Spielbericht
12. Spieltag, 27.10.2017
FC St. Pauli vs. FC Erzgebirge Aue 1-1

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Millerntor-Stadion Hamburg, Freitag 27. Oktober 2017
(Kick off 18:30 Uhr)


Aue jubelt im Millerntorstadion


Das Hamburger Millerntorstadion in St. Pauli bleibt ein gutes Pflaster für Aue. Im Mai 2008 hatten die Veilchen ihre Erste und bisher einzigste Niederlage (2-4) dort kassiert. Seitdem holte Aue drei Siege und zwei Unentschieden an der Reeperbahn. Auch Freitag unter Flutlicht reichte es mit einem 1-1 zu einem Punkt. St. Pauli hatte von der ersten Minute an mehr Ballbesitz und trat dominant auf. Die Kiezkicker zogen das Spiel in die Breite, um Aues kompakte Defensive zu durchbrechen. Das gelang der Janßen-Elf auch einige Male, die letzte Konsequenz fehlte allerdings. So brachten Möller Daehli (13./abgefälscht), Allagui (23./zu schwach für Männel) und Dudziak (29./Männel hält) das Tor von FCE-Keeper Männel nicht ernsthaft in Gefahr. Aue setzte auf kompromisslose Defensive, gewann bisweilen sogar mehr als 60 Prozent der Zweikämpfe, offensiv fehlte es den Veilchen aber an Präzision und Ideen. Nur beim Dribbling von Kvesic (11.) im gegnerischen Strafraum und einem Schußversuch von Köpke (11.). bei dem er aber entscheidend von Sobiech gestört wurde, zeigte die Offensive der Gäste im Ansatz auch ihre Gefährlichkeit. Und in ihrer dann besten Phase mit guter Ballzirkulation fehlte das Glück. Sobiech traf Bertram (22.) mit dem Ellenbogen bei einem Sprungduell am Kopf. Somit hatten die Hausherren Glück, dass es hier keinen Elfmeter gab. Nach 33 Minuten ging der FC St. Pauli dann verdient in Führung. Die Hausherren griffen über die linke Seite an, Buballa wurde von mehreren Gegenspielern attackiert, leitete den Ball zu Flum weiter, der im Fallen dem mit dem Rücken zum Tor stehenden Zander bediente. Dessen klugen Pass in den Lauf von Dudziak, der halb-rechts postiert viel Raum hatte, nagelte er abschließend an die Unterkante der Latte von dem der Ball ins Tor sprang. Buchtmann verliert nur zwei Minuten später nach feinem Paß von Zander das 1:1 Duell gegen Männel. Beim Abpraller stand Allagui goldrichtig, doch Kalig kam von hinten angeflogen und rettet mit einer Monstergrätsche zur Ecke. Zweifelslos eine Schlüsselszene, der Pauli nach dem Spiel nachtrauerte. Bis zur Pause müssen die Gäste aber nur noch eine brenzlige Situation überstehen. Dudziak (40.) zirkelte einen Ball von der rechten Außenbahn direkt auf das Tor. Als Flanke getarnt fliegt der Ball haarscharf an der langen Ecke vorbei. In der restlichen Spielzeit bis zum Wechsel probieren es die Veilchen auch mal vors Tor des Gastgeber zu kommen, aber bis auf ein Solo von Kvesić (44.), der in der Abwehr hängen bleibt, passiert nichts zwingendes mehr.

Nach dem Seitenwechsel setzte erneut St. Pauli das erste Ausrufezeichen. Allaguis spektakulärer Fallrückzieher, nach Kopfballvorlage von Sobiech, flog aber weit über das Tor (49.). Auf der Gegenseite prüfte Riese Himmelmanns Aufmerksamkeit mit einem unplatzierten Schuss aus der Distanz (55.). Dann war das Spiel (ab 61.) für rund drei Minuten unterbrochen: Avevor und Tiffert waren mit den Köpfen zusammengeprallt, der Auer Mittelfeldmann blieb blutüberströmt liegen, musste behandelt werden, konnte das Spiel aber mit einem Kopfverband später fortsetzen. Bis hier her kontrollierte Pauli das Geschehen eigentlich und gefiel durch ihre extreme Ballsicherheit. Doch mit einem Male war Aue nach der Unterbrechung plötzlich die aktivere Mannschaft. Den Schlußspurt der Gäste läutet Kvesić ein, der die Kugel toll in den Laufweg von Köpke legt. Dem verspringt der Ball aber ein wenig. Aus spitzem Winkel zimmert er trotzdem von rechts aufs Tor. Himmelmann bekommt die Beine noch zusammen und wehrt zur Ecke ab (69.). Beste und erste echte Chance für Aue bislang. Die rund 1.440 mitgreisten Auer Schlachtenbummler wittern plötzlich Morgenluft. Nach zwei aufeinanderfolgenen Ecken lag der Ball dann im Netz der Hamburger. Bei der zweiten Ecke von der linken Seite (Kvesić) verlängert Kempe am kurzen Pfosten per Kopf auf Köpke, der den Ball aber ans Schienbein bekommt. Den zurückspringenden Ball drückt Kempe aus Nahdistanz über die Linie (69.). St. Pauli brauchte einige Minuten, um sich zu sammeln, dann ließ Buchtmann (78.) bei einem Konter mit einem wuchtigen Schuss aus spitzem Winkel die erneute Führung liegen. Männel parierte stark mit der Brust zur Ecke. Bis zum Ende der regulären Spielzeit waren die Gäste gewillt hier was mitzunehmen. Die sechsminütige Nachspielzeit war dann von Spannung geprägt. Erst konnte Aue einen Durchbruch von Allagui (90. + 3) über halbrechts zur Ecke klären und dann hechtete sich Rizzuto mit einem Monster-Kopfball-Abwehrsprung in den Schuß von Buchtmann (90. + 6). Die letzte Aktion des Spiels gehörte dann wieder Rizzuto, der mit Ball über den halben Platz stiefelte aber dessen Abschluß zu zentral auf Pauli-Keeper Himmelmann kam. Die Gäste stellten damit ihren eigenen Auswärts-Vereinsrekord in der 2. Bundesliga ein: Nur in Ingolstadt (auch 3/3/0) hat der FCE ebenfalls aktuell eine Sechs-Spiele-ungeschlagenen-Serie in der Fremde aufgestellt. (Burg)

