Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2012/13

Spielbericht

17. Spieltag - Samstag, 01.12.2012 - 13:00

FC Erzgebirge Aue - SV Sandhausen 2:2 (1:1)


FC Erzgebirge Aue: Stephan Flauder - Oliver Schröder, Tobias Nickenig, Thomas Paulus, René Klingbeil (70. Ronald Gercaliu) - Mike Könnecke, Nicolas Höfler (65. Max Gehrmann), Marc Hensel, Jan Hochscheidt - Ronny König (46. Guido Koçer), Jakub Sylvestr; Trainer: Karsten Baumann

SV Sandhausen: Daniel Ischdonat - Kim Falkenberg, Marco Pischorn, Daniel Schulz, Timo Achenbach - Nico Klotz (62. Marcel Busch), Julian Schauerte, Jan Fießer, Marcel Kandziora - Frank Löning (85. Andrew Wooten), Kingsley Onuegbu (57. Fabio Morena); Trainer: Hans-Jürgen Boysen

Tore: 1:0 Jan Hochscheidt (8. / Mike Könnecke); 1:1 Frank Löning (39.); 1:2 Jan Fießer (62.); 2:2 Thomas Paulus (Foulelfmeter, 80. / Marc Hensel)

Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach)

Zuschauer: 6150

Gelbe Karte: Marc Hensel (5., gesperrt), Mike Könnecke, Jakub Sylvestr (4.) / Julian Schauerte, Marcel Kandziora, Andrew Wooten

Gelb/Rote Karte: - / Marco Pischorn (50., wiederholtes Foulspiel)

Paulus rettet einen Punkt vom Elfmeterpunkt

Das hatten sie sich im verschneiten Erzgebirge ganz anders vorgestellt. Am Ende reichte es für den FC Erzgebirge Aue aber nur zu einem 2-2 Unentschieden gegen den Aufsteiger SV Sandhausen, die nun seit drei Spielen mit ihrem Neu-Trainer Hans-Jürgen Boysen ungeschlagen sind. Erst ein Foulelfmeter, den der wieder genesene Innenverteidiger Thomas Paulus in der 80. Minute verwandelte, mußte für den einen Punkt herhalten. Dabei begann die Partie auf dem vom Schnee befreiten Rasen wie gemalt für die Veilchen. Eine Könnecke-Flanke von der rechten Seite konnte Hochscheidt (6.) per Kopf aufs gegnerische Tor platzieren, doch Ischdonat war zur Stelle. Zwei Minuten machte es der Auer Mittelfeldspieler aber viel besser. Ein hohes Anspiel verwertete er technisch gekonnt mit einem Heber über den zu weit vor seinem Tor stehenden SVS Keeper Ischdoant zur 1-0 Führung. Danach hatten die Gastgeber das Geschehen scheinbar im Griff, obwohl das Spiel mit einer Schrecksekunde begann. Der Ex-Auer Klotz traf nach 2 Minuten das Außennetz. Ein zweites Tor schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Sylvestr (14.), König (22.) und wieder Sylvestr (31.) hatten gute Gelegenheiten zumindest auf 2-0 zu erhöhen. Die Gäste spielten insgesamt ordentlich mit, konnten aber Aue nicht ernsthaft in Verlegenheit bringen. Mit einer Außnahme: Als Löning (24.) nach einer Kopfballverlängerung von Onuegbu, Schröder davonlief und den Ball mit einem schönem Schlenzer knapp am Gehäuse vorbei setzte. In der letzten Viertelstunde des ersten Durchgangs stellten die Hausherren weitesgehend ihr Offensivspiel ein. Sandhausen bekam Oberwasser und bestrafte Aues Nachlässigkeit mit dem Ausgleich. Einem Eckball von Aachenbach erwischte Lönig (39.) wuchtig mit dem Kopf und Flauder, der den Vorzug vor Stammkeeper Männel erhielt, hatte das nachsehen. Unglücklich aber in dieser Szene aus Auer Sicht, das der Ball von Klingbeil abgefälscht wurde. Irgendwie hatte sich der Tabellenletzte dieses 1-1 aber auch verdient.

