Spielbericht
DFB-Pokal 2. Runde, 30.10.2019
Fortuna Düsseldorf vs. FC Erzgebirge Aue 2-1

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Merkur Spiel-Arena Düsseldorf, Mittwoch 30. Oktober 2019
(Kick off 20:45 Uhr)


Aue scheidet aus dem DFB-Pokal aus


Der FC Erzgebirge Aue ist knapp an der Pokalüberraschung vorbeigeschrammt. Beim Bundesliga-14. Fortuna Düsseldorf mussten sich die Veilchen am Mittwochabend in der zweiten Runde des DFB-Pokals trotz einer Führung am Ende mit 1-2 geschlagen geben. Somit blieb es bei der 20. DFB-Pokalteilnahme bei nur einem Achtelfinaleinzug im Jahre 2015. Aues Trainer Dirk Schuster nahm zwei Veränderungen in der Startelf vor. Louis Samson und Florian Krüger liefen von Beginn an auf, dafür saßen Jan Hochscheidt und Tom Baumgart erst einmal draußen. Für Samson ist es gar der allererste Pflichtspieleinsatz der Saison 2019/20.
Gleich nach 53 Sekunden gab es die Riesenchance zur Gästeführung. Fortuna Abwehrspieler Hoffmann versprang ein Ball und so kam Krüger nach Doppelpaß mit Testroet in Position. Der Auer Außenbahnspieler verzog aber aus spitzem Winkel über den Kasten. Danach bekam der Bundesligist die Partie langsam in den Griff und erarbeitete sich ein optisches Ãœbergewicht. Aus dem Spiel heraus ging allerdings wenig Richtung Tor von Männel. Der Auer Kapitän war auch bei einem schlitzohrig getretenen Freistoß aufs kurze Eck von Thommy auf dem Posten (9.). Die Gäste warteten erst einmal ab und versuchten dann durch schnelles Umschaltspiel in gefährliche Situationen zu kommen. Und das klappte gleich im zweiten Versuch. Fandrich bediente aus dem Mittelfeld Nazarov, dessen direkte Hereingabe Fortuna-Schlußmann Kastenmeier gerade noch abwehren konnte. Entscheidend genug allerdings nicht und so traf Krüger am langen Pfosten zum 0-1 (12.). Die Fortuna wirkte danach verunsichert. Einen weiteren Konter der Gäste schloss Kempe aus 20 Metern ab, der Versuch ging rechts am Tor vorbei (16.). Als dann Adams den Ball auf der linken Abwehrseite gegen Rizzuto verlor lag das 0-2 in der Luft, doch Hoffmann konnte den Schuß von Testroet kurz vor der Linie mit dem Kopf klären (20.). Riesenglück für die Fortuna! Und der FC Erzgebirge bleibt gefährlich. Nachdem sich Gießelmann bei Rizzuto aufstützte, drischt Nazarov einen Freistoß aus gut 35 Metern in den Düsseldorfer Strafraum. Mihojevićs Kopfball (29.) aus ca. sechs Metern geht nur knapp über die Latte hinweg. Nach einer halben Stunde sind die Veilchen dem 2-0 bei ihren stets gefährlichen Kontern näher als der Bundesligist dem Ausgleich. Das Defensivkonzept der Gäste lässt fast nichts zu.
Als alle schon mit dem Halbzeitpfiff rechnete, ertönte auch ein Pfiff, allerdings bedeutete dieser Elfmeter für Düsseldorf. Thommy war im Laufduell gegen Gonther zu Fall gekommen. Der Auer Abwehrspieler hatte den Laufweg des Düsseldorfers leicht gekreuzt - Schiedsrichter Tobias Reichel erkannte einen Kontakt und zeigte auf den Punkt. Der bis dahin nahezu unsichtbare Hennings trat an und verwandelte sicher zum 1-1 Pausenstand (45.). In jedem Falle hätte der Schieri den Elfmeter von Hennings wiederholen lassen müssen, weil jede Menge Fortuna-Spieler schon vor der Ausführung in den Strafraum gesprintet waren.

