Spielbericht
14. Spieltag, 10.11.2013
SG Dynamo Dresden vs. FC Erzgebirge Aue 1-1

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glücksgas stadion Dresden, Sonntag 10. November 2013
(Kick off 13.30 Uhr)


Veilchen entführen Punkt in der Nachspielzeit an der Elbe


Im 14. Saisonspiel klappte es mit der ersten Punkteteilung der Saison. Und das fühlte sich an wie ein Sieg. Aues Kapitän Klingbeil versetzte den über 2.300 Mann starken Gästeblock in der ersten Minute der Nachspielzeit in totaler Ekstase. Auf der Gegenseite setzte blankes Entsetzen ein. Der Auer Kapitän blieb auch nach dem Spiel bei der Frage, wie das war beim Tor, ganz cool, wie die gesamte Mannschaft von der 1. bis zur letzten Minute auch:"Ach da hatte ich nur ein bißchen Glück gehabt und stand an der richtigen Stelle. Überhaupt muss ich mir die Szene noch einmal anschauen, weil das alles nicht so schnell ging". Er meinte den fatalen Stockfehler den Dynamos Spieler Mravac bei einer Hereingabe von Paulus unterlief und Klingbeil nutzte dies zum vielumjubelten Auer Ausgleich. Nach Wiederanstoß wäre Novikovas dann fast noch das 1-2 gelungen, doch sein Schuß wurde im letzten Moment zur Ecke abgelenkt und landete am Dresdner Außennetz.

Es war fast die letzte Szene in einem rassigen, bissigen und auf biegen und brechen geführten 91. Aufeinandertreffen* der beiden Rivalen. Es war phänomenal wie sich d i e Gäste nach den letzten Negativ Schlagzeilen, die ihnen jeden Tag um die Ohren gehauen wurden, wieder einmal aus dem Sumpf zogen. Kurz vor Anstoß lüftete Aues Coach Götz das Geheimnis: wer im Auer Tor steht. Martin Männel löste Sascha Kirschstein, ab der zuletzt wie die Sau durchs Dorf getrieben wurde. Und der neue/alte Keeper zeigte sich so wie man ihn kannte. Was zu halten war hielt er, wie den pltzierten Distanzschuss von Ouali (43.) oder den Freistoß von Bregerie (45. + 3). Aue war es in der 1. Halbzeit weitestgehend gelungen die schwarz-gelben vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Paulus und Gonzales bildeten ein gutes Paar in der Innenverteidigung. Dabei begannen die Gäste cool bis unter die Haarspitzen im Dynamo-Hexenkessel und gaben nden Takt vor. Okoronkwo (9.) verpasste mit einem Kopfball die Führung. Kirsten zeigte da auf der Linie einen Super Reflex mit dem Fuß. Auch im weiteren Verlauf der Anfangsphase setzten sie immer wieder Nadelstiche. Schade  nur, das Janjic sich bei zwei verheißungsvollen Szenen nicht auf der Höhe zeigte und die entscheidenen Zuspiele an seine Mitspieler schlampig bis geht ja gar nicht spielte.
Einen ersten Rückschlag gab es nach 25 Minuten, als Diring nach zwei Fouls kurz hintereinander die Gelb Rote Karte erhielt. Das Foul vom Dresdner Susac drei Minuten später an Okoronkwo war ebenso rotverdächtigt, weshalb Dynamos Trainer Janßen ihn auch 10 Minuten später vom Platz nahm. Okoronkwo mußte fast 3 Minuten außerhalb des Spielfeldes behandelt werden und spielte in dieser Zeit gar mit zwei Mann weniger.

Die Mannschaft nach dem Derby am Gästeblock. Foto: Burg


Die zweite Spielhälfte begann mit einem fast Eigentor von Mravac (51.). Nach Eckball von Benatelli und anschließenden Schuß von Paulus, hätte er den Ball fast ins eigene Tor abgefälscht. Zum Glück aus Dynamo Sicht landete der Ball aber aufs Tornetz. Doch Dynamo erhöhte so ab der 55. Minute die Schlagzahl und drückte die Gäste tief in ihre eigene Hälfte rein. Als Pote mal auf der rechten Seite nach Kopfballverlängerung Aoudia durchkommt, verzieht er aber am langen Posten (69.). Verzweifelt winkte Sturmkollege Dedic in der Mitte mit den Armen. Aue kommt in der Phase nur noch mittels Standards vor gegnerische Tor. Die Führung für die Dresdner nach 71. Minuten hatte sich dann irgendwie angedeutet. Männel kann einen Koch-Freistoß nur nach vorne fausten und Schulz jagte den anschließenden Ball per Sonntagsschuß ins Auer Tor. Männel streckte sich vergeblich und redete nicht lange drum herum:"Hier fehlten mir ein paar Zentimeter". Danach warf Trainer Götz Aues Stürmer Sylvestr in den Kampf, dem sich keine 60 Sekunden auf dem Platz die Chance zum Ausgleich bot (78.). Torwart Kirsten war aber da. Jetzt riskiert Aue alles und lief natürlich in Dynamo Konter die Pote jedoch zweimal fahrlässig (86. + 89.) liegenläßt. Männel glänzt bei der Szene in der 86. beim Duell 1-1. Auf die Situation die dann zum Ausgleich führte war Dresdens Trainer Janßen sauer:"Diese zwei Punkte haben wir heute verschenkt". Falko Götz verteilte Komplimente an sein Team: "Das war schon heute ein heißer Kampf meiner Mannschaft". (Burg)

