Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Oberliga Nordost, Staffel Süd 1992/93

Spielbericht

19. Spieltag - Mittwoch, 31.03.1993 - 18:30

FC Erzgebirge Aue - FV Zeulenroda 2:0 (1:0)

FC Erzgebirge Aue: Jörg Weißflog - Ronny Thielemann (61. Jörg Leonhardt), Volker Schmidt, Milan Havlik - Ronald Färber, Thorsten Pöhland, Jens Möckel, Gorazd Mihailov - Jan Schmidt, Thomas Pfüller, Maik Faßl; Trainer: Lutz Lindemann

FV Zeulenroda: Jörg Reichenbach - Ralph Wagner (62. Rene Besser), Jens Riedel, Andreas Thaler, Marco Jähnisch, Thomas Effenberger, Mike Baumann, Heiko Riedel - Marco Wagner (70. Jens Sander) - Steffen Haubold, Robby Boucherifi; Trainer: Olaf Distelmeier

Tore: 1:0 Jan Schmidt (20.); 2:0 Thomas Pfüller (60.)

Schiedsrichter: Thomas Eßbach (Leipzig)

Zuschauer: 500

Gelbe Karte: Maik Faßl / -

Arbeitssieg ohne Glanz

Mit dem Nachholepunktspiel gegen Zeulenroda absolvierte Aue das dritte Heimspiel in Folge und wollte die gute Serie der letzten sechs Spiele (9:3 Punkte) fortsetzen. Ziel war natürlich ein erneuter Heimsieg, obgleich Vorsicht gegenüber den Gästen aus Thüringen geboten war. Die empfahlen sich immerhin mit einem Auswärtssieg in Weimar.

Von Beginn an war deutlich zu sehen, daß Zeulenroda seine Chance als Außenseiter suchte und mit einer offensiv orientierten Spielweise einen Punktgewinn anstrebte. Aue, bis auf die verletzten Barth und Böttger in Bestbesetzung, übernahm trotzdem die Initiative und erspielte sich bereits in der 2 Minute die erste klare Chance. Faßl spielte sich mit Färber im Doppelpaß durch die gegnerische Abwehr und scheiterte aussichtsreich am guten Gästetorwart Reichenbach. Auch zehn Minuten später blieb Zeulenrodas Torhüter Sieger, als er einen 16-Meter-Schuß von Möckel sicher parierte. Eine Minute danach verpaßte Jan Schmidt eine Eingabe von Pöhland, der sich bis zur Grundlinie durchgespielt hatte und gefährlich vor Zeulenrodas Tor flankte.

Doch auch die Gäste erspielten sich Chancen. Die aussichtsreichste hatten sie in der 16. Spielminute, als sich Wagner und Boncheriffi im Doppelpaß durch die Auer Abwehr mogelten und plötzlich Wagner allein vor Weißflog auftauchte. Doch in souveräner Manier konnte der Auer Torhüter klären. Bereits im Gegenzug hatte Jan Schmidt erneut eine gute Möglichkeit, den Führungstreffer zu erzielen, als sein Schuß von der Strafraumgrenze knapp das Gästetor verfehlte.

Den Zuschauern bot sich ein ansehenswertes Spiel mit beiderseitigen Chancen, obgleich aufgrund des tiefen Bodens spielerische Glanzpunkte fehlten. In der 20. Minute erzielte Jan Schmidt das 1:0 für Aue, als er nach schöner Vorarbeit von Pöhland dessen präzise Grundlinienflanke unbedrängt per Kopf verwandelte. Nach der wegen der höheren Chancenanteile verdienten Gastgeberführung erlangte Zeulenroda Feldausgeglichenheit und erspielte sich einige gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Erst scheiterte Wagner, der wiederum allein vor Weißflog in Ballbesitz kam, an der guten Fußabwehr des Auer Torwarts, und kurze Zeit später konnte Volker Schmidt eine scharfe Eingabe von Effenberger im letzten Moment zur Ecke klären. In der 31. Minute scheiterte Boncheriffi, der von Thielemann bis dahin völlig abgemeldet wurde, erneut am Auer Torhüter, der den Flachschuß reaktionsschnell zur Ecke lenkte. In dieser Phase, bis zum Halbzeitpfiff, waren die Gäste dem Ausgleich näher, als Aue einem weiteren Tor. Der Gastgeber hatte nur noch eine gute Chance, als der Mazedonier Gorazd Mihailov mit einem gefährlichen Heber den Zeulenrodaer Torwart ausspielte. Leider senkte sich der Ball knapp hinter das Gästegehäuse. Kurz vor Halbzeit hatte dann Riedel erneut eine große Möglichkeit zum Ausgleichstreffer für Zeulenroda, als er freistehend aus 18 Meter den Ball übers Tor schoß.

In der 60. Minute dann die Spielentscheidung. Wieder war es der agile Pöhland, der gefährlich von der Außenposition nach innen flankte. Nach Zwischenberührung durch Faßl gelangte der Ball zu Pfüller, der sofort scharf abzog. Sein halbhoher Ball schlug unhaltbar für Reichenbach zum 2:0 ein. Bei einem unglücklichen Zusammenprall beim Kopfballduell verletzte sich Thielemann und wurde mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Platz getragen. Das Spiel selbst verflachte nun. Eine sichere Auer Abwehr ließ Zeulenroda nicht mehr zum Zuge kommen. Jürgen Ullmann, Freie Presse, 01.04.1993