Spielbericht
5. Spieltag, 20.08.2022
1. FC Saarbrücken vs. FC Erzgebirge Aue 0-0

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Ludwigsparkstadion Saarbrücken, Sonnabend 20. August 2022
(Kick off 14.00 Uhr)


Aue holt wichtigen Punkt in Saarbrücken


Der "Neuanfang" ist gemacht. Beim 1. FC Saarbrücken zeigten die Veilchen ein ganz anderes Gesicht und erkämpften ein 0-0. Die Mannschaft von Timo Rost hat bewiesen, dass sie auch einem Favoriten Paroli bieten kann. Nach der Gegentorflut genoss für Aue vor allem eine sichere Abwehr höchste Priorität. Bei den wenigen Saarbrücker Chancen stand die neuformierte Verteidigung sicher. In der Offensive konnte Aue dagegen kaum oder nur wenige Akzente setzen. Aues Innenverteidiger Alexander Sorge nach dem Spiel: „Wir haben eine Reaktion gezeigt und sind zufrieden das wir zum erstenmal die Null gehalten haben.“
Nach dem Debakel gegen Wehen Wiesbaden hatte Aues Trainer Timo Rost großen Rotationsbedarf und wechselte gleich sieben Mal. In der Abwehr brachte er Burger, Sorge und Barylla. Zudem begannen Thiel, Gorzel, Jastremski und Tashchy. Die Gäste waren gut eingestellt und ließen die Gastgeber kaum zur Entfaltung kommen. Wie erwartet gaben die Saarbrücker das Anfangstempo vor, so richtig torgefährlich wurden sie aber nicht. Das lag auch an den Auern, die sich gut auf die FCS-Angreifer Rabihic und Günther-Schmidt eingestellt hatten. Was auf das Tor kam, wurde sicher abgeräumt. Zudem war FCE-Keeper Klewin stets ein sicherer Rückhalt. Beim Versuch von Neudecker (4.) war der Auer Torwart auf dem Posten. Richtiges Glück hatten die Veilchen allerdings in der 16. Minute, als es nach einem klaren Handspiel von Sorge im Strafraum keinen Elfmeter gab. Die Pfeife des Unparteiischen Robin Braun blieb still - ganz zum Missfallen der Saarländer. Sorge zu der Szene: "Ich wollte den Ball nicht mit dem Arm abwehren und gehe auch nicht aktiv dahin. Außerdem sieht man, dass der Arm locker ist und der Ball einfach nur runterfällt. Für mich ist das eine vertretbare Entscheidung."
Danach blieb die Partie weiterhin ohne nennenswerte Offensivaktionen, einzig Rabihic setzte den Ball nach einer Flanke von Neudecker per Kopf über den Kasten (27.). Die Gäste befreiten sich aber immer wieder geschickt und hätten sogar nach 34 Minuten in Führung gehen können. Jastremski lief auf und davon, war dann aber nicht abgezockt genug, auch weil ihn der Ball zu weit vom Fuß springt und scheiterte am aufmerksamen Saarbrücker Batz der per Fußparade klärt. Die Gastgeber strahlten weiterhin kaum Gefahr aus, dafür hatte Aue in der Nachspielzeit noch einen auf Lager. Bei einem Freistoß von Stefaniak musste Batz sein ganzes Können aufbieten und verhinderte mit einem starken Reflex den 0-1 Rückstand.

Nach der Pause standen die Auer etwas tiefer als in Halbzeit eins, versuchten aber mit weiten Pässen in die Spitze, die Saarländer zu verunsichern. Vieles blieb auf beiden Seite nur Stückwerk. Doch wichtig war für Aue, das sie defensiv stabil standen. Saarbrücken blieb vorne zu harmlos. So war es bezeichnend, dass der eingewechselte Jacob in der 77. Minute den ersten Abschluss nach Wiederanpfiff für die Gastgeber verzeichnen konnte. Die Hausherren kamen einfach mit der robusten, aber zumeist fairen Spielweise der Gäste nicht zurecht. Aue wurde im weiteren Verlauf immer mutiger und schnupperte in der 62. Minute sogar an der Führung aber Tashchy trifft aus spitzem Winkel aber nur das rechte Außennetz. Besser war dann später ein Schuss aus der Drehung vom eingewechselten Besong (73.) der jedoch nur haarscharf rechts vorbei ging. In der Schlussphase drängten die Veilchen weiter nach vorn und hatten durch Nazarov (86./88.) noch zwei gute Möglichkeiten. So blieb die Partie bis zum Abpfiff ohne Tore. Der 1. FC Saarbrücken stellte mit dem fünften Zu-Null-Spiel einen neuen Drittliga-Rekord auf. (Burg)

Gästeblock in Saarbrücken. Foto: twitter


Trainerstimmen
Timo Rost (Aue): Es was war für uns wichtig das wir dagegen halten und wir auch defensiv kompakter stehen als letzte Woche. Wenn wir in der 2. Halbzeit den einen oder anderen Konter noch zielstrebiger ausspielen, kannst du hier gewinnen. Deswegen nehmen wir den Punkt heute mit. Für mich war entscheidend das die Mannschaft ein ganz anderes Gesicht zeigt und das hat sie gemacht.“

Uwe Koschinat (Saarbrücken): „Das Spiel war heute nicht ohne Risko. Die zwei klaren Gelegenheiten waren eher auf Seiten der Auer. In der 1. Halbzeit hatten wir uns zu Beginn überhaupt nicht schwergetan mit einer sehr guten Spielanlage und haben uns gute Möglichkeiten bis zum Strafraum herausgespielt. Dann hat aber jegliche Zielstrebigkeit gefehlt das auch tatsächlich in den Sechszehner zu bringen. In der 2. Halbzeit ist uns diese spielerische Leichtigkeit komplett abhanden gekommen. Wir mußten sehr, sehr viel wechseln. Zum Ende war es nur der Versuch mit der Brechstange und mit Hilfe der eigenen Fans. Aue hat unheimlich stark verteidigt aber sehr wenig selbst zum Spiel beizutragen.“

Saarbrücken: Batz - Thoelke, Uaferro (46. Zellner), Cuni - Frantz (54. Becker), Jänicke (63. Jacob), Krätschmer - Kerber, Neudecker - Rabihic (63. Grimaldi), Günther-Schmidt (73. Schwede)

Aue (Weiß/Weiß/Weiß): Klewin - Barylla, Nkansah, Sorge, Burger - Gorzel (70. Nazarov), Schreck, Thiel (59. Rosenlöcher), Stefaniak (64. Knezevic) - Tashchy (70. Huth), Jastremski (70. Besong)

Schiedsrichter: Dr. Robin Braun (Wuppertal)

Zuschauer: 9.458 (davon 270 Auer Fans)

Reservebank Aue: Sedlak - Schikora, Majetschak, Taffertshofer

Gelbe Karten: Neudecker (14.), Kerber (38.), Cuni (81.) / Thiel (22.), Burger (82.), Klewin (83.), Nazarov (90. + 2)