Trainerstimmen:
Falko Götz (Aue): "Bis zur 25. Minute waren wir toll im Spiel. Nach der Gelb-Roten Karte ist Dresden stärker geworden und hatte zwei hochkarätige Chancen. In der zweiten Halbzeit wurde der Druck noch größer, aber wir haben gut dagegengehalten. Man hat gemerkt, dass die Jungs unbedingt einen Punkt erkämpfen wollten. Und dann haben wir diese eine allerletzte Chance genutzt."

Olaf Janßen (Dresden): "Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Die Jungs waren fickrig und hatten viele Ballverluste. Nach der Gelb-Roten-Karte lief es bei uns besser. Am Ende war es ein 90. Minuten-Fight auf Biegen und Brechen. Durch einen Sonntagsschuss sind wir in Überzahl in Führung gegangen, hatten dann noch zwei hochkarätige Chancen, die wir nicht genutzt haben. Wir haben zwei Punkte verschenkt, dass ist ärgerlich und tut mir extrem weh. Der letzte Ball bringt mich um den Schlaf."

Pressekonferenz in Dresden. Foto: Burg












Dresden: Kirsten - Gueye (57.Aouida), Bregerie, Susac (38. Mravac), Schulz - Trojan, Losilla -Koch, Ouali - Pote, Dedic (78. Schuppan)

Aue: Männel - Miatke, Gonzales, Paulus, Klingbeil - Diring, Benatelli - F. Müller (45. + 1 König), Kocer (77. Sylvestr)- Okoronkwo (65. Novikovas), Janjic

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)

Zuschauer: 30.084 (ausverkauft, davon 2.350 Auer)

Tore: 1-0 Schulz (71.), 1-1 Klingbeil (90. + 1)

Reservebank Aue: Kirschstein - Fink, Rau, Ishihara

Gelbe Karten: Susac (28.), Ouali (61.), Trojan (72.) / Diring (23.), Kocer (36.), F. Müller (42.), Okoronkwo (46.), Paulus (80.), Klingbeil (90. +2)

Gelb-Rot: Diring (25.)

Spielstatistik Quelle: opta
Schüsse gesamt: 9 - 11
Aktionen am Ball: 59% - 41%
Zweikämpfe gewonnen: 54% - 46%
Ecken: 5 - 6
Abseits: 4 - 2
Fouls inkl. Handspiel: 20 - 20
Meisten Ballkontakte: Bregerie (86) - Benatelli (55)

mitgereiste Auer Schlachtenbummler 2013/14
Fr. 19.7. - FC Ingolstadt …....................1.000
Fr. 2.8. - VfL Osnabrück (Pokal)...............260
Sa.17.8. - Kaiserslautern............................460
So. 1.9. - Köln............................................480
Sa. 21.9. - 1860 München.......................1.030
So. 6.10. - FSV Frankfurt...........................400
So. 27.10. - Union Berlin....................... 1.300
So.10.11. - Dresden.................................2.350
So. 1.12. - Paderborn..............................13.30 Uhr
Fr. 20.12. - Sandhausen..........................18.30 Uhr

*Beide sächsischen Rivalen standen sich zum 91. Mal in einem Pflichtspiel gegenüber.
Gezählt wurden die Punktspiele in der DDR-Oberliga ( 58 ), Regionalliga Nordost (10), Regionalliga-Nord (2), 3. Liga (4) und der 2. Bundesliga ( 9 ). Dazu kommen ein Entscheidungsspiel um den DDR-Meister am 5.7.1953 in Berlin und 7 Pokalspiele (4x im FDGB-Pokal, 2x im Sachsenpokal, sowie 1x im FUWO-Pokal 1972). Nur gegen Rot-Weiss Erfurt (93x) hat Aue mehr Pflichtspiele bestritten.