Pressekonferenz nach dem Spiel. Foto: Burg

Trainerstimmen
Hannes Drews (Aue): "In den ersten zehn Minuten sind wir nicht richtig ins Spiel gekommen. Nach Umjustierungen wurde es etwas besser. In einer Phase, wo wir eigentlich alles im Griff zu haben schienen, fiel das 1-0. In der 2. Halbzeit sind wird dann besser ins Spiel gekommen so das der Ausgleich verdient war. Diesen Punkt nehmen wir sehr gern mit ins Gepäck auf die lange Heimreise nach Aue."

Olaf Janßen (St. Pauli): "Es ist bei uns so ein bisschen, wie im Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“, weil wir viel in das Spiel investiert haben. Durch fehlende Entschlossenheit werden wir immer wieder bestraft. Natürlich fühlt sich das nicht so gut an. Aue forderte uns taktisch viel heraus. Insgesamt hatten wir ein Chancenübergewicht"

St. Pauli: Himmelmann – Sobiech, Nehrig, Avevor – Dudziak, Buchtmann, Flum (73. Sobota), Buballa (79. Schneider) – Zander, Møller Dæhli – Allagui

Aue (Weiß/Weiß/Weiß): Männel - Kalig, Wydra, Rapp – Kempe (90. Cacutalua), Tiffert, Riese (70. Fandrich), Rizzuto - Kvesic, Bertram (56. Bunjaku), Köpke

Schiedsrichter: Benedikt Kempes (Thür)

Zuschauer: 28.742 (davon 1.440 Auer Fans | Quelle: FC St. Pauli)
Auer Fans auswärts 2017/18

Tore: 1-0 Dudziak (33.), 1-1 Kempe (69.)

Reserve Aue: Haas - Hertner, Soukou, Strauß

Gelbe Karten: Buchtmann (88.) / Wydra (15.), Kempe (87.), Rizzuto (89.)
Für Rizzuto war es die 5. Gelbe Karte – er ist damit fürs nächste Spiel gesperrt

Saison Aue 2017/18 * 2. Bundesliga
02 | So. 06.08. - Düsseldorf....................0-2
01 | Mi. 09.08.- 1.FC Heidenheim..........1-2
Po | So. 13.08. - Wehen-Wiesbaden.....0-2
03 | Fr. 18.08. - Braunschweig................1-1
04 | Sa. 26.08. - 1.FC Nürnberg..............3-1
05 | Sa. 09.09. - FC Ingolstadt................2-1
06 | Fr. 15.09. - Holstein Kiel...................0-3
07 | Di. 19.09. - Kaiserslautern...............2-0
08 | Fr. 22.09. - SV Sandhausen............1-0
09 | Sa. 30.09. - 1.FC Union Berlin.........1-2
10 | So. 15.10. - Greuther Fürth..............1-2
11 | So. 22.10. - Jahn Regensburg........1-0
12 | Fr. 27.10. - St. Pauli............................1-1
13 | So. 05.11. - Arminia Bielefeld........13.30
WE 10.- 12.11. - Länderspielpause
14 | So. 19.11. - MSV Duisburg..............13.30
15 | So. 26.11. - VfL Bochum.................13.30
16 | So. 03.12. - Dynamo Dresden.......13.30
17 | Fr. 08.12. - Mo. 11.12. - Darmstadt 98
18 | Fr. 15.12. - Mo. 18.12. - 1.FC Heidenheim
19 | Di. 23.01. - Do. 25.01. - Düsseldorf
In Fettdruck – Heimspiele