Spielbericht
8. Spieltag, 12.09.2015
FC Rot-Weiß Erfurt vs. FC Erzgebirge Aue 0-1

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Steigerwaldstadion Erfurt, Sonnabend 12. September 2015
(Kick off 14:00 Uhr)


Knapper Sieg in der Blumenstadt im 94. Spiel gegeneinander


Die Auer Veilchen blieben sich in der Blumenstadt Erfurt ihrer derzeitigen minimalen Linie treu und siegen zum dritten Mal in dieser Saison (inkl. Pokal) mit einem 1-0. Die Dotchev Truppe belohnte sich spät in der 89. Minute durch einen von Wegner verwandelten Handelfmeter. Die Vorarbeit zur Entstehung des Elfmeters kam von Wegner selber. Der flankte auf den zweiten Pfosten und Handle köpfte freistehend auf das Tor. Erb bekam den Ball an die Hand, sodass Schiedsrichter Steffen Mix folgerichtig auf Elfmeter entschied. Dabei es ist doch eine ganz einfache Erkennntnis, das nun mal jeder Sieg, egal wie hoch der ausfällt, gut fürs Selbstvertrauen ist. Und das hatte schon vor der Ausführung des entscheidenen Handelfmeters Aues Stürmer Max Wegner. Wie der den hoch mit Schmackes in der 89. Spielminute! unters Erfurter Quergebälk nagelte alle Achtung. Da blieb einem ja fast das Herz stehen. Der hat ja Nerven wie Drahtseile. Max erzählte nach dem Spiel, das da viel Frust mit drin lag weil er bisher noch nicht getroffen hatte als Stürmer und er sich die Ecke im Kopf so zurechtgelegt hatte. So erweiterte Wegner die Liste der diesjährigen Auer Torschützen um einen weiteren. Den siebenten mittlerweile – bei erst sieben erzielten Tore heuer (Liga und Pokal...). Bei Wegner war schon zu sehen, das wenn er einen zweiten Mann an seiner Seite bekommt, noch einen Zacken stärker ist. 68 Minuten lang rieb er sich als quasi Alleinunterhalter mehrmals in den Zweikämpfen auf, ohne das da was brauchbares herauskam. Da kan man schon mal gespant sein, ob er beim nächsten Duell Freitagabend gegen Cottbus einen zweiten Man an die Seite gestellt bekommt. Alternativen sind ja da.

Gegen den Dino der Dritten Liga, neben der Zweiten vom VfB Stuttgart, sind die Erfurter die einzigsten die die meisten Spiele (274) in dieser Liga absolviert haben, mußte man schon froh sein mit einem „zu Null“ in die Pause zu gehen. Nicht das die Rot-Weißen im ersten Abschnitt drückend überlegen waren, aber Martin Männel demonstrierte zwei-dreimal sein Können eindrucksvoll und bewahrte uns vor einem schon möglichen Rückstand. Er behielt die Nerven gegen Kammlott (18.), Höcher (26.) und hatte Glück das der alleine auf ihn zulaufende Szimayer (32.) querlegte anstatt selber abzuschließen. Susac roch den Braten und klärte vor Kammlott. Männel war übrigens der einzigste auf Auer Seite der von der letzten Begnung am Ostersamstag 2010 übriggeblieben war. Damals endete das Spiel in Erfurt torlos und Aue wurde auch ein Elfmeter zugesprochen, den aber Jan Hochscheidt gegen Orlishausen versemmelte. 0-0 drohte auch dieses Spiel auszugehen. Aues Trainer Pavel Dotchev, der schon zur Pause einige Korrekturen in seinen Reihen vornahm, wechselte dann im zweiten Durchgang den Erfolg ein. Warum der Gegner dann so gut wie nicht mehr vor unserer Kiste aufkreuzte war deren Problem, nicht unser. Spielte uns aber in die Karten. Aue steigerte sich, während den Gastgebern sichtlich die Kräfte ausgingen. Bis auf einem Schuß aus spitzen Winkel an die Netzaufhängung von Erb (62.) war vom RWE im zweiten Durchgang nichts mehr zu sehen. Die eingewechselten Christian Tiffert, Nicky Adler und Handle belebten dann sichtlich das Auer Offensiv-Spiel. Tiffert brachte fast jeden seiner Pässe an den Man, Adler entlastete seinen Sturm-Kollegen Wegner sehr wirkunsvoll und der Kopfball des kurz vorher eingewechselten Handle der zum Handelfmeter führte, wäre evt. ins Tor gegangen. Die Breite die wir in dieser Saison im Kader haben ist angenehm gut. So kann man mal auch Sperren, Verletzungen oder „Hänger“ im Spiel, wie die von Könnecke, Kvesic, Samson oder Skarlatidis kompensieren und auffangen.

Erfurt bleibt Aues Lieblingsgegner Nr. 1. Gegen keinen anderen Verein haben die Veilchen mehr Pflichtspiele ausgetragen. Am Samstag war es das 94. Spiel gegeneinander. Kommt vielleicht nicht von ungefähr, denn Aue und Erfurt sind die einzigesten beiden Vereine die mehr als 1.000 Spiele in der alten DDR-Oberliga in ihren Geschichtsbüchern stehen haben. (Burg)

Pressekonfernz in Erfurt. Foto: Burg


Trainerstimmen:
Pavel Dotchev (Aue): "Es war das verdammt schwere Spiel für uns. Wir haben nicht gut angefangen. Mit unserer ersten Halbzeit war ich aber nicht zufrieden. Zum Glück ist bis zur Halbzeit nichts passiert. So konnten wir reagieren. Erfurt ist ein wirklich hohes Tempo gegangen, was in der 3. Liga fast keine Mannschaft durchhält. Daran sah ich unsere Chance. Ich freue mich, dass wir uns dafür noch belohnt machen. Ich habe auch derzeit eine gute Option auf der Bank zur Verfügung. Sowas macht die Qualität der Mannschaft aus. Die Einwechsler haben unser Spiel belebt. Aber auch ein Unentschieden wäre berechtigt gewesen".

Christian Preußer (Erfurt): "Mit dem Ergebnis sind wir natürlich unzufrieden. Wir hatten drei bis vier gute Tormöglichkeiten noch vor der Pause. Da uns kein Tor gelungen ist, war das der Knackpunkt. Aue hat in der zweiten Halbzeit viel über außen gespielt, wir nur noch auf Konter gelauert und diese zu selten ausgespielt. Außerdem hatten wir viel zu viele Ballverluste. Ich bin enttäuscht das wir unsere Serie nicht aufrecht halten konnten".


Erfurt: Klewin - Odak, Laurito, Erb, Hergesell - Tyrala, Judt (61. Menz) - Höcher (73. Eichmeier), Aydin (56. Bichler) - Szimayer, Kammlott

Aue (Lila/Lila/Lila): Männel - Riedel, Susac, Breitkreuz, Rizzuto - Samson (63. Tiffert), Riese - Skarlatids, Kvesic (68. Adler), Könnecke (86. Handle) - Wegner

Schiedsrichter: Steffen Mix (Abtswind)

Zuschauer: 6.431 (davon 1.220 Auer|Quelle: RW Erfurt)
Auer Support Auswärts 2015/16

Tore: 0-1 Wegner (89./Handelfmeter)

Reservebank Aue: Seidel - Baranowski, Nattermann, Yildiz

Gelbe Karten: Kammlott (27.), Tyrala (45.), Erb (88.) / Samson (42.), Wegner (54.), Rizzuto (63.)