Spielbericht
11. Spieltag, 26.09.2015
FC Erzgebirge Aue vs. Holstein Kiel 0-0

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Sparkassen Erzgebirgsstadion Aue, Sonnabend 26. September 2015
(Kick off 14.00 Uhr)


Aue spielt zum dritten Mal torlos im eigenen Stadion


Der FC Erzgebirge Aue blieb in der englischen Woche ungeschlagen. Außerdem bleiben die Veilchen im eigenen Stadion ungeschlagen und kassierten noch kein einziges Gegentor im heimischen Stadion. 19 Punkte sind ein Pfund mit dem man wuchern kann. Christian Tiffert der nach 66. Minuten in das Spiel eingriff, kann das bestätigen: „Niemand hat uns diese Punktezahl zu diesen Zeitpunkt zugetraut. Das 0-0 geht gegen einen guten Gegner in Ordnung“. Klar hätten es auch zwei Punkte mehr sein können, wenn Schirie Lasse Koslowski in der 80. Minute auf den Punkt gezeigt hätte, als der Kieler Schmidt Samson im Strafraum von den Beinen holte. Doch Koslowski entschied auf Schwalbe und zeigte den völlig erbosten Samson die gelbe Karte. Er bewertete das „theatralische“ Abheben des Auer Spielers als Schwalbe. Erlicherweise mußte man sich zu diesen Zeitpunkt aber schon zum wiederholten Male beim Auer Keeper Männel bedanken. Er hielt bis 20 Minuten vor dem Ende seine Mannschaft mit zwei entscheidenden Paraden (11. + 13.) im Spiel. Die Gäste waren in diesen ersten 70 Minuten die bessere Mannschaft im Lößnitztal. Aue hatte im ersten Abschnitt nur eine Torszene durch den ansonsten schwachen Kluft, der nach 9 Minuten völlig frei auf den Holstein-Torwart Zentner zulief, aber das Leder gegen einen Abwehrspieler wieder verlor. So quälten sich die Veilchen durch die erste Halbzeit, weil ihnen keine Ideen einfielen. Mit der Spielweise von Kiel kam man einfach nicht zurecht. Im Fanlager war man froh, als der Schiedsrichter zur Pause abpfiff.

Aues-Trainer Dotchev reagierte zur Halbzeit und brachte Adler für den ebenfalls enttäuschenden Könnecke. Doch es änderte sich erst einmal nichts, Kiel blieb die bessere Mannschaft gegen weiterhin sehr passive Auer. Der verdiente Torerfolg blieb den Gästen verwehrt, auch weil Stürmer Heider aus aussichtsreicher Position den Ball weit über den Kasten hämmerte (51.). Ab der 70. Minute ließen die Kräfte der Norddeutschen nach und Aue übernahm die Kontrolle. Kurz zuvor brachte Dotchev Tiffert auf dern Rasen und endlich zog Struktur ins Auer Spiel ein. Wegner (67., 69. und 72.) sorgte nun endlich für Stimmung auf den Rängen. Samson (74.) verfehlte mit einem 18m Schuß nur knapp das Gehäuse, ehe er dann in der 80. Minute seinen grossen Auftritt hatte ohne happy End. Nach energischen Spurt mit Ball zwang Skarlatidis den Kieler Torwart in der 82. Minute zu seiner ersten Parade. Adler traf noch das Außennetz (89.). Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit wurde es noch einmal brenzlig für den Gastgeber. Einen Freistoß von eingewechselten Schäffler (90.+ 1), kann Männel im letzten Moment im Stile eines Volleyballers zur Ecke abwehren. Der Schiedsrichter ließ unverständliche 2:55 min. nachspielen. (Burg)

Pressekonferenz in Aue. Foto: Burg


Trainerstimmen:
Karsten Neitzel (Holstein Kiel): „Wir haben 70 Minuten lang ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht. Wir hatten im Kopf, dass wir einen Tag weniger Regeneration hatten nach dem Spiel in Cottbus. Wir haben uns vorgenommen, den Gegner früh anzulaufen. Auch wenn wir wussten, dass die Auer mit Sicherheit eine breite Brust haben, aber das ist unsere Stärke, das zeichnet uns aus. Nach 70 Minuten hätte das Spiel zu unseren Gunsten entschieden sein können. Dann sind die Konzentrationsfehler eingetreten, die wir vermeiden wollten. In der Schlussphase hatten wir noch die eine oder andere brenzlige Situation zu überstehen. Wir haben aus den beiden Auswärtsspielen vier Punkte geholt, dass ist, wenn man die Leistung der Mannschaft sieht, zufriedenstellend.“

Pavel Dotchev (Aue): „Wir hatte in der ersten Halbzeit viele Probleme mit der Spielweise der Kieler. Sie haben uns früh attackiert und gleichzeitig in der Defensive fast schon Manndeckung gespielt. Es war schwierig, uns zu befreien. Meistens kam dann der lange Ball, was normalerweise nicht unser Spiel ist. Trotzdem waren wir sicher, dass die Zeit für uns arbeitet. Ich wusste, dass wir Geduld haben müssen und unsere Chancen kriegen werden. Mir war wichtig, dass wir kein Gegentor bekommen, denn Kiel ist verdammt stark und eine der besten Mannschaften der Liga. Kiel hat eine sehr starke Mannschaftsleistung gezeigt, da kann ich nur ein Kompliment aussprechen. In den letzten 20 Minuten waren wir näher dran am Sieg als die Kieler. Nichtsdestotrotz geht das Ergebnis in Ordnung. Für mich zählt die Leistung und ich denke, dass beide Mannschaften heute eine tolle Leistung mit viel Dynamik und Emotion gezeigt haben. Es war ein sehr gutes Drittligaspiel.“


Aue (Lila/Lila/Lila): Männel - Hertner, Susac, Breitkreuz, Hertner - Samson, Riese - Skarlatidis, Könnecke (46. Adler), Kluft (66. Tiffert) - Wegner

Kiel: Zentner - Herrmann, D. Schmidt, Czichos, Kohlmann - Nyarko, Weidlich - Schnellhardt (87. Janzer), Siedschlag - Heider (71. Schäffler), Sané (77. Lewerenz)

Schiedsrichter: Lasse Koslowski (Berlin)

Zuschauer: 6.700

Reservebank Aue: Jendrusch - Baranowski, Handle, Nattermann, Kvesic

Gelbe Karten: Wegner (54.), Samson (80.), Tiffert (87.) / Czichos (35.), Nyarko (85.)