Die zweite Hälfte begann Aue mit neuem Elan und einem Lattentreffer von Hochscheidt (47.). Nach einem Freistoß von Kocer, der für den verletzten König in die Mannschaft kam, behielt er im Gewühl die Übersicht und donnerte das Leder aus 10 Meter ans Gebälk. Die Veilchen spielen nun mit mehr Biss und lassen keinen Zweifel aufkommen wer hier als Sieger vom Platz gehen sollte. Dies bekam dann noch mehr Nahrung, weil Schiedsrichter Cortus nach 50 Minuten den, kurz zuvor schon verwarnten, Sandhäuser Pischorn mit Gelb-Rot vom Platz stellte. Er hatte den auf rechts durchgebrochenen Sylvestr von den Beinen geholt. SVS-Trainer Boysen reagierte umgehend und brachte mit Morena (57.) und Busch (62.) zwei Defensivspieler. Mit der Überzahl kam Aue nicht zurecht. Im Gegenteil, weil der Aufsteiger eindrucksvoll zeigte das er auch Fußball spielen kann. Als die Lila-Weißen einfach nicht den Ball aus der Gefahrenzone brachten schlugen die Kurpfälzer eiskalt zu. Fießer schickte Lönig, der hatte Glück das der Ball vom Schiedsrichterbein zu ihm zurücksprang, und ließ dann gleich Hensel und Nickenig ins leere laufen. Seine maßgenaue Flanke von der Grundlinie landete wieder bei Fießer und der bedankte sich mit einem platzierten Kopfball zum 1-2 (62.). Aues Trainer reagierte prompt und schickt den erst 17 jährigen Max Gehrmann von Aues A-Junioren Mannschaft aufs Feld. Aue jetzt zwar optisch überlegen aber das wars schon fast. Die Abspielfehler häuften sich. Ein Hensel-Kopfball (77.) den Ischdonat abert parieren konnte war alles was man offensiv zu bieten hatte. Erst ein umstrittender Elfmeter mußte herhalten um die schon recht ungeduldigen Zuschauer etwas zu besänftigen. Bei einem Eckball von Hochscheidt erwischte Gäste Torwart Ischdonat den Ball mit der Faust rang aber im Fallen Hensel nieder. Paulus verwandelte unten links zum 2-2 Ausgleich (80.). Fast hätte dann Henel doch noch getroffen, aber sein gut gesetzter Kopfball nach Kover Flanke konnte Iachdonat entschärfen. Die restlichen Minuten verrannen danach ungenutzt, weil die um jeden Zentimeter Boden kämpfenden Gäste den einen Punkt nicht mehr hergaben. Auch eine Auer Schlußoffensive in der 3 minnütigen Nachspielzeit blieb aus, weil es die Gäste geschickt verstanden das Geschehen in die gegnerische Hälfte zu verlagern. (Burg)

Trainerstimmen

Hans-Jürgen Boysen (Sandhausen): "Wir hatten die Absicht, hier in Aue wenigstens einen Punkt mit zunehmen. Wir waren in den ersten zwanzig Minuten dem Gegner klar unterlegen. Nach der Roten Karte war die Mannschaft taktisch gut organisiert und absolvierte einen brutal läuferischen Aufwand. Zu dem Elfmeter sage ich heute gar nichts."

Karsten Baumann (Aue): "Das sind für uns heute natürlich zwei Punkte zu wenig.

Der Anfang war in Ordnung. Leider konnten wir nach dem 1:0 zwei klare 100% Chancen nicht nutzen und stellten das Spielen ein.

In der zweiten Halbzeit hatten wir nach dem Platzverweis alle Vorteile auf unserer Seite, doch es war zu einfach wie wir dem Gegner die Tore herschenkten“