Spielbericht
6. Spieltag, 23.09.2018
MSV Duisburg vs. FC Erzgebirge Aue 1-2

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Schauinsland-Reisen-Arena Duisburg, Sonntag 23. September 2018
(Kick off 13:30 Uhr)


Aue bezwingt den Zebra-Fluch an der Wedau


Erzgebirge Aue hat den zweiten Sieg nacheinander geschafft. Beim Tabellenletzten MSV Duisburg gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Meyer am Sonntag mit 2-1. Sieben Spiele in Serie hatte Duisburg gegen Aue nicht verloren, dabei sechs Siege eingefahren. Nun aber gingen die Gastgeber zum ersten Mal gegen die Veilchen an der Wedau als Verlierer vom Platz. „Wir haben alles probiert. Wenn man gesehen hat, wie die Zuschauer es honoriert haben, kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte Duisburgs Trainer Gruev.

Sein Gegenüber Meyer vertraute seiner Startelf, die zuletzt vorige Woche beim 3-1-Erfolg über St. Pauli den ersten Saisonsieg erzielt hatte. Sören Bertram, der gegen die Hamburger eine Denkpause verordnet bekommen hatte, kehrte in den Kader zurück. Beide Mannschaften waren auf dem rutschigem Geläuf bei Dauerregen um einen geordneten Spielaufbau bemüht. Auf beiden Seiten ging es hauptsächlich mit flachem Passspiel nach vorne. Während sich die Gastgeber sofort nach Spielbeginn dem Auer-Tor annäherte, schauten die Gäste ersteinmal passiv zu. Glück für die Veilchen das Iljutcenko ein Breitkreuz-Zögern im eigenen Strafraum nicht bestrafte (4.). Die erste wirklich gute Chance besaßen dann aber die Gäste (9.). Nach einer sehenswerten Kombination im Mittelfeld bediente Testroet Fandrich und der ließ mit einem Schwenk Duisburgs Verteidiger Fröde ins Leere laufen und kam frei zum Schuss. MSV-Torhüter Mesenhöler konnte den Ball im letzten Moment zur Ecke abwehren. Eine knappe Viertelstunde später setzte Hochscheidt Testroet in Szene, der aber deutlich über den Kasten verzog (23.). Zu diesem Zeitpunkt hätten die Hausherren allerdings schon in Führung liegen könne. Souza marschierte ungestört durchs Mittelfeld und hält aus halblinker Position drauf. Seinen strammen, flachen Schuss kann

Männel nur kurz zur Seite prallen lassen. Von rechts kommt Tashchy angerauscht und probierte direkt, aber Männel ist blitzschnell krabbelt sich auf den pitschnassen Rasen in Richtung Ball und schmeißt sich im allerletzten Moment noch in den Schuss. Starke Szene. Damit sichert der Keeper sein Team vor dem Rückstand. Dieser rückt dann immer näher. Iljutchenko (37.) verzieht links vorbei, dann traf Souza aus 12 Metern nur die Latte (40.). Wenig später stellte Tashchy geschickt einen leichten Kontakt mit seinen rechten Fuß mit Breitkreuz her. Der Ukrainer nutzte dies zu einen geschickten Faller und Schieri Jöllenbeck zeigte auf den Punkt. Wolze verwandelt sicher (42.) unten rechts zur insgesamt verdienten Duisburger Führung gegen zu inaktive Auer.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste viel entschlossener zurück ins Spiel. Hochscheidt zwang Mesenhöler (47.) zu einer Parade mit anschließender Ecke. Diese, von Hochscheidt gleich selber ausgeführt, führte bei einem Luftduell von Rapp und dem Ex-Auer Wiegel zu einem weiteren Elfmeterpfiff, wenn auch mit ein wenig Verzögerung. Die Zebras fühlten sich hier benachteiligt, weil es Wiegel war, aus seiner Sicht, der gefoult wurde und den Ball ungewollt an den ausgestreckten Arm bekam. Der Linienrichter gab seinen Kollegen ein Funkzeichen und mit ein wenig Verspätung gab dieser den Hand-Elfmeter. Testroet (49.) verwandelte halbhoch links zum Ausgleich. Danach kippte die Partie allmählich zugunsten der Gäste aus dem Erzgebirge. Nur eine Minute später hätte Bomheuer mit einer verunglückten „Kerze“ fast ein Eigentor fabriziert. Aue nun viel griffiger als noch im ersten Durchgang. Der MSV war zwar noch da,
aber dessen Angriffe fielen nun deutlich harmloser aus als noch in der ersten Hälfte. Ein Drehschuß (71.) und ein Kopfball (72.) von Tashchy stellten keine Gefahr für Männel da. Der Keeper hatte aber wenig später Glück das Souza (73.) nur das rechte Außennetz traf. Beide Trainer versuchten durch Wechsel noch einmal frische Impulse zu setzen - doch das gelang nur den Gästen. Kvesic (81.) versuchte es mit einem Versuch, aber Mesenhöler ist zur Stelle, wie auch beim Solo von Bertram (83.). Nach einem umstrittenden erkämpften Ball von Kalig an der Seitenlinie bekam Kvesic den Ball vor dem Strafraum von Iyoha, zog etwas nach rechts, täuscht gleich mehrfach einen Abschluss an und ließ Mesenhöler dann mit einem Schlenzer ins linke Toreck keine Chance (84.). Es war die erste Auer Führung in Duisburg und diese gaben sie dann trotz 4-minütiger Nachspielzeit nicht mehr aus der Hand. Auch Dank Männel der in der 87. Minute einen tückischen Aufsetzer von Schnellhardt entschärfte. (Burg)

Pressekonferenz in Duisburg. Foto. Burg

Trainerstimmen
Daniel Meyer (Aue): "Wir haben ein kompliziertes Auswärtsspiel erlebt und sind natürlich alle glücklich über den Sieg. In der ersten Halbzeit war ich allerdings überhaupt nicht zufrieden. Da haben wir Dinge gemacht, die wir nicht machen wollten. Aber wir sind in der zweiten Halbzeit zurückgekommen, da waren wir sehr konzentriert. Besonders freue ich mich, dass Mario Kvesic den Siegtreffer erzielt hat."

Ilia Gruev (MSV): "Mit mindestens einem Punkt müssen wir hier aus dem Spiel gehen. Die Niederlage hat meine Mannschaft nicht verdient. Ich schimpfe zwar nie auf Schiedsrichter, aber heute sind wir in vielen Szenen deutlich benachteiligt worden. Wir haben es in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht, haben mutig und aggressiv in die Tiefe, in die Schnittstelle gespielt."

Duisburg: Mesenhöler - Wiegel, Bomheuer, Neumann, Wolze - Schnellhardt, Fröde - Oliveira Souza, Engin (71. Gyau) - Tashchy, Iljutcenko

Aue (Orange/Orange/Orange): Männel - Kalig, Breitkreuz, Rapp - Rizzuto, Tiffert (70. Kvesic), Fandrich, Kempe - Hochscheidt (88. Wydra) - Testroet (76. Bertram), Iyoha

Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck (Freiburg)

Tore 1-0 Wolze (42. Foul-Elfmeter), 1-1 Testroet (49. Hand-Elfmeter), 1-2 Kvesic (84.)

Zuschauer 13.119 (davon 220 Auer Schlachtenbummler | Quelle: MSV)

Reservebank Aue: Haas – Cacutalua, Strauß, Härtel

Gelbe Karten: Fröde (25.), Neumann (56.), Tashchy (78.), Wolze (86.) / Kempe (25.), Tiffert (52.), Rizzuto (86.)