Spielbericht
34. Spieltag, 11.05.2014
FC St. Pauli vs. FC Erzgebirge Aue 2-2

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Millerntor-Stadion Hamburg, Sonntag 11. Mai 2014
(Kick off 15.30 Uhr)


Aue punktet auf St. Pauli – Sylvestr holt Torjäger Krone


Der FC Erzgebirge Aue hat sein letztes Ziel erreicht. Im Saisonfinale der 2. Fußball-Bundesliga erkämpfte sich die Elf von Trainer Falko Götz am Sonntag Nachmittag beim FC St. Pauli ein 2-2 Unentschieden. Mit 41 Punkten beenden die Veilchen ihre insgesamt neunte Zweitliga-Saison auf dem 14. Tabellenplatz. Der Absturz auf Rang 15 konnte gerade noch so verhindert werden. Die Erzgebirger liegen damit bei der Auslosung zum kommenden 72. DFB-Pokalwettbewerb im Lostopf der Profi-Vereine. Ein Heimspiel gegen einen Erstligisten konnte somit verhindert werden.

Vor 27.856 Zuschauern trafen Christopher Nöthe (14.) und Sebastian Maier (39.) für die Gastgeber sowie Guido Kocer (28.) und Jakub Sylvestr (62.). Sylvestr sicherte sich mit seinem 15. Saisontor zusammen mit Mahir Saglik vom Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn die Torjägerkrone. "Ich möchte mich bei der ganzen Mannschaft bedanken für die Unterstützung, die sie mir in dieser Saison gegeben hat. Ohne sie wäre die Torjägerkrone nicht möglich gewesen", erklärte Sylvestr nach dem Spiel. Der Slowake, der von mehreren Bundesligaclubs umworben wird und die Auer im Sommer für eine siebenstellige Ablösesumme verlassen dürfte, stellte zugleich einen neuen vereinsinternen Zweitliga-Torrekord auf. Zweistellig trafen in einer Auer Zweitliga-Saison (2. Bundesliga) zuvor nur Adam Nemec in der Saison 2007/08 und Jan Hochscheidt in der letzten Saison 2012/13. Beide Spieler trafen je 10 mal. [Torschützen Aue 2013/14]

Nach 0-2 Heimniederlage gegen Paderborn sparte Trainer Falko Götz nicht mit Personalwechseln: Kevin Schlitte, Dominic Rau, Dorian Diring und Guido Kocer kamen für René Klingbeil (Gelbsperre), Ivan Gonzalez (Kniereizung), Mike Könnecke (Infekt) soviel Oliver Schröder in die Anfangself. Zudem fehlten Rico Benatelli (Bänderanriss im Fuß), Tobias Nickenig (Kniereizung) und Nils Miatke (Muskelfaserriss). Die Hamburger waren in der durchschnittlichen Partie von Beginn an um Spielkontrolle bemüht und das aktivere Team, Aue stand meist nur hinten drin. In der 14. Minute genügte ein Pass, um die Auer Hintermannschaft auszuhebeln. Bei einem Konter bediente Maier Nöthe mit einer perfekten Steilvorlage. Schlitte versuchte zudem auf Abseits zu spielen was mißlang. Der Angreifer hatte gegen Schlussmann Martin Männel keine Probleme unten links einzuschieben. Erst nach 20 Spielminuten besannen sich die Veilchen plötzlich. Bei einem Grundlinien Durchbruch von Schlitte und anschließender Flanke kommt Kocer am langen Pfosten nicht an den Ball. In der selben Minute (20.) war es wieder Schlitte der im gegnerischen Stafraum auftauchte, doch Thorandt konnte seinen Schußversuch blocken. Auch ein weiterer Schußversuch von Kocer (25.) wird von Thorandt geblockt. Dazwischen zeichnete sich Männel gegen Thy aus (22.). In der 28. Minute werden die Gäste belohnt. Nehrig verliert das Leder an Kocer und der überwand Pauli-Keeper Tschauner mit einem frechen Schlenzer zum Ausgleich. Löning und Sylverstr in der Mitte warteten auf ein Abspiel – aber egal, Ball war drin. Aues Serie auf St. Pauli hielt. Seit 2008, ihrem Ersten Spiel hier am Millerntor, trafen sie immer ins gegnerische Tor. Die Stimmung im Gästeblock wurde sofort besser. Pauli ging aber mit einer sehenswerten und schnellen Kombination vor der Pause durch Maier (38.) erneut in Führung. Kocer verliert an der Mittellinie den Ball an Boll und leitete die schöne Ballstaffete von Maier und Thy ein. Thy legt von der Grundlinie den Ball zurück auf Maier der überlegt einschiebt. Für Kocer geht es nicht weiter, für ihn kommt Okoronkwo (41.) weil er beim Zweikampf mit Boll unglücklich mit der rechten Schulter auf dessen Fuß fällt. Die ersten Meldungen zu Guido Kocer klingen nicht gut, der 25-Jährige soll sich eine schwere Verletzung an der Schulter zugezogen haben, vermutlich einen Schlüsselbeinbruch. Noch während des Spiel kommt er in ein Hamburger Krankenhaus zur Untersuchung.

