Spielbericht
36. Spieltag, 30.04.2016
SG Dynamo Dresden vs. FC Erzgebirge Aue 1-1

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DDV-Stadion Dresden, Sonnabend 30. April 2016
(Kick off 14:00 Uhr)


Aufstieg verschoben – Veilchen mit toller Moral nach Rückstand


Nun ja, es wurde nichts mit dem Aufstieg der Veilchen ausgerechnet in Dresden wie schon 2003. Das Duell des Tabellenersten gegen den -zweiten endete 1-1. Mit diesen Remis im mittlerweile nun schon 96. Duell gegeneinander konnten beide gut leben. Dresden, weil sie nun offizieller Meister der 3. Liga sind und Aue weil sie nach dem Rückstand nicht verloren haben. Denn dieser eine Punkt kann am Ende goldwert sein aus Auer Sicht. Fakt war doch, die Gäste hatten es nicht in eigener Hand um in Dresden aufzusteigen und waren auf Schrittmacherdienste aus Cottbus angewiesen. Und genau so kam es dann auch. Die Veilchen haben in ihren letzten beiden Punktspkielen nun zwei wirklich echte Matchbälle um den Aufsteig aus eigener Kraft zu realisieren. Dann ist es egal wie der Konkurrent Würzburg spielt. Genauso war es 2003 und 2010, jeweils am vorletzten Spieltag klappte es damals mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Vorm Anpfiff gab´s eine 15 Sekunden lange „Schweigeminute“ für den vor einer Woche beim Spiel gegen Wiesbaden im K-Block nach einem Herzstillstand gestorbenen Dynamo-Fan. Es war klar das sich der Tabellenführer der 3. Liga nicht ein zweites mal, wie zu Ostern, so von den Lila-Weißen Rivalen vorführen lassen würde. Dynamo eröffnete einen hochklassigen und unterhaltsamen, ersten Durchgang mit einer Chance von Eilers (4.). Aues Breitkreuz hatte zuvor einen langen Ball unterschätzt, doch der Dresdner Torjäger verzog übers Tor. Auch Kutschke (7.) vergab seine Möglichkeit nach Eckball, in der Anfangsphase per Kopf für die frühe Führung zu sorgen. Die Gastgeber schafften es phasenweise, den FC Erzgebirge in der eigenen Hälfte einzuschnüren. Aue wollte die Standards der Gastgeber soweit wie möglich verhindern. Klappte bis zur 10. Minute nicht immer. Zwei Freistöße und Ein Eckball für Dynamo bis dahin und immer stand sofort „Mister Standard“-Stefaniak am Ball. Aue tastete sich so langsam in die Partie. Nach 14 Minuten zwang Köpke Wiegers im Tor der Dynamos zu einer Parade, denn der Kopfball des Auers Winterzugangs war schon platziert nach einem Eckball von Tiffert. Dieser probierte es Zwei Minuten später mit einem Versuch aus der Distanz. Ohne Erfolg. Danach zog Dresden wieder an. Der Ball lag in der 20. Minute dann im Tor von Aue-Keeper Männel. Beim ungültigen Treffer vom Kutschke stand allerdings Vorlagengeber Eilers im Abseits. Wenig später leitete Männel eine gefährliche Offensivaktion des Gegners ein. Bei einem Versuch den Ball zu schlagen rutschte er weg, wodurch der Ball direkt bei Stefaniak landete. Der Offensivmann lief ein paar Schritte, hatte freie Schußbahn und zog direkt ab – Männel hielt aber grandios (22.). Doch dann fiel es doch, das Tor das irgendwie in der Luft lag. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß flankte Kreuzer von der rechten Seite auf den zweiten Pfosten wo Hefele die Kugel aus Nahdistanz zur Dynamo-Führung ins Auer Tor (25.) köpfte. Danach blieb der Tabellenführer insgesamt souverän ohne weitere Chancen heraus zuspielen. Aue kam jedoch einige Male gefährlich vors Tor. Skarlatidis per Volleyschuss (Wiegers hält, 28.), ein abgeblockter Riese-Schuss (31.) sowie Köpke, der nach Adlers scharfer Hereingabe im Fünfer den Ball nicht richtig platzieren kann (43.), sorgten für die Höhepunkte aus Sicht der Gäste. In der Nachspielzeit jagte Kvesic noch einen Freistoß in die Mauer. Die Richtung und die Höhe stimmten eigentlich.

