Spielbericht
16. Spieltag, 08.12.2018
SpVgg Greuther Fürth vs. FC Erzgebirge Aue 0-5

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Sportpark Ronhof Thomas Sommer Fürth, Sonnabend 08. Dezember 2018
(Kick off 13:00 Uhr)


Befreiungsschlag für die Veilchen - Aue zerlegt Fürth


Erzgebirge Aue ist der ersehnte Befreiungsschlag gelungen. Nach vier Partien ohne Sieg gewannen die Veilchen am Samstagmittag bei Greuther Fürth überraschend hoch mit 5-0. Damit hatte das Kleeblatt die höchste Niederlage seiner Zweitliga-Historie hinzunehmen. Für Aue war es der höchste Sieg in ihrem 213. Auswärtsspiel in der 2. Bundesliga. Die Tore markierten Krüger vor dem Seitenwechsel, sowie Testroet, Hochscheidt, Iyoha und Herrmann in der zweiten Hälfte. Dabei fielen die ersten drei Tore nach Standards, bis zuletzt nicht gerade die Domäne des Teams von Daniel Meyer.
Die Gäste aus Aue traten mit Trauerflor an, zu Ehren des Anfang der Woche verstorbenen Boxweltmeisters Markus Beyer, der Mitglied bei den Veilchen und ein glühender Anhänger war. Die Partie begannen die Auer selbstbewußt und ohne abwarten, man versuchte den Gegner früh unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Krüger, sehr schön in Szene gesetzt von Fandrich, verspringt der Ball etwas so daß der herausgeeilte Fürther Keeper Burchert klären kann (4.). Ein abgefälschter (Magyar) Torschuss von Hochscheidt senkte sich gefährlich aufs Fürther Tornetz. Nach einer Viertelstunde gab es bereits ein Eckenkonto von 0-6 für die Gäste. Danach legte Fürth die anfängliche Verunsicherung ab und ergriff die Initiative. Mohr (23.) mit einem Freistoß der rechts vorbeiging und ein Versuch von Green (23.), der jedoch im letzten Moment von Rapp geblockt werden konnte, verdeutlichten dies. Doch dann schlugen die Gäste zu. Siebente Ecke von der linken Seite von Herrmann geschlagen. Am Fünfmeterraum kam Cacutalua zum Kopfball und von Malocas Knie sprang der Ball Krüger an die Hüfte und der Angreifer reagierte gedankenschnell und schob im Fallen aus Nahdistanz zum 0-1 ein (28.). Kurioserweise gab es das letzte Auer Tor nach einem Eckball ebenfalls gegen Fürth in der Rückrunde der vergangenen Saison. Danach wurden die Gäste aber passiv und Fürth witterte ihre Chance. Green (30.) und Ernst (35.) verfehlten mit zwei Versuchen jeweils knapp das Gehäuse von Männel. Dazwischen mußte Rapp verletzungsbedingt vom Feld. Für ihn kam Kalig (32.). Reese hat dann in der 44. Minute noch einen Versuch, der aber rechts vorbeiging. Bis in die Nachspielzeit hinein verkürzen die Fürther das Eckball Konto auf 6-7.

