Am 5. März 1961, begann für den SC Wismut Karl-Marx-Stadt die längste Saison aller Zeiten. 39 Meisterschaftsspiele in einer Saison, in 15 Monaten, bleiben bis heute Vereinsrekord. Nachdem in den Jahren von 1955 bis 1960 das Spieljahr im DDR-Fußball mit dem Kalenderjahr identisch gewesen war, beschlossen die Funktionäre des DFV für 1961, den Spielrhythmus wieder auf das alte Herbst/Frühjahr System umzustellen.

Punktabzug für Wismut nach Ende der Saison. Quelle: Fuwo 25/1962
Man hatte die Spielzeit analog dem Kalenderjahr ursprünglich von der Sowjetunion übernommen, wo diese witterungsbedingt aufgrund der strengen Winter notwendig war. Da in der DDR jedoch andere Gegebenheiten herrschten und der Spielplan nicht mit dem Herbst-Frühjahr-Rhythmus der Europapokal-Wettbewerbe übereinstimmte, revidierte man schließlich die Entscheidung. Dies galt übrigens neben der DDR-Oberliga auch für die I. und II. DDR-Liga. Wegen der längeren Spielzeit wurden die Punktspiele in drei Serien (Frühjahr 1961, Herbst 1961 und Frühjahr 1962 durchgeführt, auch weil von einer erneuten Übergangsrunde wie 1955 ohne Auf- und Abstieg, Abstand genommen wurde. Der Fußballmeister und die Absteiger wurden damit erst nach 39 Spieltagen, also im Frühsommer 1962, ermittelt sein. Nach eingehenden Diskussion im Spielausschuß und im Präsidium des DFV wurde beschlossen daß die Oberligamannschatten je 13 Heimspiele, 13 Spiele auf Gegners Platz und 13 Begegnungen auf neutralen Plätzen auszutragen haben. Von diesen neutralen Spielen entfallen 5 auf die erste und je 4 auf die zweite und dritte Serie. Eine andere Aufschlüsselung dieser „neutralen Spiele" auf die drei Serien war kaum vertretbar. Als neutrale Austragungsorte dienten überwiegend Spielstätten in den Schwerpunkten der Industrie und Landwirtschaft in kleineren, nicht in der ersten Liga vertretenen Städten.
weiterlesen