Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

UEFA Intertoto-Cup 1984/85

Spielbericht

Gruppe 2 - 1. Spieltag - Samstag, 30.06.1984 - 17:00

BSG Wismut Aue - Lilleström SK 0:2 (0:1)

BSG Wismut Aue: Ulrich Ebert - Volker Schmidt, Ralf Kraft (46. Wilfried Reypka), Bernhard Konik, Thomas Teubner (70. Rainer Kunde) - Steffen Krauß, Holger Erler, Uwe Bauer - Harald Mothes, Olaf Distelmeier, Jürgen Escher; Trainer: Hans-Ulrich Thomale

Lilleström SK: Arne Amundsen - Baard Bjerkeland, Tor Inge Smedas, Ole Dyrstad, Georg Hammer - Tom Sundby, Arne Erlandsen - Rune Richardsen, Lasse Opseth, Joar Vaadal (63. Lars Falao) - André Krogsaeter; Trainer: Bill Foulkes

Tore: 0:1 Tom Sundby (21.); 0:2 André Krogsaeter (84.)

Schiedsrichter: Adolf Prokop (Erfurt)

Zuschauer: 7000

Gast flüssiger, gelöster

"Es fiel uns schwer, auf Anhieb den Rhythmus zu finden", gestand Wismuts Außenverteidiger Bernhard Konik nach dem Schlußpfiff dieser von einigen wolkenbruchartigen Regenfällen begleiteten Partie. Keine Frage: Gegen den derzeit im Punktspielbetrieb stehenden Tabellenführer der höchsten norwegischen Spielklasse durfte, wie es Aues Trainer Hans-Ulrich Thomale schon vorher andeutete, hinsichtlich Harmonie und Spielsicherheit von der eigenen Elf bestenfalls Durchschnittskost erwartet werden. "Zusätzlich bestärkt durch den in der Vorwoche erkämpften ersten Platz wollen wir hier locker und gelöst auftrumpfen", so Lilleströms englischer Trainer und Ex-Internationaler Bill Foulkes, den man vom Namen her aus der Zeit der glorreichen Manchester United unter ihrem Trainer Matt Busby hier und da sicherlich noch in bester Erinnerung hat. Daß er sich dabei auf eine spieltechnisch veranlagte, zudem konditionell in bester Verfassung aufspielende Formation stützen konnte, wurde schnell ersichtlich. In der Raumaufteilung des Mittelfeldes bewiesen dabei vor allem Auswahlspieler A. Erlandsen, der quicklebendige Rickardsen und der wuchtig aus der Tiefe vorstoßende Torschütze Lundby (Schrägschuß zum Führungstor) erstaunliche Qualitäten. Zwischen ihnen und den beiden wendigen Sturmspitzen Vaadal und Krogsäter stimmte im Offensivkonzept eigentlich alles. Bill Foulkes registrierte es später mit Zufriedenheit: " Unsere Vorteile bei Ballbesitz waren unverkennbar."

Anlaufschwierigkeiten zogen sich bei den Erzgebirglern hingegen bis weit in die 2. Halbzeit hinein. So lagen am Ende folgerichtig auch alle Chancenvorteile .auf seiten der zugleich auch couragiert wirkenden Gäste, die in ihrer stärksten Phase unmittelbar nach dem 1:0 drei, vier weitere gute Einschußmöglichkeiten vor ihren Füßen hatten. Ähnliche Zielstrebigkeit zu erreichen, gelang Wismut bei allem Fleiß (Erler, Escher) aufgrund ungenügender gedanklicher und damit auch spielerischer Abstimmung nicht. Um die stabile Deckung Lilleströms zu erschüttern, die beiden Zentralverteidiger Drystad und Bjerkeland auszuschalten, hätten insbesondere Distelmeier und Mothes spritziger, dynamischer reagieren müssen.

Ausgleichshoffnungen keimten nur kurze Zeit und wurden vollends zerstört, als der völlig frei- gespielte Krogsäter die Chance zum 2:0 überlegt nutzte. "Die nach und nach erst anzustrebende Harmonie vermochte diesmal jedoch noch niemand herbeizuführen", so Wismut-Trainer Thomale. Dieter Buchspieß, Fuwo, 03.07.1984