Nach der Pause konnten die Auer das Geschehen offener gestalten. Löning (48.) setzte ein Ball aufs gegnerische Tornetz. Mit einer Glanzparade verhinderte Aues Torwart Männel einen Zwei-Tore-Rückstand seiner Mannschaft nach 50 Minuten, als Boll mit einem sehenswerten Volleyschuß aus ca. 17 Metern die schwache Heimbilanz (fünf Siege) des FC St. Pauli in dieser Saison auch nicht mehr aufgebessern konnte. "Wenn er erkannt hätte, dass der Schuss von mir kam, hätte er die Hände wohl nicht so hochgerissen", sagte Boll schmunzelnd. Der Pauli Kapitän stand zum letzten Mal bei einem Pflichtspiel auf dem Rasen des Millerntor-Stadion. In dieser Phase wogte das Spiel hin und her. Tschauner konnte einen Knaller von F. Müller (58.) nur mit Mühe abwehren. Spätestens nach einer Stunde sang sich der Pauli Anhang in einer beeindruckender Art und Weise auf den Abschied ihres Kapitäns Fabian Boll ein. Müßig zu erwähnen, wer schon einmal auf St. Pauli zum Fußball war, die Akkustik und die Atmosphäre ist das Beste vom Besten in der 2. Bundesliga. Das die Gäste dann noch zum 2-2 ausglichen, interessierte auf Gastgeber Seite nicht wirklich. Nach Doppelpass zwischen Diring und dem eingewechselten Okoronkwo spielte der Franzose auf Sylvestr zurück. Der platzierte den Ball aus fünf Metern wuchtig hoch unter die Latte (62.). Danach verwandelte sich das Millerntor-Stadion zu einer Gänsehaut Atmosphäre, als Fabian Boll nach 75 Minten den Platz verließ. Es war das letzte Profispiel nach zwölf Jahren für den überaus beliebten Mittelfeldspieler. Das ganze Stadion sang You´ll never walk alone, auch die rund 1.600 Auer. Danach passierte nicht mehr viel, beide Teams gaben sich mit der am Ende gerechten Punkteteilung zufrieden. Aber die Stimmug war bis zum Schluß grandios. Es folgte eine Abschiedsgala von Boll die unter die Haut ging. Zwischen den Auern und Pauli Fans wurden die Schals getauscht in einer herzlichen und ehrlichen Art und Weise die man so schnell nicht vergessen wird. Gerade den Respekt, den der Pauli Anhang den Gästeanhang entgegen bringt, nötigt den Respekt von Auer Seite in aller höchster Weise. Das ist mit Worten nicht zu beschreiben. St. Pauli, 11. Mai 2014 – Ein Erlebnis.

