Spielbericht
33. Spieltag, 12.05.2019
FC Erzgebirge Aue vs. SpVgg Greuther Fürth 1-1

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 12. Mai 2019
(Kick off 15:30 Uhr)


Aue mit Remis beim letzten Heimauftritt


Im letzten Heimspiel der Saison trennten sich Aue und die SpVgg Greuther Fürth 1-1 und verabschiedete sich von ihrer treuen Fangemeinde. Erstmals seit der Saison 2010/11 passierten wieder einmal mehr wie 170.000 Zuschauer die Stadiontore zu den 17 Ligaspielen. Alleine in acht! Heimspielen gab es eine fünfstellige Zuschauerzahl. Die Veilchen erreichten die 40-Punktemarke und das Kleeblatt holte den einen Punkt der ihnen noch zum endgültigen Klassenerhalt fehlte. Beim Abpfiff der Partie um 17.20 Uhr konnten beide Teams jubeln. Letztmalig war es in der 2. Bundesliga 2013/14 so entspannt und der Klassenerhalt vorzeitig zugunsten der Veilchen geklärt.

Drei Änderungen in der Startformation hatte FCE-Trainer Meyer im Vergleich zum Spiel in Regensburg vorgenommen. An Stelle von Breitkreuz verteidigte Kral, für Iyoha stürmte Elfmeterheld Nazarov. Und im Tor stand anstatt des verletzten Martin Männel Robert Jendrusch. Der 22-Jährige absolvierte sein insgesamt sechstes Pflichtspiel für die Veilchen. Im ersten Durchgang übernahmen die Veilchen zunächst die Kontrolle und legten ein hohes Tempo an den Tag. Fürth wirkte überrumpelt und geriet durch Hochscheidt früh in Bedrängnis (2.). Doch die Gäste fanden langsam ins Spiel und näherten sich dem gegnerischen Tor an: Erst traf Atanga nur das linke Außennetz (6.), dann scheiterte Redondo an der Auer Abwehr (9.). Sieben Minuten später sorgte Green für die Führung der Fürther: Sauer überwand Rizzuto auf der rechten Außenbahn mit zwei Übersteigern und flankte punktgenau auf Greens Kopf, der dann aus 6 Metern wuchtig zum 0-1 einköpfte (16.). Baumgart wollte noch zu Hilfe eilen, aber keine Chance. Jendrusch war da, der insgesamt solide hielt, freilich machtlos. Der FCE fand jedoch eine schnelle Antwort. Riese schlug unmittelbar vor der Mittellinie einen hohen Ball auf Hochscheidt. Der holte sich den Ball technisch gekonnt runter lief bis zur Strafraumgrenze und schlenzte die Kugel mit großer Übersicht neben den linken Pfosten ins Fürther Tor. Es was der achte Treffer von Aues Nummer sieben. Dass Hochscheidt bei Rieses Zuspiel knapp im Abseits gestanden hatte, ging dem Schiedsrichtergespann durch. „Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift“, erklärte Hochscheidt nach dem Spiel mit einem Grinsen. „Ich habe schon gesehen, dass es knapp ist. Aber die Fahne blieb unten.“ Danach war die Spielfreude bei Aue nicht zu übersehen. Zwei schöne direkt Kombinationen können Testroet (25.) und Fandrich (39.) jeweils nicht veredeln. Ansonsten gehen beide bis zum Seitenwechsel kein volles Risiko. Die Gäste verweisen zur Halbzeit ein Plus im Eckenkonto: 2-5.

Der zweite Durchgang war dann nicht mehr so interessant. Krüger kam für den gelb-rot gefährdeten Baumgart und dann mußte wenig später auch Kral (50.) verletzt runter. Für ihn kam Kusic, der seine Sperre abgesessen hatte. Im Laufe der Spielzeit verflachte die Partie immer mehr. Die Stimmung war aber prächtig. Die Zuschauer unterhielten sich mit La-Ola. Die Gäste aus Fürth waren zu Beginn der zweiten Hälfte bemüht, mehr im Spiel nach vorne zu zeigen. Redondo (58.) verpaßte eine Sauer-Flanke mit dem Kopf, Green (62.) schoß rechts vorbei, Reese (66.) aus der Drehung – vorbei und beim Schuß auf die kurze Ecke von Ideguchi (68.) war Jendrusch aufmerksam. Aues Trainer Meyer brachte dann wie angekündigt in der 71. Minute Mario Kvesic, der sich mit seinen 99. und letzten Pflichtspiel im Veilchen-Trikot nach vier Jahren aus Aue verabschiedete. Mit einem Freistoß (77.) aus 25m, den der Fürther-Schlussmann Burchert erst im nachfassen sicher hatte, läutete er auch gleich die Schlußphase ein. Auf der einen Seite versuchte es Testroet per Fallrückzieher (78.) bei dem er Szenenapplaus erhielt und auf der anderen Seite verfehlte Reese mit einem gefährlichen Schrägschuß nur ganz knapp den Kasten (85.). Es blieb bei einem leistungsgerechten 1-1. Beim Schlußpfiff umarmten sich die Fürther und feierten ihren Klassenerhalt. Das Duell gegen das Kleeblatt bleibt auch nächste Saison fest im Spielplan verankert. Gegen keinen anderen Verein aus den alten Bundesländern, wie Fürth, haben die Veilchen mittlerweile mehr Punktspiele in der 2. Bundesliga absolviert. (Burg)

Pressekonferenz in Aue. Foto: Burg

Trainerstimmern
Stefan Leitl (Fürth): "Riesen Erleichterung, dass wir den letzten Punkt geholt haben. Wenn man den Spielverlauf sieht, war es auch ein verdienter Punktgewinn. Die Mannschaft hat das taktische Konzept gut umgesetzt. Wir sind nicht so hoch angelaufen, wir wollten die Defensive stärken. Ich glaube, dass uns das in der Situation auch gut getan hat. Wir gehen dann auch verdient in Führung, und kriegen ein Tor aus einer Abseitssituation. Man hat danach gesehen, dass die Mannschaft nicht so voller Selbstvertrauen ist. Aber wir haben es seriös zu Ende gespielt und den Punkt absolut verdient. Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben am vorletzten Spieltag die Klasse gehalten und freuen uns das wir nächstes Jahr wieder in Aue spielen dürfen."

Daniel Meyer (Aue): "Wir haben uns schon noch mal unter Druck gesetzt. In der ersten Halbzeit war es okay, wir hatten ein paar gute Tormöglichkeiten und haben auch auf den Rückstand sehr gut reagiert. In der zweiten Halbzeit war es mir zu wenig, da ich den Anspruch habe, so ein Spiel für mich zu entscheiden. Ich will aber das große Ganze nicht kleinreden. Kompliment an die Fans, denn das war heute noch einmal großartig.“

Aue (Lila/Lila/Lila): Jendrusch - Kalig, Wydra, Kral (51. Kusic) - Baumgart (46. Krüger), Fandrich, Riese, Rizzuto - Hochscheidt – Testroet, Nazarov (71. Kvesic)

Fürth: Burchert - Sauer, Magyar, Caligiuri, Wittek - Green, Seguin, Ideguchi (84. Jaeckel) - Atanga (71. Raum), Reese (89. Maloca), Redondo

Schiedsrichter: Florian Heft (Neuenkirchen)

Tore: 0-1 Green (16.), 1-1 Hochscheidt (20.)

Zuschauer: 13.600

Reservebank Aue: Haas – Iyoha, Samson, Strauß

Gelbe Karten: Baumgart (19.), Kvesic (73.) / Ideguchi (40.)