In der zweiten Hälfte bringt zunächst keine der beiden Mannschaften ihre Offensivaktionen wirkungsvoll zu Ende. Eilers ist nach Stefaniak-Ecke wohl überrascht, dass ihm die Kugel ganz knapp über den Scheitel streicht (49.). Und Skarlatidis (55.) probiert es mal aus gut 20 Metern – aber vorbei. Dynamo verliert zunehmend die Kontrolle, Aue spielt geduldig, aber konsequenter nach vorn. Das wird belohnt. Der gerade eingewechselte Soukou für Adler legt zurück an die Strafraumgrenze, wo Kvesic ungedeckt steht und aus dem Stand abziehen kann. Wiegers streckt sich vergeblich. Der Ball schlägt platziert unten rechts zum 1-1 Ausgleich ein. (66.). Just in dem Moment als die Dynamo-Fans ein lila Aufblas-Schwein durch den K-Block schweben ließen. Was Torschütze Kvesic nach dem Tor machte war grosses Kino. Er sprintete zurück über den ganzen Platz, um dann mit gekreuzten Hämmer Armen vor dem proppevollen 2.500 Man starken Gästeblock nieder zuknien. Respekt. Sowas brennt sich bei den Fans ein. Wie im November 1997, als Aue mit 3-1 bei Dynamo gewann und Aues Gentian Stojko nach seinem 1-2 in der 88. Minute in umgekehrter Richtung auch damals zum Auer Gästeblock rannte... Nach dem Auer Tor wurde Dresden noch einmal stärker, kam mit Kopfbällen von Kutschke (72.) und Hartmann (79.) zu guten Kopfball Möglichkeiten. In der dreiminütigen Nachspielzeit drückte Dynamo weiter. Aue rettete den Punkt aber über die Zeit. (Burg)

Pressekonferenz in Dresden. Foto: Burg


Trainerstimmen
Pavel Dotchev (Aue): "Man hat wohl ganz deutlich gesehen, dass wir anfangs ziemlich viele Schwierigkeiten hatten, ins Spiel zu kommen, weil es nach Ballverlusten immer gefährlich wurde für uns. Das 1-0 war in dieser Phase verdient für Dresden, weil wir da unter Druck standen. Zum Glück haben wir dann kein weiteres Gegentor bekommen.Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir nicht so effizient spielen können, wie zuletzt im Pokal. Das wurde dann in Hälfte zwei etwas besser. Da haben wir mit den Dresdnern auf Augenhöhe gespielt und sind letztendlich für diese Mühe belohnt worden. Für mich ist wichtig, dass die Moral stimmte."

Uwe Neuhaus (Dresden): "Wir freuen uns natürlich über die gewonnene Meisterschaft. Es wäre zwar noch schöner gewesen, wenn wir sie noch mit einem Sieg gefeiert hätten. Leider haben wir es versäumt, trotz vieler toller Chancen das Spiel schon in der ersten Halbzeit zu entscheiden. Es hat dann unter dem Strich nicht ganz gereicht. Doch ich finde, wir können auf eine richtig gute Saison stolz sein. Und das lassen wir uns auch nicht durch den verpassten Sieg vermiesen. Ich glaube das heute die beiden besten Mannschaften der 3. Liga gegeneinander gespielt haben."

Dresden: Wiegers - Kreuzer, Modica, Hefele, F. Müller - Aosman (77. J.-P. Müller), Hartmann, Moll (70. Väyrynen) - Eilers, Kutschke, Stefaniak (87. Holthaus)

Aue (Lila/Lila/Lila): Männel - Rizzuto, Riedel, Breitkreuz, Hertner - Tiffert, Riese - Skarlatidis (89. Wegner), Kvesic (76. Samson), Adler (62. Soukou) - Köpke

Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)

Zuschauer: 29.653 (ausverkauft/davon 2.500 Auer Fans | Quelle: Ticketservice FCE)

Tore: 1-0 Hefele (25. ), 1-1 Kvesic (66.)

Reservebank Aue: Jendrusch - Handle, Miatke, Könnecke

Gelbe Karten: Stefanik (51.), Hartmann (79.) / Adler (25.), Kvesic (59.), Breitkreuz (80.)


Ost-Tabelle nach 54 Spielen | 30.04.2016:
-------------------------Sp | g-u-v | Tore | Pkt
1. Aue................14 | 7-6-1 | 19-.6 | 27
2. Dresden..........14 | 6-6-2 | 25-18 | 24
3. Magdeburg......14 | 6-5-3 | 21-17 | 23
4. Chemnitz........14 | 5-4-5 | 17-14 | 19
5. Cottbus..........13 | 4-4-5 | 11-14 | 16
6. Rostock.........13 | 3-5-5 | 14-20 | 14
7. Halle..............13 | 3-3-7 | 13-21 | 12
8. Erfurt.............13 | 2-3-8 | 15-25 | 9