philipp Tschauner - Jan-Philipp Kalla, Christopher Avevor, Markus Thorandt, Sebastian Schachten - Lennart Thy (66. Mahir Saglik), Florian Kringe (79. Dennis Daube), Christopher Buchtmann, Patrick Funk, Akaki Gogia (79. Marius Ebbers) - Daniel Ginczek; Trainer: Michael Frontzeck

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Kevin Schlitte, Tobias Nickenig, Dominic Rau, René Klingbeil - Mike Könnecke, Nicolas Höfler, Michael Fink (81. Ronald Gercaliu), Oliver Schröder (46. Andreas Wiegel), Jan Hochscheidt - Jakub Sylvestr (88. Thomas Paulus); Trainer: Karsten Baumann

Kader: Philipp Müller

Tore: 0:1 Jan Hochscheidt (48.); 0:2 Jakub Sylvestr (76. / Andreas Wiegel); 0:3 Andreas Wiegel (89. / Mike Könnecke)

Schiedsrichter: Peter Sippel (München)

Zuschauer: 20740 (ausverkauft) (davon 750 Auer | Quelle: St. Pauli)

Gelbe Karte: Christopher Buchtmann / René Klingbeil, Oliver Schröder, Mike Könnecke (2.), Michael Fink

Aue siegt am Millerntor

Der FC Erzgebirge Aue hat mit einem Überraschungserfolg beim FC St. Pauli ein Achtungszeichen im Abstiegskampf gesetzt. Die Mannschaft von Trainer Karsten Baumann siegte zum Auftakt der Rückrunde am Millerntor mit 3:0. "Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie in der Liga bestehen kann", lobte Baumann: "Das war ein absolutes Kampfspiel, weil es wegen dem schwierigen Bodenverhältnissen nicht anders möglich war“, fügte er hinzu.

Fast wäre der Anpfiff gar nicht ertönt, denn in der Nacht auf Sonntag waren knapp 10 Zentineter Neuschnee in Hamburg gefallen. Rund 300 Fans eilten nach einem Hilferuf des Vereins über Facebook ins Stadion und beseitigten den Rasen von den Schneemassen. Das tiefe und ramponierte Geläuf kam Anfangs den Hausherren entgegen. Für ein erstes Achtungszeichen sorgte Thy mit einem satten Schuss an die Querlatte des Auers Tores, das wieder von Männel gehütet wurde. Die Gäste kämpften sich nach einer Viertelstunde etwas besser in die Partie. Sylvestr (17. + 23.) hatte zwei verheißungsvolle Szenen, aber kam jeweils nicht an Kalla vorbei. Auffällig war, das ihr Offensivspiel viel zu linkslastig war. Die Schlussphase der ersten Halbzeit gehörte dann wieder dem FC St. Pauli. Spielerisch zeigten sie nun was sie drauf haben. Von Minute zu Minute erhöhten sie den Druck aufs Tor der Gäste. Buchtmann (33.) zwang Männel zu einer Parade und Kringe (42.) verfehlte freistehend das Gehäuse nur um Zentimeter.

Die Hausherren kamen aggressiv und angriffsfreudig aus der Kabine, doch Aue schockte Pauli mit dem Führungstor, dem ein schwerwiegender Ballverlust von Thorandt an der Seitenlinie vorausgegangen war. Er bediente Hochscheidt per Kopf der mit dem Ball auf und davon lief und dann plötzlich von Strafruamgrenze abzog. Der zurückgeeilte Thorandt brachte seine Fußspitze noch dazwischen und lenkte den Ball unhaltbar für seinen Torwart Tschauner ab (49.). Es war das achte Saisontor von Hochscheidt. Die Platzherren intensivierten nach dem Rückstand ihre Offensivbemühungen, ließen ihre Möglichkeiten aber allesamt ungenutzt. Buchtmann tankte sich an Nickenig vorbei und jagte den Ball acht Meter vor dem Auer Tor übers Gebälk (52.). Bei einem Kopfball von St. Pauli-Torjäger Ginczek (62.) war Männel ebenso auf den Posten wie bei einem Freistoß von Saglik (67.). Aue hatte in dieser Phase nur einen Angriff zu bieten, als Könnecke (65.) per Aufsetzter Tschauner im Pauli-Tor prüfte. Die größte Glanztat vollbrachte der Aues-Schlussmann in der 69. Minute, als Schachten frei vor ihm zum Schuss kam und Männel den Ball mit einer Hand zur Ecke abwehren konnte. Dies war die Schlüsselszene. Als wenn einer auf der Gästebank den Schalter betätigte, nun spielte nur noch Aue. Innerhalb von zwei Angriffen scheiterte Sylvestr zwei Mal an Tschauner (71., 72.). Beim dritten Versuch, einem Kopfball, nach Eckball Hochscheidt, rettete Buchtmann auf der Linie (72.). Vier Minuten später versenkte der Slowake im vierten Versuch den Ball dann endlich im Netz. Angespielt von Wiegel zog er mit links von der Strafraumgrenze ab. Das Leder sprang an den rechten Innenpfosten und von dort zum 2:0 ins Tor. St. Pauli gab sich nicht geschlagen. Funk (82.), Ebbers (86.) und Buchtmann (87.) hatten noch Möglichkeiten. Den Schlusspunkt setzte Wiegel, der in der 89. Minute den Ball durch die Beine von Funk unhaltbar für Tschauner ins rechte untere Eck platzierte.

Trainerstimmen:

Karsten Baumann (Aue): "Nach einer schwierigen Anfangsphase haben wir uns gefangen, standen besser und haben auch kaum noch Chancen für den Gegner zugelassen. In der zweiten Halbzeit wollten wir mit Kontern gefährlich nach vorn spielen und das ist uns auch sehr gut gelungen. Trotz großer Personalnot hat meine Mannschaft den Kampf angenommen, dafür muss ich ihnr ein großes Kompliment machen."

Michael Frontzeck (St. Pauli): "Ich glaube, das Ergebnis spiegelt nicht die Spielanteile wieder. Aue bestrafte auf diesem schweren Boden unseren ersten individuellen Fehler. Ich kann meiner Mannschaft nur den Vorwurf der mangelnden Chancenverwertung machen. Wir müssen nun versuchen, nächste Woche etwas aus Ingolstadt mitzubringen." (Burg)