Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

UEFA Intertoto-Cup 1984/85

Spielbericht

Gruppe 2 - 5. Spieltag - Samstag, 28.07.1984 - 19:00

Aarhus GF - BSG Wismut Aue 2:1 (1:0)

Aarhus GF: Jörgen Hinge - Jesper Svenningsen, Bent Wachmann, John Stampe - Jan Hansen, Willy Scheepers, Jimmy Mörup (76. Per Andersen), Morten Donnerup (83. Henrik Mortensen) - Tommy Christensen, Björn Kristensen, Lars Lundkvist; Trainer: Jürgen Wähling

BSG Wismut Aue: Jörg Weißflog - Volker Schmidt, Ralf Kraft, Bernhard Konik - Steffen Lorenz, Steffen Krauß, Holger Erler (66. Thomas Teubner) - Wilfried Reypka (46. Uwe Bauer), Harald Mothes, Olaf Distelmeier, Jürgen Escher; Trainer: Hans-Ulrich Thomale

Tore: 1:0 Willy Scheepers (25.); 2:0 Lars Lundkvist (73.); 2:1 Olaf Distelmeier (75.)

Schiedsrichter: Peer Frickmann (Dänemark)

Zuschauer: 1500

Gelbe Karte: - / Bernhard Konik, Steffen Krauß (2.)

Wismut mit Startproblemen

Es mag am Wetter liegen, kann mit der ungewohnten Konstellation von gutem Bestehen in einem internationalen Wettbewerb und nicht minder intensiver Vorbereitung auf die neue Saison zusammenhängen, aber der Fakt läßt sich nicht leugnen und wird von den Verantwortlichen nicht verkannt; Die Wismut-EIf kommt derzeit nur schwer in Tritt, faßt erst richtig Fuß, wenn die Entscheidung meist schon gegen sie gefallen ist. Das war am Sonnabend nicht anders, als sie bei ihrem fünften IFC-Auftritt zum vierten Mal in Rückstand geriet (außer beim 0:0 in Ostrava) und dann - wie schon bei den Heimniederlagen gegen Lilleström (0:2) und Aarhus (1:2) - trotz Aufbietung aller Kräfte und einer in der Schlußphase recht ordentlichen spielerischen Leistung nicht mehr das Blatt wenden konnte.

Die Partie am Sonnabend war im Grunde genommen ein Abklatsch der neunzig Minuten 14 Tage zuvor. Es begann damit, daß die Erzgebirgler anfangs zu verhalten operierten, zu wenig Druck nach vorn entwickelten. Ehe sie sich anschickten, einigermaßen ins Spiel zu kommem lagen sie wieder im Rückstand. Und das durch einen dummen Patzer des sonst so zuverlässigen Auswahl- Schlußmanns Weißflog. "Der Ball setzte kurz vor mir noch einmal auf und rutschte mir über die Hände" sah der Wismut-Kapitän bei einem ziemlich harmlosen 20-m-FIachschuß von Schepers den Ball plötzlich hinter sich. Das nervte natürlich. "Nun waren wir wieder gezwungen, einem Rückstand hinterherzulaufen, wobei wir nach der Pause zusehends besser ins Spiel kamen", bemerkte Trainer Hans-Ulrich Thomale.

Im zweiten Absemitt streiften die Gäste endlich die anfängliche Scheu und Reserviertheit ab, legten sie sich ausnahmslos mit großem Engagement ins Zeug und erspielten sich einige Einschußmöglichkeiten. Ehe aber eine genutzt werden konnte (Kraft, Schmidt, Krauß), stand es wie in Aue durch die selben Torschützen 0:2. Um die weitere Parallelität der Ereignisse zu wahren, gelang kurz darauf durch einen überlegten Abschluß von Distelmeier der Anschlußtreffer, boten sich weitere Möglichkeiten (Bauer, Teubner), blieb es aber beim 1:2 und beim Lob des AGF-Trainers Jürgen Wähling ("Wir haben wieder glücklich gewonnen, denn Wismut hat in der zweiten Halbzeit stark gespielt, da sind wir kaum aus der eigenen Hälfte herausgekommen"). Das ist auf die Dauer ein schwach Trost für die Lila-Weißen. Sie müssen sich im Hinblick auf die neue Saison schon einige ernsthafte Gedanken machen und Anstrengungen unternehmen, damit die Post etwas früher abgeht und sie nicht erst an den Tisch kommen, wenn andere mit dem Esen fertig sind. Manfred Binkowski, Fuwo, 31.07.1984