Spielbericht
18. Spieltag, 23.12.2018
FC Erzgebirge Aue vs. 1. FC Union Berlin 3-0

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Erzgebirgsstadion Aue, Sonntag 23. Dezember 2018
(Kick off 13:30 Uhr)


Aue geht mit Sieg in die Winterpause


Der FC Erzgebirge Aue hat sich selbst und seinen Fans ein vorweihnachtliches Geschenk gemacht und gegen den bisher in der 2. Liga ungeschlagenen 1. FC Union Berlin mit 3-0 gewonnen. Aus Sicht der Veilchen war es das perfekte Spiel und eine grandiose Leistung der gesamten Mannschaft. Dank der drei Tore von Stürmer Pascal Testroet überwintern die Auer nun auf Tabellenplatz zwölf, mit elf Zählern Vorsprung auf die direkten Abstiegsränge. „Heute war einfach ein perfekter Tag. Wir sind sehr, sehr stolz. Das war schon ein Brett das wir 3-0 gewonnen haben. Keine Frage, so macht es Spaß in die Winterpause zu gehen“, sprudelte es nur so aus dem dreifachen Torschützen heraus. Testroet steht momentan bei 11 Toren in der Liga in 17 absolvierten Spielen. Eine Quote die kein Veilchenspieler zu diesen Zeitpunkt in der Auer Zweitliga-Historie erreichte.


Trainer Daniel Meyer sorgte im letzten Spiel des Jahres für Überraschungen in der Startelf. Drei Stürmer bot Meyer auf, mit Iyoha, Testroet und Krüger und setzte in der Abwehr auf eine Viererkette, in der Filip Kusic auf der linken Seite sein Punktspiel-Debüt gab. Das Spiel begann ohne Abtastphase. Die Gäste suchten sofort den Weg zum Tor. Doch Aue legte schon in der 6. Minute den perfekten Start hin. Iyoha eroberte sich den Ball in der eigenen Hälfte gegen Trimmel. Union hoffte auf einen Freistoßpfiff. Dieser blieb aber aus und so schickte Kusic Iyoah mit einem Pass auf die Reise. Dieser spurtete nach vorne ohne das ihn Hartel einholen konnte. Auf Höhe des Strafraumes hebt er kurz den Kopf und spielte flach ins Zentrum. Der Ball landete bei Testroet, der den herbeigeeilten Reichel aussteigen ließ und mit einem Linksschuss aus zehn Metern zur Auer Führung traf. Ein Tor, in der Entstehung und in der Ausführung, wie aus dem Bilderbuch. Union versuchte, auf den frühen Rückschlag zu reagieren. Die Berliner hatten mehr Ballbesitz und eine bessere Passquote, gewannen mehr Zweikämpfe und schossen häufiger in Richtung Tor. Gefährlich wurde es für Aues Torwart Männel aber nur höchst selten. Zwar gewann Hübner nach den zahlreichen Ecken (0-6 bereits nach 18 Minuten) fast jedes Kopfballduell, die Präzision fehlte jedoch. Aues seltene Nadelstiche sind überschaubar. Hochscheidt (20.) prüft Gikiewicz im Unioner Tor und Cacutalua (22.) versucht es aus der Distanz – drüber. Danach holen die Veilchen ihre ersten beiden Ecken heraus. Aber als Männel gegen Andersson (27.) phantastisch mit einer Hand aus Nahdistanz den fälligen Ausgleich vereitelte setzte es die nächste Kalte Dusche für die Gäste. Ein Flankenversuch von Rizzuto springt zu Hochscheidt, der will sofort abschließen und der abgefälschte Schuß landet am linken Oberarm von Mees. Schieri Jablonski zeigte sofort auf den Punkt. Testroet verwandelte mit nur einen Schritt Anlauf zum 2-0 (30.). Mees' Versuch, den Fauxpas wieder gutzumachen, machte Männel zunichte (32.). Sein kraftvoller Schuß von der Strafraumgrenze lenkte er über die Latte. Auch die Abschlüsse von Zulj (35./Freistoß) und Polter (37.) finden nicht ins Ziel. Aue lauert auf Konter. Als Trimmel Iyoha knapp vor dem Sechzehner umgrätscht, zirkelt Riese (40.) den fälligen Freistoß aufs Tor, den Gikiewicz mit einer Flugeinlage jedoch entschärfen kann. Die Stimmung im Lößnitztal zu diesen Zeitpunkt vom allerfeinsten. Bis in der dreiminütigen Nachspielzeit drängen die Unioner auf das Anschlußtor. Polter (90. +1) sowie Mees (90. +3) besitzen zwei gute Versuche aus der Distanz. Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wieder. So ging es - trotz optischer Vorteile sowie neun Ecken der Gäste - mit einer Zweitore-Führung für die Heimelf in die Pause.

