Nach dem Seitenwechsel machten die Gastgeber mehr Tempo und rannten unvermindert an. Aue zog sich mehr und mehr bis zum eigenen Strafraum zurück. Damit machten sie die Räume für die Gastgeber noch enger. Nur selten kamen sie mit ihrem Flachpass-Spiel durch. Bei Fernschüssen, wie den von S. Khedira (54.), war Aues Torwart Männel auf dem Posten oder aber die Leipziger zielten zu ungenau. Und immer wieder stachen die Erzgebirger in die nicht überzeugend arbeitende Leipziger Abwehr. Ging der Schrägschuss von Novikovas (57.) noch ganz knapp am linken Pfosten vorbei, so fanden sich Müller und Kortzorg zwei Minuten später zu einem feinem Doppelpaß im gegnerischen Strafraum. Coltori konnte den Ball von Kortzorg nur abklatschen und Könnecke traf im Nachschuß nur die Latte. Er rutschte mit dem Standbein weg und konnte den Ball nicht mehr 100% treffen. Schade. Die mitgereisten Veilchen-Fans waren völlig aus dem Häuschen. RB-Coach Zorniger hingegen reichte es: Er brachte Boyd für den enttäuschenden Frahn (61.). Poulsen wühlte weiter über den Platz. Mit großen Anlauf verzieht (61.) er aus 17 Metern ganz knapp am linken Pfosen vorbei. Aue verteidigt leidenschaftlich und wirft sich in fast jeden Ball. Und Männel ist die Ruhe in Person. Er hält den Kopfball von Boyd (80.) der genau in den rechten Winkel gepasst hätte mit einer Weltklasse Parade. Auch davor (79.) und danach (81.) war Männel zur Stelle. RB spielt alles oder nichts und öffnet hinten total. Kann Aue aber nicht nutzen, weil Novikovas RB am Leben hält. Im Vorwärtsgang verliert Teigl kurz nach der Mittellinie den Ball an Kortzorg. Der schickt Novikavas (81.) völlig alleine auf die Reise zum 0-2. Und dann? Ja dann kommt ein halbherziger Heber raus den Coltorti einfach festhält. Er kam zwar aus seinen Kasten, blieb dann aber einfach stehen. Die Minuten verrannen für die Gäste weil Poulsen (85.) drüber köpfte und Kaiser (87.) den Ball freistehend Männel in die Arme schießt. Aue hatte sogar noch einen Konter in der hochdramatischen Schlußphase. Der eingewechselte Schönfeld schickt Kortzorg (88.) der bleibt aber an Coltori hängen beim Versuch ihn zu umspielen. Sogar Stipic hilft von draußen mit und brachte Schulz (90.) für Novikovas um ein paar wertvolle Sekunden zu schinden. Nutzte aber alles nichts. In der dreiminütigen Nachspielzeit schlug Poulsen dann doch noch zu. In der Verlängerung machten sich dann die größere Kraft der Leipziger bemerkbar. Könnecke foulte Teigl, den Elfmeter (98.) verwandelte Kaiser sicher links unten. Und Boyd (108.) konnte eine Flanke von Kaiser unbedrängt am langen Pfosten zum 3-1 einköpfen. In der 112. Minute mußte gar Kortzorg noch verletzt vom Platz. Aue spielte bis zum Schlußpfiff in Untzerzahl weiter. Das Wechselkontigent war schon ausgeschöpft. Trotzdem zeigten sie Moral und spielten nach vorn. Schönfeld (120. +1) verzog. Danach war Schluß. Aues Trainer Tomislav Stipic war trotz der Niederlage nicht geknickt. „Ich bin unheimlich stolz auf meine Jungs. Das nächste Mal werden wir uns belohnen, da habe ich keine Zweifel.“ Grundlegend verschiedene Meinungen hatten die beiden Trainer nach der Partie vor allem zur regulären Spielzeit. „Wir waren bis zur 91. Minute das bessere Team, müssen einfach vorher das 2-0 machen“, sagte Veilchen-Trainer Stipic. „So unterschiedlich können Ansichten sein“, sagte RB-Trainer Zorniger und ergänzte: „Der Zeitpunkt zum 1-1 war vielleicht glücklich, aber nicht das Ausgleich an sich. Wir waren während der ersten 90 Minuten die bessere Mannschaft.“ Er relativierte später aber etwas, das man zumindest in der 1. Halbzeit, überhaupt nicht mit der spielerisichen Qualität der Gäste zurechtkam. (Burg)
Coltorti - Teigl, Sebastian, Klostermann, A. Jung - Khedira - Hierländer (46. Palacios), Demme (77. Fandrich) - Kaiser -Poulsen, Frahn (61. Boyd) Aue (Lila/Schwarz/Lila: Männel - Müller, Fink, Vucur, Klingbeil - Schröder, Benatelli - Novikovas (90. Schulz), Kortzorg, He. Anier (6. Könnecke) - Löning (76. Schönfeld) Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg) Zuschauer: 28.419 (davon 3.300 Auer | Quelle: Ticketservice Aue) Auer Auswärtssupport 2014/15 Tore: 0-1 Klostermann (20.-Eigentor), 1-1 Poulsen (90. +1), 2-1 Kaiser (98.-Foulelfmeter), 3-1 Boyd (108.) Reservebank Aue: Kirschstein - Paulus, Luksik, Diring Gelbe Karten: - / Müller (39.), Männel (67.) Alle Auer Spiele im DFB Pokal Freie Presse Wokos Einwürfe BILD |