Spielbericht
29. Spieltag, 12.04.2019
FC Erzgebirge Aue vs. 1. FC Heidenheim 0-1

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Erzgebirgsstadion Aue, Freitag 12. April 2019
(Kick off 18:30 Uhr)


Aue mit 4. Niederlage in Folge


Mit 0-1 kassierten die Veilchen am Freitagabend ihre breits schon sechste Saison-Heimniederlage. Gleichzeitig war es auch die vierte Niederlage in Folge. Dazu gelang erstmalig innerhalb einer Zweitligasaison nicht ein Spiel an einem Freitag zu gewinnen. Gegen Heidenheim war es das sechste und letzte in der Saison 2018/19. Ernüchternde Bilanz: 0 Siege/2 Remis/4 Niederlagen. Keine Frage schwere Zeiten für alle Fans und Symphatisanten des FC Erzgebirge Aue. Nur den Spielbertieb kann man ja in Aue deswegen nicht einstellen. Verteidiger Steve Breitkreuz, der überraschend sein Comback gab: „Das schlimmste wäre wenn wir Spieler nicht mehr an uns glauben würden.“ Resignation machte sich bei Trainer Daniel Meyer breit: "Die personellen Probleme, die ständigen unfreiwilligen Umstellungen, die Patzer im Abwehrverhalten, das fehlende Glück. Das summiert sich derzeit leider alles." Auch diesmal mußte er seine Mannschaft wieder wegen diverser Erkrankungen und Verletzungen umstellen. Kallig und Rizzuto fielen aus und Testroet ging angeschlagen in die Partie.


Die Partie begann aus Auer Sicht denkbar ungünstig. Andrich spazierte von der Mittellinie durch die Auer Hälfte, wurde überhaupt nicht angegriffen und traf aus 17 Metern platziert unten links zum 0-1 für die Gäste (5.). Sah wie im Training aus. Beinahe wäre den Gastgebern eine schnelle Antwort geglückt. Nachdem Krüger (7.) sich gegen Beermann im gegnerischen Strafraum behauptete, bekam Mainka beim Schußversuch von Krüger den Ball an den rechten Oberarm. Eine grenzwertige Entscheidung auf weiterspielen zu plädieren, zumal der Ball in Richtung Tor unterwegs war. Auch Testroets Versuch 12.), nach schöner Ballstaffete von Breitkreuz, Hochscheidt und Krüger wurde nicht belohnt. FCH-Keeper Müller blieb einfach stehen und konnte den Schuß im Strafraum abwehren. Danach waren die Platzbesitzer mehr recht als schlecht bemüht weiteren Druck aufzubauen. Vieles blieb Stückwerk. Die Gäste hatten in dieser Phase das Spiel im Griff und hätten in der 33. Minute schon auf 0-2 erhöhen können. Wieder tauchte Andrich völlig frei vor Männel auf, fand aber im FCE-Kapitän seinen Meister. Auch den Kopfball im Nachsetzen von Andrich meisterte er. Nach diesen Schreckmoment ging ein Ruck durch die Auer. Endlich war man deutlich aktiver und suchte zielstrbig das Tor. Doch im Abschluß haben die Veilchen einfach kein Glück. Krüger (34.) kommt gegen Torwart einen Schritt zu spät und scheitert dann drei Minuten später per Seitfallzieher der als Aufsetzer übers Tor geht. Die Vorlage per Kopf kam von Breitkreuz. Testroet fordert dann noch Keeper Müller mit einem Schuß aufs kurze Eck (38.).

Nach dem Seitwenwechsel kam Aue mit Wut im Bauch aus der Kabine. Testroet sorgte gleich zweimal für Gefahr im Heidenheimer Strafraum. Erst wird sein abgefälschter Drehschuß (48.) von Müller noch zur Ecke entschärft und dann hat er mit einem weiteren Versuch (51.) im Strafraum auch kein Glück. Der Schuß geht durch Freund und Feind denkbar knapp am rechten Pfosten vorbei. Die Veilchen bleiben bei anhaltender guter Stimmung dran. Als Geburtstagskind Zulechner (wurde 29) für Testroet kam (62.), hatte der Österreicher auch sofort Möglichkeiten zum Ausgleich. Doch weder seine Volleyabnahme (68./Außennetz), noch sein Kopfball (70./nach Strauß Flanke) fanden den Weg ins gegnerische Tor. Die Gäste aus Heidenheim ließen sich davon nicht aus dem Konzept bringen und spielten kompakt und stabil. Bei einem Konter übersah Dorsch jedoch den besser postierten Andrich und zog selbst ab - Wydra fälschte in höchster Not zur Ecke ab (65.). Kurz darauf scheiterte Thomalla nach toller Kombination über die linke Seite an Männel (69.). Aues Angriffselan erlosch zum Spielende hin immer mehr. Fandrichs Versuch in der 76. Minute war schon fast symptomatisch. Schön von Hochscheidt bedient bolzte er aus 14 Metern den Ball übers Gebälk. Die Auer brachten sich aber mit unglaublich vielen Abspielfehlern immer wieder selbst aus dem Rhythmus. In der Schlussphase dezimierten sich die Veilchen zu allem Überfluss auch noch selbst: Kusic holte mit beiden gestreckten Beinen an der Mittellinie Thomalla von den Beinen und kassierte zu Recht glatt Rot (81.). Mit einem Mann mehr hatte Heidenheim letztlich keine Probleme, die Führung über die Zeit zu bringen. Nur noch einmal flackerte der Hoffnung auf den Ausgleich auf, als in der Nachspielzeit Nazarov Zulechner bediente. Doch Gegenspieler Mainka grätschte ihn im letzten Moment den Ball vom Fuß (90. +2). (Burg)

Pressekonferenz in Aue. Foto: Burg

Trainerstimmen
Frank Schmidt (Heidenheim): "Wir sind heute gut ins Spiel gekommen. Wir konnten auch mit der zweiten Chance gleich in Führung gehen was natürlich ein Vorteil für uns war. Danach war es ein offenes Spiel, weil wir nicht immer souverän hinten klärten. In der 2. Halbzeit müssen wir uns den Vorwurf gefallen lassen, das wir nicht konsequent unsere Konterchancen ausspielen. Dadurch war es am Ende für uns ein Arbeitssieg."

Daniel Meyer (Aue): "War ein schwieriges Spiel für uns, weil wie wieder die Mannschaft umbauen mußten. Nach dem schnellen Rückstand mußten wird uns auch erst ins Spiel reinarbeiten. In der 2. Halbzeit haben wir viel Aufwand betrieben aber wenig klare Chancen herausgespielt. Die Mannschaft hat bis zum Schluß alles probiert.“

Aue (Lila/Lila/Lila): Männel - Kusic, Wydra, Breitkreuz (78. Nazarov) - Strauß, Fandrich, Riese, Krüger - Hochscheidt - Iyoha (85. Kral), Testroet (62. Zulechner)

FCH: Müller - Busch, Mainka, Beermann, Theuerkauf (29. Feick) - Dorsch, Griesbeck - Multhaup (63. Schnatterer), Andrich (80. Dovedan), Thomalla - Glatzel

Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn)

Zuschauer: 7.100

Tor: 0-1 Andrich (5.)

Reservebank Aue: Jendrusch – Baumgart, Samson, Kvesic

Gelbe Karten: Riese (74.), Nazarov (79.), Zulechner (87.) / Feick (84.), Dorsch (87.)

Rote Karte: Kusic (81.)