Nach dem Seitenwechsel war den Fürthern zumindest zu Beginn anzumerken, dass sie sich noch nicht ergaben. Allerdings vergingen auch die zweiten 45 Minuten, ohne dass Aues Schlussmann Männel einen Torschuss parieren musste. Ganz anders die Veilchen: Sie standen auch nach Wiederbeginn sehr gut in der Defensive - und legten durch Testroet sofort nach (47.). Einen von Rizzuto kurz ausgeführten Eckball schlägt Hochscheidt an den hinteren Fünfmeterraum wo Testroet lauert und den Ball traumhaft per Kopf ins lange Eck zirkelt. Danach fehlte es Fürth an Kreativität und Durchschlagskraft, Aue hingegen blieb in einer Konterstellung. Nach einem Abseitstor von Testroet (63.), läutete Hochscheidt eine furiose Schlussphase mit einem direkten Freistoßtor zum 0-3 ein (69.). Nach Foul an Krüger an der linken Strafraumgrenze, nagelt Hochscheidt den Ball wie ein Strich ins rechte obere Eck über den verduzten Burchert in die Maschen. Der mitgereiste Anhang rastete aus. Jetzt spielen sich die Gäste förmlich in einen Rausch. Krüger setzt sich auf der linken Seite im Dribbling durch und marschiert frei in Richtung Fürther Tor. Er zieht aus spitzem Winkel ab und trifft nur das Außennetz. Das er in der Mitte die freistehenden Fandrich und Testroet übersieht – Schwamm drüber. Die nächste bittere Pille für die Fürther verabreichte dann der eingewechselte Iyoha, der trocken aus rund 20m zentral den Schlussmann ausguckte und platziert in die linke Ecke traf (85.). Das dies noch nicht der Schlusspunkt war, dafür sorgte Iyoha mit einem schönen Solo rechts in den Strafraum der Franken, sein Rückpass wollte Hochscheidt aus rund 10m ins Tor schieben, wurde dabei aber von Maloca zu Fall gebracht. Den Ball zum fälligen Strafstoss schnappte sich Herrmann, scheiterte jedoch zunächst an Burchert der den Ball an den rechten Pfosten lenkte. Jedoch reagierte er blitzschnell und bugsierte den Ball per Kopf aus Nahdistanz über die Linie zum 0-5 Endstand (88.). Schiedsrichter Martin Petersen pfeifft überpünktlich ab. Der Rest ertrinkt in Lila-Weißen Jubel. (Burg)

Pressekonferenz in Fürth. Foto: Burg

Trainerstimmen
Daniel Meyer (Aue): "Wir haben ein sehr intensives Spiel in der 1. Halbzeit gesehen. Wir sind gut reingekommen, hatten sechs oder sieben Ecken und sind nicht unverdient in Führung gegangen. Danach und nach Rapps Verletzung hatten wir einen Bruch im Spiel und fielen wieder in alte Muster zurück. Wir standen sehr tief, waren zu ängstlich. Ich war froh, dass wir mit 1-0 in die Halbzeit gekommen sind. Wir haben uns in der Pause vorgenommen, wieder die Initiative zu ergreifen. In der zweiten Halbzeit passte dann alles auch mit dem nötigen Matchglück. Wir haben wunderschöne Tore geschossen. Alles passierte heute zum ersten Mal, erste Tor nach einer Evcke, erstes Kofballtor und erstes Freistoßtor. Trotzdem denke ich, dass es vom Unterschied her nicht so groß war, wie das Ergebnis ausdrückt."

Damir Buric (Fürth): "Erst mal muss man sich bei den Fans für die Art und Weise entschuldigen. Es lag nicht am Wollen, jedes Mal wenn die Mannschaft sich reingekämpft hat, gab es ein Gegentor. Bei Standard-Gegentreffern brauchen wir nicht über Taktik reden, sondern da geht es um das Verhalten im Zweikampf. Wir sind heute richtig unter die Räder gekommen. Jetzt heißt es wieder aufzustehen und den Kopf hochzunehmen."


Fürth: Burchert - Sauer, Maloca, Magyar (59. Abouchabaka/64. Omladic), Mohr - Jaeckel, Ernst - Reese, Green (59. Atanga), Raum - Keita-Ruel

Aue (Lila/Lila/Lila): Männel - Cacutalua, Breitkreuz, Rapp (32. Kalig) - Rizzuto, Fandrich, Riese, Herrmann - Hochscheidt – Krüger (73. Iyoha), Testroet (83. Tiffert)

Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)

Zuschauer: 9.305 (davon 1.200 Auer Fans)

Tore: 0-1 Krüger (28.), 0-2 Testroet (47.), 0-3 Hochscheidt (69.), 0-4 Iyoha (85.), 0-5 Herrmann (88.)

Reserve Aue: Haas – Nazarov, Kempe, Wydra

Gelbe Karten: Maloca (59.) / Hochscheidt (15.), Breitkreuz (20.), Kalig (45.+4), Herrmann (58.)

Besondere Vorkommnisse: Burchert hält Foulelfmeter von Herrmann/Aue (88.)