Der 1. Spieltag der kommenden Saison 2014/15 in der 2. Bundesliga, findet am 1. August-Wochenende statt. Freitag, 1.8 bis Montag 4.8.2014. Die Erste Runde im DFB-Pokal findet vom 15.8. bis 18.8.2014 statt. (Burg)


Die Pressekonferenz nach dem Spiel fiel kommentarlos aus. Foto: Burg













St. Pauli: Tschauner - Nehrig, Thorandt, Gonther, Schachten – Boll (75. Mohr) - Rzatkowski, Barthels (73. Schindler), Maier, Thy (84. Verhoek) - Nöthe

Aue (weiß/weiß/weiß): Männel - Luksik, Paulus, Rau, Schlitte – Kocer (41. Okoronkwo), Diring, Fink, F. Müller – Sylvestr (89. Schröder), Löning (75. Novikovas)

Schiedsrichter: Christian Fischer (Hemer)

Zuschauer: 27.856 (davon 1.520 Auer|Quelle: Fc St. Pauli)

Tore: 1-0 Nöthe (14.), 1-1 Kocer (28.), 2-1 Maier (38.), 2-2 Sylvestr (62.)

Schiedsrichter: Christian Fischer (Hemer)

Gelbe Karten: Thorandt (51.), Schachten (64.), Gonther (86.) | Schlitte (56.)

Resevebank Aue: Schulze – Hauck, König, Janjic

Spielstatistik
Torschüsse: 12 – 13
gehaltene Bälle: 2 – 2
Laufdistanz in Km: 110,06 – 107,31
Ballbesitz: 48% - 52%
Fehlpässe: 24% - 21%
Gewonnene Zweikämpfe: 43% - 57%
Ecken: 7 – 4
Abseits: 4 – 5
Fouls: 21 - 10

Bilder vom Spiel

fc-erzgebirge.de/reisebericht über die Rollis auf St. Pauli

Wokos Einwürfe auf www.erzgebirge.tv

Bild.de

abendblatt.de

mopo.de

freiepresse.de/Lokalsport Aue

mitgereiste Auer Schlachtenbummler 2013/14
Fr. 19.7. - FC Ingolstadt …....................1.000
Fr. 2.8. - VfL Osnabrück (Pokal)...............260
Sa.17.8. - Kaiserslautern............................460
So. 1.9. - Köln............................................480
Sa. 21.9. - 1860 München.......................1.030
So. 6.10. - FSV Frankfurt...........................400
So. 27.10. - Union Berlin....................... 1.300
So.10.11. - Dresden.................................2.350
So. 1.12. - Paderborn.................................300
Fr. 20.12. - Sandhausen..............................330
Fr. 07.2. - Aalen.........................................430
Fr. 21.2. - Energie Cottbus.........................870
Sa. 8.3. - Bielefeld.....................................460
So. 23.3. - Karlsruhe..................................540
Sa. 29.3. - Bochum.....................................430
Sa. 12.4. - Greuther Fürth........................1.640
Sa. 26.4. - Fortuna Düsseldorf....................370
So. 11.5. - St. Pauli..............................1.520
Gesamt: 13.910 | Ø 818

Auswärts-Support - 10 Jahres Vergleich (nur Punktspiele)
2012/13 – 2. Liga Ø - 870 - Sandhausen 2.500
2011/12 – 2. Liga Ø - 820 - Dresden 2.100
2010/11 – 2. Liga Ø - 1.320 - Hertha BSC 10.000
2009/10 – 3. Liga Ø - 770 - Bremen II 1.650
2008/09 – 3. Liga Ø - 620 - Jena/Erfurt je 1.500
2007/08 – 2. Liga Ø - 840 - Fürth 2.300
2006/07 – 2. Liga Ø - 1.090 - 1860 München 3.700
2005/06 – 2.Liga Ø - 1.358 - 1860 München 11.000
2004/05 – 2.Liga Ø - 1.416 - Fürth 4.000
2003/04 – 2.Liga Ø - 1.403 - Fürth 5.000
letzte Zahl: zahlenmäßig beste Support Auswärts