Aus der kommen die Gastgeber mit sichtlich mehr Selbstvertrauen. Rizzuto geht nach Ballverlust von Hartel auf und davon. Seinen Schuss auf die flache linke Ecke wehrt Gikiewicz mit einem tollen Reflex ab (47.). Testroet (49.), Fandrich (52.) sowie wieder Rizzuto (56.) lassen weitere Taten folgen. Union hat Mühe überhaupt in das letzte Felddrittel vorzustoßen. Als Gästetrainer Fischer mit Abdullahi und Kroos neue Offensivkräfte einwechselt schien noch einmal ein Ruck durch die Gästereihen zu gehen. Polter köpft erst neben das Auer Tor (64.) und findet dann nach einen Aussetzer von Männel, der den Ball ins Feld zurückschlägt anstatt diesen ins Aus rollen zu lassen, seinen Meister (65.).
Trotz dieser Druckphase der Unioner bleiben die Veilchen hinten wie vorne immer wach und konzentriert. Gerade wenn Iyoha am Ball ist, war dies eine Augenweide ihm zuzusehen. So war dies sicherlich kein Zufall das er auch beim dritten Tor mit drinhing. Nach einem unwiderstehlichen Dribbling über die rechte Seite läßt er Reichel stehen und flankt in Richtung Elfmeterpunkt. Dort packt Testroet im Rücken von Hübner einen Seitfallzieher aus, der als Aufsetzer den Weg in die obere rechte Ecke des Berliner Tores findet (74.). Sechs Minuten später wird der dreifache Torschütze unter tosenden Applaus für Baumgart ausgewechselt. Union zeigt trotz des aussichtslosen Spielstands bis zum Ende Charakter und drängt auf den Ehrentreffer. Doch weder Friedrich (88.), der gegen einen unglaublichen Fußreflex von Männel machtlos ist, noch Andersson (88.) dem ein Elfmeter gegen Cacutalua verwehrt blieb, hatten das Glück auf ihre Seite. Im 70. Aufeinandertreffen der beiden Traditionsteams gab es somit den 29. Sieg für die Gastgeber. (Burg)

Pressekonferenz in Aue. Foto: Burg

Trainerstimmern
Urs Fischer (Union): "Die Pausenführung für Aue war ein bißchen glücklich, wenn ich die 1. Halbzeit anschaue wo ein starkes Union genügend Möglichkeiten hatte. Nach der Pause verloren wir dann aber komplett den Faden. Das lag auch an Aue, die das sehr gut gemacht haben. Das Tor war heute irgendwie vernagelt für uns. Wir hätten noch lange weiterspielen können und hätten heute kein Tor erzielt. Es stand auch ein sehr guter Torwart dort. "

Daniel Meyer (Aue): "Die erste Halbzeit war für uns durchaus schwierig aber zum richtigen Zeitpunkt erzielten wir die Tore. Zur 2. Halbzeit kann ich nicht viel rummäkeln. Wir hatten eine gute Mischung aus Tempo herausnehmen und Chancen kreieren. Das Risiko mit der taktischen Aufstellung und den drei Stürmern haben wir bewußt so gewählt um sie vielleicht zu überraschen. Am Ende hat das sehr gut geklappt. Wir nehmen das Gefühl des Sieges jetzt mit in die Winterpause und haben ein tolles Weihnachtsgeschenk gemacht für alle Auer Fans.“

Aue (Lila/Lila/Lila): Männel – Rizzuto, Cacutalua, Breitkreuz, Kusic - Riese, Fandrich, Hochscheidt - Krüger (75. Wydra), Testroet (80. Baumgart), Iyoha (90. Herrmann)

Union: Gikiewicz - Trimmel, Friedrich, Hübner, Reichel - Schmiedebach - Hartel (71. Gogia), Zulj (61. Kroos), Mees (61. Abdullahi) - Andersson , Polter

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Zuschauer: 13.800

Tore: 1-0 Testroet (6.), 2-0 Testroet (30./Handelfmeter), 3-0 Testroet (74.)

Reservebank Aue: Haas – Kalig, Nazarov, Tiffert

Gelbe Karten: Cacutalua (34.), Fandrich (56.), Rizzuto (70.) / Andersson (34.), Hübner (76.)