Im zweiten Abschnitt kam das Team von Friedhelm Funkel deutlich aktiver aus der Kabine und hatte durch Hennings die erste dicke Chance zur Führung. Nachdem Männel in höchster Not aus dem Kasten eilte und in bester Oliver-Kahn-Manier den Ball wegköpfte, schnappte sich Hennings im Mittelkreis den Ball und schloss sofort volley ab. Das Spielgerät rauschte nur wenige Zentimeter über die Querlatte und traf die Stange für die Netzhalterung (56.). Fortuna war von nun an klarer Herr im Hause – weiterhin aber ohne Torchancen am Stück herauszuspielen. In der Folge entwickelte sich zwar ein lebhaftes, aber ein Spiel mit wenigen Chancen.
Aue kam erst nach einer Stunde gefährlich vor das Tor der Hausherren. Fandrich packt einen Distanzschuss mit links von der Strafraumgrenze aus. Kastenmeier kann den Flachschuss gerade noch rechtzeitig festmachen, ehe eine Nachschussgelegenheit entsteht. Wenig später mußte sich Männel auf der Gegenseite schon mächtig strecken um einen klasse Distanzschuss von Thommy, zu entschärfen (65.). Zehn Minuten später drehte Düsseldorf die Partie: Kownacki verlängerte eine Ecke per Kopf. Mihojevics Klärungsversuch per Kopf landete genau von den Füßen von Adams, der sich bedankte und zur Führung für den Bundesligisten traf (75.). Bitter für Männel das er den Schuß spät sieht und das Riese noch diesen abfälscht. In den Schlussminuten ergaben sich vermehrt Chancen für die Fortuna zur Entscheidung. Doch entweder wurden sie unsauber zu Ende gespielt, oder die Versuche von Gießelmann (83.) und Ampomah (87.) gingen knapp am Tor vorbei. Dennoch reichte es zum knappen Düsseldorfer Sieg.

„Mir ging es heute Abend nur um das Weiterkommen. Das habe ich der Mannschaft auch gesagt. Deshalb bin ich einverstanden mit der Leistung“, sagte Fortunas Trainer Friedhelm Funkel. (Burg)

Trainerstimmen
Dirk Schuster (Aue): "Wir haben einen guten Pokalfight hingelegt und taktisch diszipliniert verteidigt. Wir hatten, abgesehen vom Elfmeter kurz vor der Pause, zur Halbzeit ein Chancenverhältnis von 3-0 für uns. Wir hätten also vor dem 1-1 schon das zweite und dritte Tor machen können. Im ersten Durchgang haben wir die Fortuna immer wieder gezwungen, in die Breite zu spielen, so kam sie nur ungefährlich vors Tor. Uns war aber klar, dass die Düsseldorfer in der zweiten Hälfte den Druck erhöhen würden. Trotzdem haben wir sie gut vom Tor weggehalten. Durch einen abgefälschten Schuss bekommen wir dann das zweite Gegentor. Das ärgert mich, weil wir ein ordentliches Auswärtsspiel gemacht haben. Mit ein wenig mehr Spielglück hätten wir die Sensation schaffen können.

Friedhelm Funkel (Düsseldorf): "Wir haben uns in der ersten Halbzeit sehr schwergetan. Aue hat es taktisch gut gemacht und so gespielt, wie wir es auch gegen bessere Gegner versuchen: Tief stehen und Nadelstiche setzen. In der zweiten Halbzeit haben wir einen weiteren Stürmer gebracht, danach hat es besser geklappt und wir haben mehr Druck auf Aue ausgeübt. 'Flo' Kastenmeier musste in der zweiten Hälfte keinen Ball mehr halten und vorne sind wir durch Kasim Adams in Führung gegangen. Wir haben 2-1 gewonnen, und das ist das Einzige, was im Pokal zählt."

Düsseldorf: Kastenmeier – Mat. Zimmermann, A. Hoffmann, Adams Nuhu, Gießelmann – Sobottka (77. Bodzek), O. Fink (46. Ampomah), Morales – Thommy (84. J. Zimmer), Hennings, Kownacki

Aue (Lila/Lila/Lila): Männel – Rizzuto, Mihojevic, Gonther, D. Kempe – Riese (83. Daferner), Fandrich – Krüger, Nazarov (76. Hochscheidt), Samson – Testroet (59. Zulechner)

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)

Zuschauer: 20.142 (davon 700 Auer Fans)

Tore: 0-1 Krüger (12.), 1-1 Hennings (45./Foulelfmeter), 2-1 Adams Nuhu (75.)

Reservebank Aue: Jendrusch - Wydra, Baumgart, Ciftci, Sessa, Strauß

Gelbe Karten: Gießelmann (34.), Sobottka (50.) / Samson (81.)