Spielbericht
7. Spieltag, 22.09.2019
Hamburger SV vs. FC Erzgebirge Aue 4-0

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Volksparkstadion Hamburg, Sonntag 22. September 2019
(Kick off 13:30 Uhr)


Aue geht in Hamburg unter


Der FC Erzgebirge musste in der 2. Fußball-Bundesliga beim Hamburger SV eine 0-4 Niederlage hinnehmen. Die Gäste bekamen dabei ihre Grenzen aufgezeigt, vom angekündigten Mut im Volksparkstadion war bei den Veilchen nichts zu sehen. Mittelfeldspieler Fandrich: „Ein Spiel was man gerne vergißt“, und Innenverteidiger Gonther: „Die Hamburger waren uns in allen Belangen überlegen. Eine verdiente Niederlage“ Vom Anpfiff an trat der HSV zielstrebig und effektiv auf, wählte mit hohen Zuspielen über die Abwehrkette zudem das richtige Mittel, um die Gäste in große Schwierigkeiten zu bringen.
Ein solcher Spielzug führte zur ersten Annäherung, doch Hinterseer verpasste Hunts Querpass von der Grundlinie um einen Schritt (3.). Aue versuchte danach offensiv mitzuspielen. Ein geblockter Schußversuch von Fandrich (12.) und ein Eckball, geschlagen von Hochscheidt (16.), waren die Ausbeute. Das Hecking-Team blieb dominant und ging eine Viertelstunde später in Führung. Vagnoman kurvte auf der rechten Angriffsseite nach

einem simplen Einwurf nach innen – gleich vier Veilchen ließen ihn gewähren – und zog trocken 18m vor dem Tor ab. Dabei hatten die Gäste doppeltes Pech. Den nicht allzu scharfen Schuss fälschte Mihojevic mit dem Rücken ab. Und dass der im Abseits stehende Harnik FCE-Keeper Männel vor der Nase herumsprang, ließ Referee Tobias Reichel trotz heftiger Proteste durchgehen. „Ich habe erst auf der Anzeigetafel bei der Tor Wiederholung gesehen, dass derjenige, der mir die Sicht versperrt hat, ein Hamburger war. Das war eine eindeutige Abseitsstellung“, schilderte Männel die Szene zum 1-0. Die Veilchen versuchten nach dem Rückstand, eine schnelle Antwort zu geben. Daferner (23.) fand mit einem Kopfball, nach schöner Vorarbeit von Testroet, jedoch in HSV-Schlußmann Heuer Fernandes seinen Meister.
Danach ging bei den Gästen offensiv so gut wie nichts mehr. Der HSV zeigte dagegen wie es geht. Ein langer Ball von van Drongelen hebelte die komplette Auer Abwehr aus. Harnik legte den Ball direkt quer zu Hinterseer, der ohne Mühe völlig freistehend vor Männel zum 2-0 einschieben konnte (32.). Danach passierte bis zum Wechsel nicht mehr viel, sieht man mal vom Heber aus der eigenen Spielhälfte von van Drongelen (45. +1) ab. Männel holte sich den Ball mit der Brust runter.

Zum Wiederanpfiff nahm FCE-Trainer Schuster einen Wechsel vor: Daferner blieb in der Kabine, für ihn kam Nazarov. Die Gäste hatten sich in der Kabine noch einmal eingeschworen, doch das 3-0 in der 47. Minute kam einer Vorentscheidung gleich. Der 20-jährige Niederländer van Drongelen schlug erneut seelenruhig einen langen Ball aus der eigenen Hälfte auf die rechte Seite. Harnik lief Kusic einfach davon, der zudem zu weit weg vom Man stand. Mit einem trockenen Schuß unters Gebälk sorgte er für klare Verhältnisse. Schuster holte drei Minuten später Kusic für Strauß vorm Feld. Danach war Aue etwas mehr drin im Spiel und war bemüht jedoch ohne jegliche Durchschlagskraft. Der HSV blieb mit der 3-0 Führung im Rücken gelassen. Dessen Kapitän Hunt erhöhte nach einem Zusammenspiel mit Samperio auf 4-0 (62.). Strauß versuchte die Eingabe noch wegzuschlagen doch schoß nur Hunt an, der den Abpraller elegant einschob. Männel konnte einem spätestens da schon leidtun. Das Auer-Urgestein verhinderte in seinem 372. Pflichtspiel gegen Hunt mit einem Klasse Fußrefelx den nächsten Einschlag (71,), allerdings hatte er die Chance durch einen Fehlpass auf Kittel auch erst ermöglicht. Danach hatte der HSV erst recht alles im Griff. Hunt (76.) hatte im Zusammenspiel mit Kittel eine weitere Möglichkeit, doch jagte er den Ball übers Tor.
Zum Ende hin plätscherte das Spiel vor sich hin. Krüger (84./Dribbling) und Strauß (84./Schuß vorbei) probieren noch was – aber ohne Erfolg. (Burg)


Trainerstimmen
Dirk Schuster (Aue): "Wir hatten uns schon was ausgerechnet hier. Aber es war auch klar das dann hier alles klappen muß. Mit dem 0-3 war das Spiel dann eigentlich gelaufen. Wenn Du in der 47. den Nackenschlag bekommst, ist es sehr schwierig, da noch einmal zurückzukommen. Denke das alle begriffen haben, das die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Auch haben wir uns in einigen Situationen komisch angestellt.“
Dirk Bremser (Co-Trainer HSV, in Vertretung von Dieter Hecking): "Für uns war es sehr wichtig, dass wir nach der Stadtderby-Niederlage als Mannschaft die richtige Antwort geben, auch für das Umfeld und die Fans. In den ersten Minuten haben wir nach Sicherheit gesucht, die wir dann aber auch schnell gefunden haben. Spätestens nach dem 1-0 hat es die Mannschaft sehr gut gemacht. Wir haben geduldig gespielt und sind immer wieder in den Rücken der Abwehr gekommen. Insgesamt war nach dem 3-0 der Deckel drauf. Es ist nicht selbstverständlich, dass man gegen Erzgebirge Aue so souverän auftritt. Dieses Level müssen wir jede Woche neu nachweisen."

HSV: Heuer Fernandes - Vagnoman, Jung, van Drongelen, Leibold - Fein - Dudziak (72. Amaechi), Hunt - Harnik (60. Samperio), Hinterseer (81. Wood), Kittel

Aue (Lila/Lila/Weiß): Männel - Kalig, Gonther, Mihojevic, Kusic (50. Strauß) - Baumgart, Riese, Fandrich, Hochscheidt - Daferner (46. Nazarov), Testroet (78. Krüger)

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)

Zuschauer: 44.021 (davon 1.070 Auer Fans)

Tore: 1-0 Vagnoman (18.), 2-0 Hinterseer (32.), 3-0 Harnik (47.), 4-0 Hunt (62.)

Reservebank Aue: Jendrusch – Samson, Zulechner, Sessa, Wydra, Kupusovic

Gelbe Karten: van Drongelen (70.) / Daferner (37.), Fandrich (66.), Strauß (75.)